2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Enrico Bahr trifft zum 3:1 für Bad Liebenwerda. Foto: Sven Bock
Enrico Bahr trifft zum 3:1 für Bad Liebenwerda. Foto: Sven Bock

Liebenwerda entführt drei Punkte von der Friedersdorfer Alm

MIT VIDEOS + GALERIE: FC gewinnt das Elbe-Elster-Derby klar und verdient mit 4:1 gegen die SG

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Saison-Fehlstart für die SG Friedersdorf: Auf der heimischen Alm verlor das Landesklasse-Team am Samstag das Nachbarschaftsderby gegen den FC Bad Liebenwerda klar mit 1:4.

Bei hochsommerlichen Temperaturen lieferten sich die beiden Kontrahenten vor 110 Zuschauern zumindest in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch. Während die Gastgeber vor allem bei Standards immer gefährlich waren, gelang den Kurstädtern auch der ein oder andere gut herausgespielte Angriff. Einen solchen nutzte bereits in der 6. Minute Alexander Engelmann. Über die rechte Aussenbahn kam die Hereingabe von Axel Hübner, die Engelmann aus 18 Metern volley unter die Friedersdorfer Torlatte drosch.

Doch die Hausherren zeigten sich davon überhaupt nicht beeindruckt. In der 9. Minute zwang Kevin Müller FC-Keeper Sebastian Platz mit einem Kopfball erst zur Glanzparade. Die folgende Bogenlampe drückt dann der wuchtige Friedersdorfer Spieler im Gewühl erneut per Kopf über die Linie. Schiedsrichter Benjamin Belke pfiff aber zur Überraschung der Heimzuschauer nicht wegen des Treffers, sondern entschied auf Freistoß für Bad Liebenwerda.

Auch in der Folge gönnten sich beide Teams kaum Verschnaufpausen. In der 20. Minute stieg Oliver Geschine bei einer SG-Ecke am höchsten und zwang Platz per Kopf zur Parade. Auf der Gegenseite hatte fünf Minuten später Friedersdorf Glück: Eine abgefälschte Ecke landete direkt auf dem Kopf von Michael Nicklisch, der trotz des leeren Tores dem Schlussmann Adrian Plath unbedrängt in die Arme köpfte. Wie es besser gemacht wird, zeigte in der 29. Minute SG-Angreifer David Wagner. Andy Auras blieb im Zweikampf an der Grundlinie der Sieger, holte sich die Kugel und passt perfekt zurück auf Wagner, der frei vor Platz eiskalt zum 1:1 einschob.

Dieses Mal schlug der FC zurück. Beim nächsten Angriff nutze Nicklisch nach einem weiten Einwurf die Unordnung in der Friedersdorfer Hintermannschaft und stocherte die Kugel aus dem Getümmel heraus ins Tor zum 2:1-Halbzeitstand aus Bad Liebenwerdaer Sicht.

Nach der Pause brachen die großen Minuten von Enrico Bahr an. Der Spielmacher der Gäste war trotz der Hitze im Mittelfeld stets anspielbereit. Dafür legte er ein riesiges Laufpensum zurück und scheute sich auch vor keinem Zweikampf. Belohnt wurde der Einsatz mit einem Doppelschlag Anfang der 2. Hälfte: In der 49. Minute brachte Francis Ouma einen abgewehrten Ball zurück vor das SG-Tor. Bahr stand mutterseelenallein und ließ Plath aus kürzester Distanz keine Abwehrchance.

In der 56. Minute proftierte Bahr von einem Fehler seines Gegenspielers, der bei einer Hereingabe von Nicklisch über den Ball haute. Bahr lauerte dahinter und nutzte seine zweite Gelegenheit auch zum 4:1.

Damit war die Gegenwehr der Hausherren endgültig gebrochen. In der Folge hätte Bad Liebenwerda das Ergebnis weiter ausbauen können. Es blieb aber beim am Ende verdienten 4:1-Auswärtssieg im Nachbarschaftsderby.

So sah es auch FC-Trainer Mario Barczyk: "Die Partien gegen Friedersdorf sind immer brisant. Wir haben heute verdient gewonnen. Ein großes Kompliment an die Truppe für die Leistung bei den Temperaturen. Ich bin zufrieden mit unserem 4-Punkte-Start. Darauf lässt sich aufbauen. Unser Ziel bleibt aber der Klassenerhalt. Dafür müssen wir uns die Punkte weiter hart erarbeiten."

Bei Friedersdorf bleibt dagegen nach zwei Saisonspielen weiter die 0 auf dem Punktekonto stehen. Coach Stephan Wagner: "Wir waren zu schwach hinten. Bad Liebenwerda war aggressiver als wir. Wenn wir den Ball gewonnen haben, haben wir ihn zu schnell wieder abgegeben. Da war der FC einfach ruhiger und cleverer. Dazu hatten sie einen überragenden Enrico Bahr in ihren Reihen. Die zwei Niederlagen sind natürlich ein Scheißstart. Zum Glück haben wir im Pokal gegen Herzberg gewonnen. Aber der Start ist im Fußball enorm wichtig, da kann man sich Selbstvertrauen holen und auch mal Spiele gewinnen, die man sonst vielleicht nicht packt. Jetzt müssen wir nach Peitz und danach kommt Schlieben zum nächsten Derby. Die Aufgaben werden also nicht einfacher."

Aufrufe: 027.8.2016, 19:50 Uhr
Sven BockAutor