2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Im nächsten Jahr soll es in Ehrstädt etwas nach oben gehen.    Foto: Lörz
Im nächsten Jahr soll es in Ehrstädt etwas nach oben gehen. Foto: Lörz

Leute haben einfach andere Mentalität

Fußball steht nicht mehr an vorderster Front +++ Mannschaft soll beim SV Ehrstädt zusammen gehalten werden +++ Jörg Bernhard liegt viel am Verein

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Jörg Bernhard ist seit 3 ½ Jahren Spielleiter beim SV Ehrstädt. Für fupa.net gab er Auskunft über die aktuelle Lage und die Planungen für die neue Runde.

Herr Bernhard, Sie haben bei der Jahreshauptversammlung des SV Ehrstädt davon gesprochen, dass die Begeisterung für den Fußballsport im gesamten Fußballkreis nachlässt. Worauf führen Sie das zurück?

Es gibt immer mehr andere Interessen. Die jungen Leute wollen sich einfach nicht mehr plagen. Das ist meiner Ansicht nach der Hauptgrund. Früher war es alles anders. Ich habe immer gekickt. Es ist einfach eine Sache der Einstellung. Heute haben viele eine andere Mentalität.

Denken Sie, das Problem ist in Ehrstädt noch akuter als bei anderen Fußballvereinen im Kreis?

Es wird immer eng bei uns, aber wir können weiterhin zwei Mannschaften stellen. Eine Verletztenwelle würde uns natürlich reinreißen. Es ist allerdings auch bei den anderen Vereinen nicht anders. Weiler und Rohrbach a.G. sind die beiden Mannschaften mit einem großen Spielerpotenzial, die auch Ausfälle eher verkraften können.

Wie sieht die Situation im Nachwuchsbereich beim SV Ehrstädt aus?

Wir haben die Baminis, eine F-Jugend und eine E-Jugend und machen alle drei Teams noch alleine. Eine D- und C-Jugend gibt es momentan nicht. Hier wollen wir im nächsten Jahr eine Spielgemeinschaft gründen. Lediglich ein B-Jugendlicher hat gespielt, und zwar in Reichartshausen. Dieser hat jedoch inzwischen aufgehört. Bei der A-Jugend ist auch keine Mannschaft vorhanden. Hier spielen die fünf über 18-Jährigen bei den Senioren mit und die anderen trainieren halt momentan nur. Sie werden dem Verein aber in jedem Fall erhalten bleiben und dann auch bei den Senioren zum Einsatz kommen.

Der SV Ehrstädt steht momentan mit neun Punkten auf dem vorletzten Platz. Was ist Ihrer Meinung nach in dieser Saison noch zu erreichen?

Der momentane Trend ist gut. Wir spielten gegen den damaligen Tabellenführer Rohrbach a.G. 1:1 und in Adelshofen 0:0. Es wird allerdings aufgrund des großen Rückstands schwer, noch einen Platz gut zu machen. Es stehen noch schwere Spiele an. Doch auf die letzten Erfolge lässt sich aufbauen. Ich hoffe, dass es jetzt so weiter geht und wir mit derselben Elf spielen können, was in den beiden angesprochenen Partien der Fall war. Und gleich hat es auch gut funktioniert. Zuvor fehlten aus verschiedenen Gründen immer einige Spieler, so dass keine Konstanz da war. Das Gefälle zwischen der Nr. 13 und der Nr. 18 ist bei uns sehr hoch.

Vielleicht sind ein, zwei Verstärkungen drin

Welche Planungen gibt es für die neue Runde?

Wir machen mit Trainer Dominik Seiler weiter. Seiler, der von Beruf Sportlehrer ist, hat die Mannschaft gut im Griff. Die Spieler sind willig. Wir wollen die Mannschaft zusammen halten. Bis auf vier Akteure sind es alles junge Spieler im Kader. Vielleicht sind in der neuen Runde noch ein oder zwei Verstärkungen möglich. Ziel ist es, den zehnten Tabellenplatz zu erreichen.

Wie können Sie sich selbst immer wieder für die keineswegs leichte Aufgabe des Spielleiters motivieren?

Fußball ist schon immer mein Leben gewesen. Ich habe viele Verletzungen erlitten, aber immer wieder angefangen. Am Verein liegt mir sehr viel. Neben unserer Kassiererin bin ich noch der einzige der nach dem Umschwung vor drei Jahren von der alten Vorstandschaft übrig geblieben ist. Vorher war ich bereits im Spielausschuss tätig.

Aufrufe: 015.4.2015, 10:00 Uhr
Rainer OhlheiserAutor