2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten

Letzter Mohikaner aus dem Salmtal

FSV Salmrohr: Einziger verbliebener Oberligist aus der Region plant für neue Saison - Hesslein kommt aus Mehring zurück - Vier Abgänge sicher - Jugend rückt nach

Der FSV Salmrohr stellt sich unmittelbar nach dem Saisonende schon für die neue Saison auf. Als einziger Club aus der Region Trier wird der Verein aus dem Salmtal in der kommenden Spielzeit in der Oberliga spielen. Das Ziel des Vereins fürs nächste Jahr und die Zeit darauf hat auch etwas mit Geld zu tun.

Salmtal-Salmrohr. Es ist noch nicht so lange her, da standen die Zeichen für den Traditionsverein FSV Salmrohr mehrfach nicht so gut. Man erinnert sich ungerne an Punkte wie den verpassten Regionalliga-Aufstieg in der Aufstiegsrunde gegen Nöttingen, den Rücktritt des ehemaligen Präsidenten mit all seinen Folgen samt der nochmal abgewendeten Insolvenz, das Verfehlen des sportlichen Ziels in der Saison danach durch eine unerklärbare Niederlagenserie zu Saisonbeginn vor zwei Jahren und ein ähnliches Vorkommnis 2015 mit dem Negativrekord von ganzen neun verlorenen Partien am Anfang der gerade beendeten Spielzeit.

Die letzten Jahre haben den FSV Salmrohr schon etwas mitgenommen. Doch immer wieder hat vor allem die Oberliga-Mannschaft das Beste aus der Situation gemacht. In der ersten der beiden verkorksten Saisons holte das Team, das im Herbst 2014 von Paul Linz als Trainer übernommen wurde, den Rheinlandpokalsieg und damit den DFB-Pokal ins Dorf. Und jetzt gerade hat die Elf nach der Serie von Beginn eine Wahnsinns-Aufholjagd geliefert, ist drittbestes Team in der Rückrunde geworden - weit vor dem Gesamttabellenzweiten SC Hauenstein - und auch auf Rang drei der Auswärtstabelle. Der Klassenerhalt ist geschafft und Salmrohr ist nun letzter Mohikaner - der einzige Club aus der Region Trier-Eifel-Mosel-Hunsrück in der fünftklassigen Oberliga.

„Das ist schon richtig stark, was die Jungs da geschafft haben, muss man schon sagen”, lobte Trainer Paul Linz jüngst mehrfach. Linz wird auch kommende Saison auf der Kommandobrücke stehen - und wird sich wohl oder übel wieder mit einer Favoritenrolle des FSV Salmrohr in der Oberliga anfreunden müssen. Die einstige „Macht vom Dorf” werden sicher einige der Konkurrenten auf dem Zettel haben, wenn es um die Frage der Meisterschaftsanwärter geht.

Im Gegensatz zu Vereinen wie Borussia Neunkirchen oder dem FC Karbach, die mit erheblich größeren Geldsummen hantieren, backt Salmrohr deutlich kleinere Brötchen - und das seit der abgewendeten Insolvenz.

Da passt es ins Bild, dass Salmrohr kaum große Namen in seinen Zugängen verkündet und wohl auch nicht verkünden wird. Vier Akteure, die jetzt im Sommern von extern nach Salmrohr wechseln, stehen bereits fest: Andreas Hesslein (28), zuletzt Abwehrchef des Oberliga-Absteigers SV Mehring, kommt nach Salmrohr zurück. Vom Bezirksliga-Absteiger SV Zeltingen-Rachtig stößt der 20-jährige Angreifer Peter Schädler zum Oberligisten und aus Cochem kommen vom Hunsrück-Mosel-A-Ligisten die Brüder Fabian und Alexander Müllen.

Zusätzlich werden den Kader künftig dauerhaft sieben Spieler aus der bisherigen A-Jugend ergänzen, die sich allesamt vor allem in der zweiten Mannschaft gut präsentiert haben, aber teilweise auch schon Oberliga-Einsätze verbuchen konnten: Max Düpre, Harell Ntela, Niklas Lames, Florian Gelbe, Tim Denis, Hogir Acar und Julian Junk.

Der Kader der Salmrohrer wird insgesamt deutlich breiter werden, da - wie berichtet - die zweite Mannschaft künftig gemeinsam mit dem Oberligateam trainieren wird. Dazu haben die Salmrohrer auch Michael Schmitt als zweiten Trainer neben Paul Linz ins Boot geholt. Auch darüber berichtete FuPa bereits. Schmitt wird sich zudem in der Jugendkoordination beteiligen und soll die Junioren kontinuierlich an den Seniorenfußball im Verein heranführen. Salmrohrs sportlicher Leiter, Ex-Zweitliga-Torwart Karl-Heinz Kieren, umschreibt das Konzept, dass der Verein mit diesen Schritten weiterentwickelt so: „Wir, die Verantwortlichen des Vereins, stehen dafür, auf den eigenen Nachwuchs zu bauen, ohne dabei an Qualität zu verlieren, sondern sich kontinuierlich zu verbessern. Wir wollen junge Spieler aus der Region fördern und fordern, damit sie sich in höheren Fußballklassen etablieren können.”

Viee Abgänge sind beim FSV Salmrohr aber auch schon fix: Mittelfeldspieler Timo Heinz (25) wechselt zum FC Victoria Rosport nach Luxemburg und auch der luxemburgische U21-Nationalspieler Ricardo Couro Pinto (20) sucht ebenfalls einen Verein in seinem Heimatland. Der erst im Winter nach Salmrohr gewechselte Klaus Hamper (26) wird sich beruflich in Richtung Bonn verändern und Salmrohr nicht weiter zur Verfügung stehen. Außerdem kündigte Torwart Andreas Sicken an, aus familiären und beruflichen Gründen kürzer treten zu wollen.


Wegen zuletzt langwieriger Verletzung noch offen ist der Verbleib von Pascal Meschak, der noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert. Auch der Luxemburger Gary Kolkes hat noch keine Zusage beim FSV gegeben. Nach FuPa-Informationen war jüngst auch der SV Mehring mit Kolkes in Verhandlungen über ein Engagement.

Karl-Heinz „Kalle” Kieren kündigt an, dass sich noch etwas tun wird: „Mit weiteren jungen talentierten Spielern, die den Ehrgeiz haben, die Herausforderung Oberliga zu spielen zu wollen, werden noch Gespräche geführt.”



Extra Borussia Neunkirchen


Der VfB Borussia Neunkirchen schreibt aktuell wieder Negativschlagzeilen wegen der angeblichen Schwarzkonten (FuPa berichtete einst). Jüngst gab es sogar Hausdurchsuchungen im Vereinsumfeld durch die Staatsanwaltschaft. Es soll Privatkonten gegeben haben, über die einige Geschäfte der Borussia abgewickelt wurden, die auch nicht im Geschäftsbericht aufgetaucht waren. Zudem schwebt die Insolvenz immer noch im Vorverfahren und konnrte immer noch nicht endgültig abgewendet werden.
Ausführlicher Bericht folgt.



Aufrufe: 024.5.2016, 14:25 Uhr
Sven EisenkrämerAutor