Lessenich überrascht Roleber

Im Vergleich zur Niederlage gegen Ippendorf im Pokal veränderte Trainer Mutavdzic die Aufstellung auf vier Positionen. Für Stephan, Schmidt und Bögelein (gelb-rot gesperrt) rückten D. Fröhlich, Sangare und Smajlagic ins Team. Üsümüs ersetzte den am Kreuzband verletzten Miebach. Insgesamt brachte Mutavdzic mit Yanmaz, Amiri, Smajlagic, Üsümüs als 4er-Kette sowie Reiche und Schlender sechs Neuzugänge und somit Lessenicher Liga-Debütanten.

Schiedsrichter Bernhard Schmuck – von Lessenicher Seite bereits vom letzten Pokalsonntag bekannt – pfiff bei ungemütlichen 15 °C und Dauerregen pünktlich an.

Die Rot Weißen legten völlig unbekümmert los und kombinierten sich schon in den ersten Spielminuten in den gegnerischen 16er. Nicht nur Sangare (2.) und Weitensteiner (13.) hätten in den Anfangsminuten die frühe Führung erzielen können.

Roleber wirkte geschockt und kam eigentlich erst in der 16. Minute gefährlich in Lessenicher Tornähe. Eine Hereingabe konnte aber Glock per Faustabwehr klären, wurde dabei unglücklich am Kinn getroffen und musste mehrere Minuten behandelt werden. Betreuer Venezia hatte weder Nadel & Faden noch einen Tacker zur Hand, so dass für die Platzwunde ein Pflaster ausreichend musste. Glock konnte aber weiterspielen. Die Endversorgung erfolgte durch eine spätere Behandlung im Krankenhaus.

Lessenich ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Nach einer Kombination über die linke Lessenicher Angriffsseite mit wirbelnden D. Fröhlich und Schlender, wurde Außenverteidiger Üsümüs geschickt. Seine butterweiche Flanke fand am zweiten Pfosten Sangare, der gefühlvoll einköpfte - 0:1 (19.).

Der Aufsteiger spielte unbeirrt weiter nach vorne und legte in der 27. Minute nach. Mittelfeldmotor Reiche sah den startenden Schlender auf dem Flügel, der anschließend alleine vor dem Keeper auftauchte und diesem keine Chance ließ – 0:2 (27.).

Keine sechs Minuten später musste der Keeper vom SV Roleber den Ball erneut aus dem Netz holen. Aus einem Lessenicher Eckball entstand über Umwege für D. Fröhlich die Chance auf das dritte Lessenicher Tor, der diese eiskalt nutzte – 0:3 (33.). Roleber reklamierte heftig eine Abseitsstellung.

Vor der Pause ließ Lessenich die Zügel schleifen und ermöglichte so Roleber wieder zurück ins Spiel zu finden.

Roleber strahlte in der ersten Halbzeit nur durch Standards Gefahr aus. Foto: Weidenbörner

Ein Weitschuss und ein Freistoß stellten aber keine große Gefahr für Glock dar. Der Schiedsrichter schickte beide Teams in die Halbzeitpause.

Trotz erneutem Teamkreis verpennte Lessenich den Start in die zweite Hälfte vollkommen. Direkt vom Anstoß weg nutzte Roleber Lücken im Lessenicher Defensivverbund und erzielte in der 46. Minute durch Dogrudogan den Treffer zum 1:3.

Roleber agierte im Folgenden weit aus aggressiver und wacher als in der ersten Halbzeit. Die Heimmannschaft übernahm nun die Regie. Mutavdzic reagiert und brachte den erfahrenen Golletz für Yanmaz (54.).

Der Aufsteiger brauchte bis zur 67. Minute, um erneut die bereits bekannte Gefährlichkeit auszustrahlen. Abräumer B. Sandmann holte sich in der Defensive den Ball und leitete unverzüglich auf Weitensteiner weiter. Dieser marschierte auf dem Flügel und bediente Schlender. Eigentlich ein sicheres Tor, aber der Keeper konnte den nicht ganz platzierten Schuss abwehren.

In der 77. Minute jubelten die trotz Dauerregen angereisten RWL-Fans, als der Ball erneut im Gehäuse des SV Roleber einschlug. Nach einem Konter tauchte D. Fröhlich völlig frei vor dem SV Keeper auf und legte mustergültig auf den mitgelaufenen Sangare quer, der locker einschob. Der Schiedsrichter entschied aber auf Abseits.

Kurz vor Ende der Partie machten dann aber Weitensteiner (82.) und D. Fröhlich (88.) mit einem Doppelpack den Deckel auf den hochverdienten Auswärtssieg und bescherten Lessenich einen perfekten Saisonauftakt in der Kreisliga A.

Ein überzeugendes erstes Saisonspiel fußte auf einer soliden Defensive mit starken Kombinationen und hoher Variabilität im Offensivspiel – allein getrübt durch Schlafmützigkeit nach der Pause –, das Hoffnung auf mehr macht.

Ein Blick voraus:

Am kommenden Sonntag gastiert der SV Wormersdorf in der Lessenicher Lauri Arena. Der SV Roleber muss zum SV Niederbachem.

Aufstellung Lessenich:

J. Glock - Yanmaz, Amiri, Smajlagic, Üsümüs - Reiche, B. Sandmann - Sangare, D. Fröhlich, Schlender - Weitensteiner.