Wo ist Triers Auswärtsstärke geblieben?

Zwei Mal geschlafen – und schon stand es 0:2. In der 41. und 44. Minute hat sich die Eintracht zwei selbstverschuldete Gegentreffer gefangen. Vor dem 0:1 durch den erst wenige Minuten zuvor eingewechselten Nils Seufert ließ die Eintracht die Gastgeber rund zwei Minuten in der eigenen Hälfte gewähren. Der Schuss von Seufert aus knapp 30 Metern schien dann unhaltbar.

Drei Minuten später dasselbe Strickmuster. Die Eintracht, bei der Kapitän Michael Dingels in die Startelf zurückgekehrt war, legte ein schlechtes Zweikampfverhalten an den Tag. Am Ende einer Ballstafette der Gastgeber brachte Robert Glatzel den Ball im Trierer Tor unter.

Die kleinen Roten Teufel waren von Beginn an auf eine gute Ordnung bedacht. Bei Trierer Ballbesitz sortierten sie sich in einer 4-5-1-Formation ein. Die Räume wurden eng – damit kam die Eintracht nicht zurecht. In der ersten Halbzeit erzeugte der SVE nur in der Phase zwischen der 25. und 35. Minute ein wenig Druck – mehr als ein durch FCK-Torwart Jan-Ole Sievers gut parierter Freistoß von Christian Telch sprang aber nicht heraus (31.).

Trier kam auch nach dem Seitenwechsel nicht auf Touren. Die Aktionen blieben zu ungenau und unstrukturiert. Trier wirkte gehemmt. Trainer Peter Rubeck erhöhte mit der Hereinnahme von Charlie Rugg nach gut einer Stunde nominell die Offensivkraft.

Die Eintracht gab sich in der letzten halben Stunde auch noch nicht geschlagen, doch richtig in Gefahr brachten die Moselaner die weiterhin konsequent störenden Gastgeber nicht. Das 0:3 in der 89. Minute nach einem Konter durch Manfred Osei Kwadwo besiegelte die Niederlage.

Die Eintracht ist somit nun schon seit vier Auswärtsspielen ohne Sieg – und das, nachdem die Mannschaft alle ersten neun Auswärtspartien der Saison für sich entschieden hatte. Am kommenden Samstag spielt Trier wieder zu Hause. Gast ist dann der Bahlinger SC (14 Uhr, Moselstadion).

Stimmen zum Spiel:

Peter Rubeck, Trainer Eintracht Trier: Wir haben verdient verloren, auch wenn wir nochmal versucht haben, uns in der zweiten Halbzeit zu wehren. Bei uns hat die letzte Konsequenz gefehlt. Wir müssen immer 120 Prozent bringen, wenn wir gewinnen wollen. In Mannheim und heute in Kaiserslautern war das nicht der Fall. Vielleicht kommt auch der eine oder andere nicht mit der Situation im Aufstiegskampf klar.

Oliver Schäfer, Trainer 1. FC Kaiserslautern II: Durch den Doppelschlag vor der Pause haben wir mehr Sicherheit bekommen. Vom Spielverlauf her ist der Sieg sicher ein bisschen zu hoch ausgefallen.

Eintracht-Kapitän Michael Dingels im fupa-Video-Interview:

Eintracht-Innenverteidiger Christoph Buchner im fupa-Video-Interview:

Spiel-Statistik:

1. FC Kaiserslautern II: Sievers – Becker (76. Kyere), Schultz, Schindele, Koch – Osei Kwadwo, Pokar, Grösch (36. Seufert), Bajric, Schmidt – Glatzel

Eintracht Trier: Keilmann – Riedel, Dingels, Buchner, Müller – Hammel (81. Bidon), Spang (62. Rugg), Telch, Anton (70. Garnier) – Lienhard, Koep

Tore: 1:0 Seufert (41.), 2:0 Glatzel (44.), 3:0 Osei Kwadwo (89.)

Schiedsrichter: Patrick Hartmann

Zuschauer: 890

Gelb-Rote Karte: Koch (FCK II, wiederholtes Foulspiel)

Die Höhepunkte der Partie im Liveticker