2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mister 120 Volt: Fabian Kluge, Kapitän des SV Weil | Foto: Uwe Rogowski
Mister 120 Volt: Fabian Kluge, Kapitän des SV Weil | Foto: Uwe Rogowski

Letzte Ausfahrt Hausen

SV Weil hat seine Chancen auf Punkte im halben Dutzend vergeben - jetzt zählt es

Mehr Endspiel geht kaum. „Hochspannung pur“, verspürt Fabian Kluge, der Kapitän des SV Weil, vor der Auswärtspartie beim VfR Hausen. Für den Weiler Verbandsligisten ist nur noch ein Mini-Polster von zwei Punkten zum Viertletzten übrig geblieben. Die Tabellenlage ist heikel geworden. „Alles ausblenden, gewinnen“, sagt Kluge.
Orientiert man sich am Trend der letzten Wochen, würde man darauf allerdings nicht wetten wollen. Hausen hat sich mit 20 Rückrundenpunkten überhaupt erst wieder in die Lage gebracht, die Liga noch halten zu können. Das psychologische Moment liegt an der Möhlin. Denn nur zwei Mal siegreich waren die Schützlinge von Trainer Kurt Schwald in der Rückrunde; das heißt: seit Mitte November. Die karge Ausbeute von elf Punkten in 14 Spielen hat sie von Woche zu Woche weiter nach unten rutschen lassen. Am vergangenen Spieltag sind die Weiler, die im zehnten Jahr Verbandsliga spielen, nach Stand der Dinge (in der Oberliga) auf einem Abstiegsplatz angekommen.

„Hausen ist so ziemlich unser letztes Endspiel“, sagt Kluge mit Galgenhumor in der Stimme, es gab schließlich Chancen im halben Dutzend, das Punktekonto auf einen beruhigenden Stand zu bringen. Es war „ein schleichender Prozess“, der wohl auch dadurch überdeckt wurde, „dass wir selten richtig schlecht waren“. Das „gewisse Etwas, das uns die letzten Jahre ausgezeichnet hat, hat gefehlt“, findet Kluge. Tore in entscheidenden Situationen zum Beispiel. Der Weiler Abwehrorganisator, der in den letzten Wochen wieder verstärkt dynamische Vorstöße unternahm, betont aber: „Wir haben es noch in der eigenen Hand.“ Mit zwei Siegen – am letzten Spieltag kommt Waldkirch – dürfte es reichen für das elfte Jahr in Südbadens höchster Klasse. Bei einer Niederlage in Hausen müsste Weil dagegen auf alle möglichen Eventualitäten hoffen. „Wer jetzt nicht unter 120 Volt steht, dem ist nicht zu helfen“, beschwört der Spielführer seine Kollegen, die bis auf Thomas Fuhrler (Kreuzbandriss) wohl vollzählig sein werden.

Dass zuletzt gegen Rhodia (2:2) ein 0:2 aufgeholt wurde, macht Kluge Mut. „Man hat gemerkt, dass Leben in der Mannschaft ist, dass der unbedingte Wille da ist, nicht abzusteigen.“ Ein Abstieg käme auch zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt, da sich mit dem FV Lörrach-Brombach nach Jahren mal wieder ein Hochrhein-Klub anschickt, die Landesliga nach oben zu verlassen. „Ein Verbandsligaderby wäre mal wieder schön“, sagt Kluge.
Aufrufe: 022.5.2014, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor