Toni hält Trier auf dem Thron

Nach der vergangenen Partie in Spielberg hatte er schon im Brustton der Überzeugung gesagt: „Ich bin wieder fit. Ich bin wieder da.“ Christoph „Toni“ Anton findet nach seiner Rotsperre und einer Pause wegen eines Bruchs in der linken Hand wieder zur Form.

Dies bestätigte er zum Rückrundenauftakt am Freitagabend im Spiel bei der SV Elversberg, wo er eine neue Qualität zeigte: Schusskraft. Mit einem sehenswerten Treffer aus gut 20 Metern unter die Latte brachte der 24-Jährige die Moselaner vor 2130 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigspark in Führung (27.). Groß war der Jubel unter den rund 600 mitgereisten Eintracht-Fans, die für eine Heimspiel-Atmosphäre sorgten.

Trier agierte im Topspiel des Ersten gegen den Dritten etwas defensiver als in den vergangenen Spielen. Eine Marschroute, die in vielen Phasen sehr gut aufging. Elversberg hatte mehr Ballbesitz, doch Trier war in der Defensivarbeit konzentriert und wach.

Einmal vor der Pause jedoch war kein Kraut gewachsen. Das Kopfballungeheuer der Saarländer schlug wieder zu. Innenverteidiger Kevin Maek schraubte sich bei einem Freistoß von Leandro Grech am höchsten und köpfte quasi mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich (45.). Das war schon das sechste Saisontor für den Abwehrhünen.

Bei der Eintracht kehrte Kapitän Michael Dingels nach einer Rotsperre zurück in die Anfangself. Der Eifeler biss nach einem üblen Zusammenprall mit Leandro Grech ab der 52. Minute gewaltig auf die Zähne. Triers Mannschaftsarzt hatte schon eine Auswechslung von Dingels signalisiert – doch der 29-Jährige machte sichtbar mit Schmerzen im Brustkorb weiter – bis zur 79. Minute. In der zweiten Hälfte bot sich den Zuschauern ein vergleichbares Bild. Elversberg hatte mehr vom Spiel, doch Trier setzte – wenn auch nicht viele – Nadelstiche. Topchancen besaßen aber beide Mannschaften in einer kampfbetonten Partie nicht. In den letzten fünf Minuten spielte Trier nach einer Roten Karte gegen Tobias Feisthammel (Foul von hinten an Benedikt Koep) in Überzahl.

Weil parallel Waldhof Mannheim auch Remis spielte, bleibt die Eintracht an der Tabellenspitze. Und die SV Elversberg hält Trier zudem hinter sich. Im letzten Spiel des Jahres empfängt Trier nächste Woche Samstag Saar 05 Saarbrücken.

Spiel-Statistik:

SV Elversberg: Jensen – Kohler, Maek, Feisthammel, Birk – Schloffer (79. Sellentin), Washausen, Berzel, Oesterhelweg (90. Pflügler) – Grech (84. Biankadi) – Tunjic

Eintracht Trier: Keilmann – Fiedler, Dingels (79. Laux), Buchner, Müller – Garnier (55. Koep), Telch, Spang, Anton (74. Gerlinger) – Lienhard, Hammel

Tore: 0:1 Anton (27.), 1:1 Maek (44.)

Schiedsrichter: Robert Kampka

Zuschauer: 2130

Rote Karte: Feisthammel (85, grobes Foulspiel)

Stimmen zum Spiel:

Peter Rubeck, Trainer Eintracht Trier: Das war ein sehr gutes Regionalliga-Spiel mit viel Tempo. Ein Riesenkompliment an beide Mannschaften. Beim Gegentor kannst du zuteilen wie du willst. Kevin Maek ist einfach ein überragender Kopfballspieler. Vielleicht wäre es in dieser Szene besser gewesen, so wie in der zweiten Halbzeit einen Mann vor ihn zu stellen. Elversberg hatte mehr Spielanteile. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft 90 Minuten dagegen gehalten. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Elversberg bis zum Ende um die Meisterschaft spielen wird.

Michael Wiesinger, Trainer SV Elversberg: Wir waren gut im Spielaufbau. Wir wollten den Gegner, der sehr fleißig im Anlaufen ist, müde spielen. Im Fußball wird Arbeit belohnt. Dafür ist Trier ein Paradebeispiel. Nach dem 0:1 haben wir uns kurz geschüttelt. Kevin Maek ist in der Luft eine Waffe. In der zweiten Halbzeit war es der erwartete Abnutzungskampf. Das Remis ist gerecht und hat mir Spaß gemacht. Ich kann super damit leben. Trier wird oben dabeibleiben und nicht locker lassen.

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