2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Werner Scholz Vor sieben Monaten war Tim Löffel noch selbst gegen seinen Ex-Klub am Ball, am Sonntag beobachtet er das Geschehen von der Laxtener Trainerbank aus.
F: Werner Scholz Vor sieben Monaten war Tim Löffel noch selbst gegen seinen Ex-Klub am Ball, am Sonntag beobachtet er das Geschehen von der Laxtener Trainerbank aus.

Löffel trifft auf seinen Ex-Klub

Laxten steht vor Mammutaufgabe - Bleibt ASV zum siebten Mal ungeschlagen? - Rechtien wünscht mehr Ruhe am Ball - Papenburg will anderes Gesicht zeigen - Reifetest für Surwold - Kann Dörpen die Trauben pflücken?

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Spannung garantiert ist am Wochenende in der Bezirksliga sowohl im Auf- als auch im Abstiegskampf. Nachdem am letzten Wochenende alle Top-Teams patzten, wollen sie nun geschlossen in die Erfolgsspur zurückkehren. Olympia Laxten hat da allerdings etwas dagegen und benötigt wichtige Punkte im Abstiegskampf.

SV Olympia Laxten 1919 - SV Union Lohne (So 14:00)

Seit drei Spielen hat Tim Löffel das Amt des Cheftrainers bei Fußball-Bezirksligist Olympia Laxten inne. Gegen drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf sprangen immerhin sechs Punkte heraus. Mit Union Lohne steht am Sonntag (14 Uhr) jedoch ein deutlich härterer Brocken auf dem Programm – der zugleich Löffels Ex-Klub ist.

Fünf Jahre schnürte der 32-Jährige nämlich die Fußballschuhe für die Lohner, ehe er im Sommer 2014 zu seinem Heimatverein nach Laxten zurückkehrte. „Ich kenne noch viele Spieler, Zuschauer und Verantwortliche, zudem kommt meine Frau aus Lohne. Insofern ist es ein besonderes Spiel“, gibt Löffel zu, der jedoch im gleichen Atemzug klarstellt, dass derlei Nebenaspekte angesichts der Tabellensituation während der 90 Minuten keine Rolle spielen dürfen. „Es geht für uns nur darum zu punkten, egal gegen wen“, betont der Neu-Trainer.

Mit den sechs Punkten aus seinen drei bisherigen Spielen ist Löffel zufrieden. „Es waren beim Blick auf die Tabelle aber auch Pflichtsiege“, meint er hinsichtlich der Duelle gegen die Konkurrenz aus Wietmarschen und Leschede. Gegen Eintracht TV Nordhorn rechneten sich die Laxtener eigentlich auch mindestens einen Punkt aus – umso enttäuschender war der Auftritt bei der 0:4-Pleite.

Gegen den Tabellendritten aus Lohne liegt die Außenseiterrolle in jedem Fall klar auf Laxtener Seite. Doch aus den Ergebnissen des letzten Wochenendes schöpft Löffel Mut: „Man hat gesehen, dass in der Bezirksliga jede Mannschaft besiegt werden kann“, meint er angesichts der geschlossenen Punktverluste der ersten vier Mannschaften der Tabelle. Auch Lohne kam in Nordhorn nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. „Ich erwarte am Sonntag, dass sich jeder von uns reinhaut und alles gibt. Was dann am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen“, appelliert Löffel an den Einsatzwillen seiner Schützlinge. Dabei hat sich die Personalsituation beim Vorjahresaufsteiger endlich etwas gespannt. „Wir waren 18 Mann beim Training“, erleichert Löffel das naturgemäß die Arbeit. Lediglich die Langzeitverletzten werden auch gegen Lohne weiterhin ausfallen.

FC Schüttorf 09 - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (Sa 14:30)

Durchatmen war angesagt, nachdem Fußball-Bezirksligist Blau-Weiß Dörpen am vergangenen Wochenende mit dem nötigen Quäntchen Glück einen späten 2:1-Sieg gegen die U 23 des SC Spelle-Venhaus feierte. Mit den drei Punkten im Rücken kann das Team von Johnny Bojer heute (14.30 Uhr) wesentlich entspannter zum Tabellenzweiten FC Schüttorf reisen.

„Auch in Schüttorf hängen die Trauben für uns hoch, aber der Sieg gegen Spelle hat uns hoffentlich Rückenwind gegeben“, schielt Dörpens Trainer vorsichtig auf einen Punkt beim Spitzenteam, das in der Vorwoche in Emsbüren die erste Saisonniederlage einstecken musste. „Sie haben sich gegen Emsbürens starke Defensive sehr schwer darin getan, probate Mittel zu finden“, berichtet Bojer. Mit einer ähnlichen Spielweise entnervte Blau-Weiß auch die Speller Reserve. In Schüttorf wird erneut solch eine konzentrierte Abwehrleistung vonnöten sein, soll es mit Punkten klappen. Eine andere Ausrichtung lässt die angespannte Personalsituation ohnehin nicht zu – Angreifer Christoph Andrees fehlt weiterhin. Maik Fischer und eventuell Torhüter Kevin Reiners, der noch kein Spiel in dieser Saison bestritt, könnten zurückkehren.

SV Wietmarschen - SV Surwold (So 14:00)

Deutlicher können die Extreme in der Fußball-Bezirksliga nicht sein: Nach dem fulminanten 5:0-Derbysieg gegen Blau-Weiß Papenburg in der Vorwoche, steht für den SV Surwold am Sonntag (14 Uhr) beim Schlusslicht SV Wietmarschen ein ganz anderes Spiel auf dem Programm.

„Ich bin sehr gespannt, wie meine Mannschaft das hinbekommt“, sieht Surwolds Trainer Hermann-Josef Bruns die Partie durchaus als eine Art Reifetest für seine Mannschaft. Denn nach einem solchen Highlight eine Woche später gegen einen auf dem Papier deutlich leichteren Gegner die gleiche Einstellung an den Tag zu legen, gelingt nicht jedem Team. Doch angesichts der Eindrücke des Trainings unter der Woche ist Bruns guter Dinge, dass seine Schützlinge verstanden haben, worauf es in Wietmarschen ankommt: „Sie waren allesamt sehr konzentriert und haben sich keinen Hirngespinsten hergegeben.“ Gerade aufgrund der guten Stimmung, die in der Regel in Wietmarschen herrscht, rechnet der Surwolder Coach mit einem Kampfspiel. Dabei muss er auf Karsten Lohmann und Daniel Engbers verzichten. Hinter dem zuletzt starken David van der Pütten steht ein Fragezeichen.

SC Spelle-Venhaus 1946 II - SV Eintracht TV Nordhorn (So 14:00)

Nein, wirklich gut schlafen konnte Otto Rechtien, Trainer der U 23 des SC Spelle-Venhaus in der Fußball-Bezirksliga, nach der 1:2-Niederlage in Dörpen am letzten Wochenende wohl nicht. „Ich habe drei Tage gebraucht, um das Spiel zu verdauen. Sowas habe ich noch nicht erlebt“, konnte Rechtien das Gesehene nur schwer begreifen. Gegen den SV Eintracht TV Nordhorn soll es am Sonntag (14 Uhr) besser werden.

Trotz drückender spielerischer Überlegenheit verzweifelten die Speller in Dörpen mit fortlaufender Spielzeit immer mehr an der Dörpener Abwehr. „Jeder wollte irgendwann nur noch die Entscheidung erzwingen“, sah Rechtien mit Sorge, wie seine Spieler immer häufiger die Positionen verließen und undiszipliniert agierten. Bis zur Schlussminute stand Spelle immerhin mit einem Punkt da, doch in der Nachspielzeit vollendete Dörpen einen Konter zum Sieg.

„Es wäre ja kein Problem, wenn so ein Spiel dann einfach mal Unentschieden ausgeht“, glaubt Rechtien, dass es seinem Team in so einer Situation einfach an Erfahrung fehlt. „Wir hätten jemanden gebraucht, der das Spiel einfach mal ruhig macht. Natürlich probieren wir, von außen einzulenken, aber das nehmen die Spieler in so einer Situation irgendwann nicht mehr wahr“, meint der Coach.

Die Partie gegen den Nordhorner Fusionsklub sollte der Oberliga-Reserve nun allerdings mehr entgegenkommen. Denn die Nordhorner kommen ebenfalls vorrangig über das Spielerische und sind kein Team, dass 90 Minuten vor dem eigenen Sechzehner Beton anrührt. Für Rechtien ist das aber ohnehin nur nebensächlich: „Zuhause wollen wir immer unser Spiel durchdrücken“, erwartet der Trainer eine Reaktion seiner Mannschaft auf die bittere Niederlage in der letzten Woche.

ASV Altenlingen 1965 - SV Concordia Emsbüren (So 14:00)

Seit nunmehr sechs Partien ist der ASV Altenlingen in der Fußball-Bezirksliga ungeschlagen. Da in diesen Zeitraum allerdings auch vier Punkteteilungen fielen, kam das Team von Jan Zevenhuizen tabellarisch noch nicht so recht vom Fleck. Mit einem Sieg gegen Concordia Emsbüren (Sonntag, 14 Uhr) kann der ASV mit dem kommenden Gegner nach Punkten gleichziehen.

In der Vorwoche reichte es beim FC Schapen dank späten Treffern noch zu einem 2:2, das Ergebnis war jedoch auch das Einzige, was Zevenhuizen zufrieden stimmte: „Die Leistung war mit komplett unverständlich. Ich dachte, wir hätten unsere schlechte Phase überstanden“, wollte der ASV nach dem starken Erfolg über den VfL WE Nordhorn im Spiel davor eigentlich den Schwung mitnehmen. Doch das misslang völlig – nur Keeper Michael Zimdars war es zu verdanken, dass die Partie nicht schon zur Halbzeit gelaufen war.

„Wir haben das kritisch angesprochen. Sowas darf in unserer Situation, in der wie jede Woche das Messer an der Kehle haben, nicht passieren“, betont Zevenhuizen. Die Möglichkeit zur Reaktion bietet sich nun gegen Emsbüren – ein Duell, welches in der Vergangenheit immre eng und hart umkämpft gewesen ist. „Es sind immer Spiele auf Augenhöhe gewesen“, lässt Altenlingens Coach die letzten Jahre Revue passieren. Allerdings gehörten die Emsbürener dabei nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern des ASV: Nur eines von sechs Spielen konnte Altenlingen gewinnen. „Sie sind physisch sehr stark. Das liegt uns nicht unbedingt. Aber wir müssen jetzt liefern“, erwartet Zevenhuizen den größeren Siegeswillen von seinem Team.

Abgesehen vom gesperrten Rendi Kildau und dem langzeitverletzten Tim Bönisch hat Zevenhuizen dabei keinerlei Personalsorgen zu beklagen. Der breite Kader sorgt sogar dafür, dass der ein oder andere Spieler auf der Tribüne Platz nehmen muss. Bei Emsbüren ist der zuletzt gesperrte Kapitän Oliver Albert wieder spielberechtigt.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - VfL Weiße Elf Nordhorn (So 14:00)

Den letzten Sonntag wollen die Fußballer von Bezirksligist Blau-Weiß Papenburg vermutlich so schnell wie möglich aus ihrem Gedächtnis streichen. Mit 0:5 ging der Tabellenführer beim SV Surwold unter. Gegen den VfL WE Nordhorn bietet sich am Sonntag (14 Uhr) die Möglichkeit zur Wiedergutmachung.

„Wir waren natürlich enttäuscht. Es gibt so Tage, wo alles gegen einen läuft“, meint Papenburgs Trainer mit Blick auf einen zurückgenommenen Strafstoß für Blau-Weiß, die Rote Karte gegen Eric Bruns (Sperre noch offen) und die gnadenlose Effektivität der Surwolder Angreifer. Allerdings will Homann diese Aspekte nicht als Ausreden gelten lassen: „Fakt ist, dass wir nicht mit fünf Toren verlieren dürfen.“ Zuvor gewann Papenburg sechsmal in Serie und kassierte in dieser Phase nur vier Gegentreffer. Es war zudem erst die zweite Saisonniederlage, nachdem bereits die erste (0:3 gegen Spelles U 23) deftig ausgefallen war. „Das Spiel ist abgehakt. Wir müssen aufpassen, jetzt nicht in eine Negativspirale zu geraten und wollen gegen Nordhorn ein anderes Gesicht zeigen“, richtet Homann den Blick nun wieder nach vorn.

Denn da wartet mit der Weißen Elf ein ambitionierter Gegner, der als Tabellenfünfter bislang den eigenen Ansprüchen noch etwas hinterherläuft. „Für mich waren sie hinter Lohne zu Saisonbeginn der Meisterschaftsfavorit“, ist Homann durchaus überrascht über den ein oder anderen Nordhorner Punktverlust. Zuletzt war der Papenburger Coach Augenzeuge des 3:1-Auswärtssieges in Meppen. „Sie stehen kompakt hinten drin und sind mit Dennis Brode vorne sehr effektiv“, sind die „Qualitäten des Oldies bei Homann wohlbekannt. Der Papenburger Coach hat zudem derzeit nur 13 gesunde Spieler zur Verfügung, muss unter anderem Bruns ersetzen.


Aufrufe: 028.10.2016, 12:59 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor