2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Romano Lindner trifft zum 1:0. Foto: Bock
Romano Lindner trifft zum 1:0. Foto: Bock

Lindner schießt Lübben zum Sieg im Topduell gegen Wacker

MIT VIDEOS + GALERIE: Grün-Weiß behält auf eigenem Rasen die weiße Weste

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Staffelprimus Gün-Weiß Lübben behält auf eigenem Rasen die weiße Weste: Die Spreewälder gewannen am Samstag das Landesliga-Spitzenspiel gegen den Verfolger Wacker Ströbitz durch einen Treffer von Torjäger Romano Lindner mit 1:0 und bleiben Zuhause ohne Punktverlust und Gegentor.

Auf schwierigem Geläuf zeigten beide Teams vor den 93 Zuschauern ein temporeiches und umkämpftes Duell. In der 6. Minute musste sich Wacker-Schlussmann André Thoms das erste Mal richtig strecken: Den 22-Meter-Schuss von Romano Lindner lenkte er noch gerade so mit den Fingerspitzen über die Querlatte.

Auf der Gegenseite musste nur wenige Minuten später auch Lübbens Torwart Patrick Michaelis eingreifen. Bei einer halbhohen Hereingabe war Rostyslav Diakiv schneller am Ball. Mit einem Reflex kratzte Michaelis den Kopfball des Ströbitzer Angreifers von der Torlinie.

Nach der ausgeglichenen Anfangsphase übernahmen die Hausherren mehr und mehr das Kommando auf dem Platz. Sie setzten die Ströbitzer früh unter Druck, die auf dem gefrorenen Boden ihr Passspiel nicht wie gewohnt aufziehen konnten. Vor allem Markus Müller, der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder von Anfang an auflief, war sich im zentralen Mittelfeld für keinen Zweikampf zu schade und eroberte immer wieder in aussichtsreichen Situationen den Ball. Müller selbst hatte in der 28. Minute auch die beste Chance für Lübben vor der Pause, als er sich im Wacker-Strafraum mit einer Körpertäuschung Platz und Zeit verschaffte. Sein Abschluss aus 13 Metern landete allerdings im Fangnetz.

In der Halbzeit reagierte der Ströbitzer Trainer Tino Kandlbinder das erste Mal und stellte auf ein 4-4-2-System um. Damit wollte er auf dem leicht angetauten und besser zu bespielenden Teil des Platzes mehr Durchschlagskraft nach vorne erzeugen. Das zahlte sich aus: In der 49. Minute legte Diakiv von der Grundlinie zurück ins Zentrum. Randy Gottwald nahm am Elfmeterpunkt freistehend den Ball direkt und schoss ihn Michaelis in die Arme. Zehn Minuten später prüfte Tobias Voigt mit einem Aufsetzer aus 18 Metern den Lübbener Keeper.

Die beste Gäste-Gelegenheit hatte wiederrum nur fünf Minuten später Christopher Rostock: Erst erkämpfte er im Mittelfeld selbst den Ball, dann hielt er aus etwa 28 Metern einfach mal drauf. Michaelis musste schon seine ganze Körperlänge einsetzen, um den gefährlichen Fernschuss noch mit den Fingerspitzen über die Latte zu lenken.

Für Lübben schien das so etwas wie der erneute Weckruf gewesen zu sein. In der Folge drängten die Spreewälder selbst wieder mehr auf die Führung. Und wurden dafür auch belohnt: In der 77. Minute steckte Müller durch auf Lindner. Der hatte noch etwas Glück, dass Steven Semke über den Ball schlug. Frei vor Thoms spitzelte Lindner mit dem langen Bein die Kugel über den Ströbitzer Torwart hinweg ins Tor zur umjubelten 1:0-Führung.

In der 90. Minute hätte Tony Ziegler die Entscheidung erzielen können. Auf die Reise geschickt ließ er Semke stehen und scheiterte alleine vor Thoms am Keeper. Deswegen mussten die Hausherren noch bei mehreren Standards bis zur letzten Minute der sechsminütigen Nachspielzeit - aufgrund einer längeren Verletzungsunterbrechung - um den knappen Heimsieg zittern, ehe Schiedsrichter Benjamin Buttenstedt den Tabellenführer erlöste.

Lübben behält mit dem Sieg die weiße Weste im Stadion der Völkerfreundschaft: Die Spreewälder haben noch keinen Punkt vor den eigenen Fans abgegeben und noch nicht mal ein Gegentor kassiert. Grün-Weiß-Trainer Oliver Keutel: "Das war ein sehr wichtiger Sieg. Wacker hatte zuletzt einen Lauf und ist ein Mitkonkurrent in der Spitze. Ich bin stolz auf meine Truppe, was sie in der ersten Halbzeit gezeigt hat. Da waren wir klar besser und hatten gute Chancen, um in Führung gehen zu können. Nach der Pause hat Wacker angezogen und uns hinten rein gedrückt. Und Ströbitz ist immer für ein Tor gut, die kann man nicht 90 Minuten ausschalten. Uns ist es aber gelungen. Die Null Zuhause steht weiterhin, darauf können wir auch stolz sein. Da möchte ich auch den Torwart und die Abwehr hervorheben, die schon über einen längeren Zeitraum eine ordentliche Leistung abliefern. Das war ein Geheimnis des Erfolges. Dazu hatten wir vorne noch das Glück, ein Ding reinzuquetschen. Deswegen bin ich super glücklich über das Ergebnis."

Bei Wacker-Trainer Tino Kandlbinder überwog dagegen die Enttäuschung nach der dritten Saisonniederlage: "Vom Spielverlauf her wäre sicher ein Remis verdient gewesen. Es war das typische Spiel zwischen den Strafräumen, was sicher auch den Platzverhältnissen geschuldet war. Da konnte man nicht erwarten, dass ein großartiges Fußballspiel aufgezogen wird. Damit sind beide Mannschaften ganz gut umgegangen. Manchmal wäre vielleicht bei uns der einfachere Weg der bessere gewesen. Gerade im Spielaufbau waren doch noch die Fehler drin, die der Gegner dann auch für die Entscheidung nutzen konnte. Wir haben vorher gesagt: Wer den Fehler macht, der wird diese Partie verlieren. Hinten heraus wird es dann natürlich schwer. Lübben steht nicht umsonst auf Platz 1. Ich kann der Mannschaft aber keine Vorwürfe machen. Wir haben verloren und müssen uns wieder aufrichten. Wenn wir gegen Vetschau und Brieske noch ein paar Punkte holen, können wir gut in die Winterpause gehen."

Aufrufe: 03.12.2016, 17:17 Uhr
Sven BockAutor