2024-05-08T11:10:30.900Z

Allgemeines
F: Staschinelli
F: Staschinelli

Lintorf und Hösel schielen nur noch auf Platz elf

Die beiden Bezirksligisten stehen vor einer schweren Saison +++ Mit neuen Trainern wollen die Ratinger Klubs überleben

Verlinkte Inhalte

Rot-Weiß Lintorf und der SV Hösel, die beiden Bezirksligisten aus Ratingen, stehen vor einer entscheidenden - wenn nicht sogar wegweisenden - Saison.

Die vom Fußballverband Niederrhein (FVN) wegen sinkender Mannschaftszahlen und einem in der Breite gesunkenen Leistungsniveau eingeleitete Ligenreform sieht vor, dass auch in dieser Spielzeit erneut sechs Mannschaften den Gang in die Kreisliga A antreten müssen, bevor sich die Anzahl der Absteiger in der Saison 2015/2016 wieder reduziert.

Daher richtet sich der Blick in Lintorf und Hösel in Anbetracht einer sehr spielstarken Gruppe zunächst auf den elften Platz, der gleichbedeutend für den Klassenerhalt steht. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen beide Teams sogar ein identisches Konzept: Mit jeweils einem neuen Trainer an der Seitenlinie wird vor allem jungen Spielern im Kader viel Vertrauen geschenkt.

Bei Rot-Weiß Lintorf hat in Frank Sippli ein alter Bekannter das Kommando übernommen. Der 51-Jährige betreute einst die A-Jugend der Lintorfer und kehrt jetzt vom TuS Homberg zurück an die Jahnstraße. Der Trainerwechsel steht zudem sinnbildlich für ein sich stark drehendes Personalkarussell bei den Rot-Weißen. In Niklas Bennemann, Bastian Pfeiff, Alexander Altenkamp, Kevin Budde, Tobias Lindner und Patrick Donato folgen gleich sechs Spieler aus Homberg ihrem alten Trainer in die Bezirksliga. Das Duo Kevin Hain und Marin Bilobrk (beide Ratingen 04/19 II), Philipp Alker (TSV Krefeld-Bockum) sowie die aus der eigenen Jugend stammenden Tom Corneße, Patryk Schneider, Marcel Wallrich und Mehmet Yildiz komplettieren die Liste der Zugänge.

Der Abgang von Maximilian Heckhoff (TV Kalkum-Wittlaer), der in der vergangenen Saison ein Eckpfeiler der Mannschaft war, lässt sich laut Sippli dadurch trotzdem nicht kompensieren: "Ich kenne Max schon aus der A-Jugend. Das ist ein ganz schwerwiegender Verlust für uns, aber ich kann den Jungen verstehen. Er hat das Potenzial und ich hoffe, dass er sich in der Landesliga durchsetzt." Trotz weiterer Abgänge bleibt Sippli seinem Stil jedoch treu. "Wir wollen mit jungen Spielern arbeiten und sie taktisch gut aufstellen. Dass das ein schwerer Weg ist, ist uns durchaus bewusst."

Sein Gegenüber, Christoph Höfig vom SV Hösel, steht vor einer ähnlichen Aufgabe. Das Höseler Urgestein - seit dem Tag seiner Geburt ist er Mitglied des Vereins - übernimmt ebenfalls eine Mannschaft mit einem neuen Gesicht. Im Vergleich zu Lintorf wurde am Neuhaus allerdings kein neuer Spieler verpflichtet, sondern das Team mit Akteuren aus der zweiten und dritten Mannschaft (Philip Rhoades, Sefa Yilmaz, Joahnnes Wentz, Stephan Wagner, Sebastian Höfig, Matthias Berens, Robin Langer und Adis Gusic) sowie mit Spielern aus der eigenen Jugend (Julius Kleinfeld, Philip Mühr und Dirk Fromme)verstärkt. "Die Jungs sind alle sehr ehrgeizig", so Höfig, dessen Philosophie ebenfalls auf die Jugend ausgerichtet ist, über seine ersten Eindrücke der Vorbereitung.

Obwohl in Pierre Werminghaus (VfB Speldorf), Rainer Imhoff (SC Werden-Heidhausen), Tekin Basak (TuS Homberg), Matthias Georg (Karriereende, Erkan Dogru (familiäre Gründe) und Viktor Kränzler (berufliche Gründe) einige Stützen den Verein verlassen haben oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen, blickt der 43-jährige mit Optimismus auf die neue Saison. "Natürlich geht es für uns um den Klassenerhalt. Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken und ich bin mir sicher, dass wir für die ein oder andere Überraschung sorgen werden."

In den verbleibenden vier Wochen bis zum Saisonstart wird es für Christoph Höfig und Frank Sippli neben dem üblichen Konditionstraining in erster Linie darum gehen, dass ihr Team spielerisch schnell zusammenfindet und sich an das Bezirksliga-Niveau gewöhnt. Denn sowohl in Lintorf als auch in Hösel haben viele Spieler bisher nur in den Kreisligen gespielt. Welche Bedeutung das für den Saisonverlauf hat, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen, sondern wird sich spätestens in der Winterpause zeigen.

Aufrufe: 026.7.2014, 08:05 Uhr
Rheinische Post / Nils JewkoAutor