Lizenzantrag 3. Liga: Haching und Illertissen verzichten

An der Spitze der Regionalliga Bayern stehen der SV Wacker Burghausen und der SSV Jahn Regensburg. Beide Vereine haben fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen eingereicht. Die Regensburger sind ja erst im vorigen Jahr abgestiegen und verfolgen ohne Frage den direkten Wiederaufstieg. Geschäftsführer Profifußball bei Jahn Regensburg, Dr. Christian Keller, lässt dazu unmissverständlich wissen: "Wir planen für die kommende Saison aktuell mit beiden möglichen Szenarien. Dementsprechend beantragen wir sowohl die Dritt- als auch die Regionalligalizenz. Unser Ziel ist aber natürlich, dass unsere Mannschaft in der Restrückrunde auf dem Platz dafür sorgt, dass die Drittligalizenz zum Tragen kommt." Für Deutschlands dritthöchste Spielklasse bewirbt sich auch der Ex-Zweitligist aus Burghausen, der 2014 aus der 3. Liga abgestiegen war. Mario Demmelbauer, Leiter Spielbetrieb beim SV Wacker, gibt bekannt: "Aufgrund der sportlich erfreulichen Situation haben wir eine Lizenz im Rahmen des Zulassungsverfahrens zur 3. Liga für die Saison 2016/17 beantragt. Die Frage zur Meisterschaft erübrigt sich damit, da dies dann Voraussetzung ist, um in die Relegationsspiele zu kommen." Automatisch im Zulassungsverfahren befinden sich die Ausbildungsteams von Profivereinen. Sollten also am Saisonende entweder der 1. FC Nürnberg II oder der FC Bayern München II auf Platz eins stehen, dürfte das jeweilige Team an der Relegation zur 3. Liga teilnehmen. Im Lager der FC Bayern macht sich aber zu diesem Thema ernsthaft niemand mehr Gedanken, wie Trainer Heiko Vogel erklärt: "Wir sind aktuell nicht in der Position, um über die Meisterschaft zu sprechen und beschäftigen uns nur mit unserer nächsten Aufgabe."

Schwabl: »Aktuell finanziell nicht in der Lage für die 3. Liga.«

Das Thema 3. Liga ad acta gelegt haben für dieses Jahr der die SpVgg Unterhaching und der der FV Illertissen. Die SpVgg Unterhaching hat aus finanziellen Gründen auf den Lizenzantrag verzichtet, wie Präsident Manfred Schwabl bestätigt: "Wir sehen das erste Jahr nach dem Abstieg aus der 3. Liga als Konsolidierungsjahr an. Wir müssen erst einmal die finanziellen Voraussetzungen schaffen. Die 3. Liga wäre für uns in der jetzigen Situation ein Abenteuer. Wir wollen nicht permanent einen Handstand machen, um die finanzielle Situation in den Griff zu bekommen. Wir haben zwar Mehreinnahmen im DFB-Pokal erzielt, aber an den Einnahmen haben wir auch die Mannschaft beteiligt. Wir haben ja schon mehrfach betont, dass erst die infrastrukturellen Voraussetzungen erfüllen müssen und in absehbarer Zeit wieder nach oben wollen. Kurz und knapp: Aktuell sind wir finanziell nicht in der Lage die 3. Liga zu stemmen, weil die Anforderungen dort ständig gestiegen sind." In Illertissen ist nach wie vor das Vöhlin-Stadion nicht tauglich für die nächst höhere Spielklasse. "Das ist für uns nicht machbar. Wir werden keine Lizenz für die 3. Liga beantragen", sagt Spielleiter Herrmann Schiller. In und um das Vöhlin-Stadion wären aufwendige Umbauarbeiten notwendig, die von der Stadt und vom Verein nicht finanziert werden können.