2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Vor ihrem Wechsel nach Frankfurt ging Ebert für die FCN-Juniorinnen auf Torejagd. F: Zink
Vor ihrem Wechsel nach Frankfurt ging Ebert für die FCN-Juniorinnen auf Torejagd. F: Zink

Lisa Ebert: "Mein Respekt war riesengroß"

Juniorinnen-Nationalspielerin aus Ebermannstadt spricht nach erster Halbserie über ihren Karrieresprung nach Frankfurt

Dem Traum von der Fußball-Bundesli­ga ist aus Forchheim und dem Land­kreis seit Roberto Hilbert niemand so nahe gekommen wie Lisa Ebert. Die Juniorinnen-Nationalspielerin aus Ebermannstadt zog es im Frühsom­mer von der fränkischen Heimat in die Mainmetropole Frankfurt, um beim ruhmreichen 1. FFC den nächsten Schritt ihrer bislang steilen Karriere zu wagen. Grund genug, der 16-Jährigen nach der ersten Halbserie in einer neu­en Welt mehr als nur eine Dienstagsfra­ge zu stellen.

Wie verbringt ein gefragtes Talent die besinnliche Zeit?

Lisa Ebert: Ab Mittwoch bin ich über Weihnachten und die Ferien zu Hause. Am 9. Januar fängt die Vorbe­reitung wieder an.

Im letzten Punktspiel in der 2. Bun­desliga (5:1 gegen SC Sand II) kam noch ein Treffer dazu. Insgesamt fünf Tore liegen nach neun (von elf mögli­chen) Einsätzen für das U23-Team unter dem Weihnachtsbaum. Wie fällt die persönliche Bilanz aus?

Lisa Ebert: Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass es so gut läuft. Am Saisonauftakt hatte mir ja noch die medizinische Freigabe gefehlt. Vor dem Sprung von der U17-Bundes­liga zu den Frauen war mein Respekt riesengroß. Im Nachhinein bin ich umso glücklicher über meine Entschei­dung für Frankfurt. Ich habe mich hier schnell eingelebt.

War es denn keine große Umstel­lung auf das neue Leben?

Lisa Ebert: Doch schon, vor allem weil ich meine Familie nicht mehr so wie vorher um mich habe. Aber ich telefoniere häufig mit meinen Eltern und komme alle zwei bis drei Wochen nach Hause oder ich habe zu den Spie­len Besuch. Alleine bin ich im Sport-Internat ohnehin nicht und kann oft etwas in Gesellschaft unternehmen.

Wie unterscheidet sich der Trai­ningsalltag im Vergleich zu vorher beim 1.FC Nürnberg?

Lisa Ebert: Die Wege sind kürzer, da die Zugfahrt wegfällt. Dafür ist das Vereinsgelände größer. In meinen Schulstundenplan sind unter der Woche drei zusätzliche Einheiten zum Beispiel für Kraft und Athletik einge­baut. Mit der Mannschaft trainieren wir viermal. Die Belastung macht mir aber nichts aus.

Wie die Club-Mädels in der U17-Bundesliga, aktuell auf Platz 4 direkt hinter Frankfurt, ohne ihre Torjägerin klarkommen — verfolgt man das?

Lisa Ebert: Mit einigen Spielerin­nen bin ich noch in Kontakt und habe auch bei Heimspiele zugeschaut, wenn es ging. In Ebermannstadt zieht es mich noch genauso auf den Sport­platz.

Welche Erinnerungen gehören zu den Höhepunkten im Jahresrück­blick?

Lisa Ebert: Immer etwas ganz beson­deres ist, wenn ich bei den Profis in der 1. Mannschaft schnuppern darf. Im DFB-Pokal bin ich gegen Hegau eingewechselt worden und konnte Mandy Islacker noch das zweite Tor zum 2:0 vorlegen. Beim Bundesliga­spiel gegen Bayer Leverkusen war ich zum ersten Mal im Kader. Sehr aufre­gend war für mich aber auch das letz­te Training von Dzsenifer Marozsan, bevor sie nach Frankreich gewechselt ist. Sie ist mein großes Vorbild.

Noch ist das Idol sportlich uner­reichbar. Was sind die Ziele für 2017?

Lisa Ebert: Natürlich fiebere ich auf meinen ersten Bundesliga-Einsatz hin und will mich verbessern. Mal schauen wann die Trainer denken, dass ich bereit bin. In der U23 fühle ich mich solange sehr wohl. In der Rückrunde sollten wir in der Tabelle (Platz 6; d.Red.) noch einen oder zwei Plätze aufholen können.

Sind weitere Reisen mit der Natio­nalmannschaft in Aussicht?

Lisa Ebert: Mit der U17 sind wir bei der Europameisterschaft (Runde der Top 24 wird im März in Turnierform ausgetragen; d.Red.) und vorher geht es ins Wintertrainingslager nach Spa­nien. Ich hoffe auf eine Einladung. Beim letzten Länderspiel gegen Däne­mark habe ich ein Tor geschossen.

Aufrufe: 020.12.2016, 13:49 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor