2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Abgehoben: Mannheims Marco Müller stoppt Patrick Lienhard (rechts) auf unsanfte Weise. Triers Spielgestalter sieht die Eintracht noch in einem Lernprozess. Foto: Hans Krämer
Abgehoben: Mannheims Marco Müller stoppt Patrick Lienhard (rechts) auf unsanfte Weise. Triers Spielgestalter sieht die Eintracht noch in einem Lernprozess. Foto: Hans Krämer

Lektion in Sachen Cleverness

Was Eintracht Trier aus der Niederlage gegen Mannheim lernt - Denkzettel für Karpuz

Effektivität, Cleverness, Robustheit - die Mannschaft von Eintracht Trier hat bei der 0:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim vor Augen geführt bekommen, woran sie noch arbeiten muss. Einen Knacks nach der ersten Saisonniederlage befürchten Trainer und Spieler nicht.

Sie sind Freunde aus ehemaligen gemeinsamen Zeiten beim FK Pirmasens und tauschten selbstverständlich nach der Partie die Trikots. Die Gemütslage von Dennis Gerlinger und Jannik Sommer hätte dabei jedoch nicht unterschiedlicher sein können. Während Sommer mit seinem neuen Verein Waldhof Mannheim einen verdienten 2:0-Auswärtssieg und die vorübergehende Tabellenführung feierte, musste Gerlinger mit Eintracht Trier die erste Saisonniederlage verdauen.

"Freiwillig werden wir unseren Platz da vorne nicht räumen. Aber da gibt es andere Mannschaften, die noch einen anderen Anspruch und vielleicht auch andere finanzielle Mittel haben als wir", wollte Sommer die Kirche im Dorf lassen. Ebenso wie Trainer Kenan Kocak, der gleichwohl stolz darauf war, wie seine Mannschaft das Kampfspiel im Moselstadion angenommen hatte: "Wir sind gut beraten, nicht zu überdrehen. Die Tabellenführung ist schön, mehr aber auch nicht."

Wie eng die Partie vor allem in der ersten Halbzeit war, verdeutlichte die 20. Minute. Gerlinger hatte die große Chance zur Führung, die SVW-Torwart Markus Scholz bravourös vereitelte. Praktisch im Gegenzug erzielte Giuseppe Burgio mit einem Schuss ins lange Eck die Mannheimer Führung. "In dieser Szene stellen wir uns nicht clever an. Wir lassen uns dreimal den Schneid abkaufen und machen kein taktisches Foul", monierte Gerlinger.

Nach dem 2:0 war der SVW dann Herr der Lage. Sommer traf nach kluger Vorarbeit von Philipp Förster (56.). "Trier hat uns läuferisch und kämpferisch alles abverlangt. In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv im Spiel gegen den Ball. Danach haben wir uns gefangen", resümierte Kocak, der entgegen seiner Gewohnheit mit Kapitän Hanno Balitsch einen Spieler besonders hervorhob: "Er hat ein sensationelles Spiel gemacht. Er hat viele Löcher gestopft. Wir profitieren von ihm als Typ und Mensch."
Für Eintracht-Spielgestalter Patrick Lienhard war die größere Effektivität der Gäste ausschlaggebend für Mannheims Sieg: "Wir haben einen großen Aufwand betrieben, unsere Chancen aber nicht zu Toren genutzt. Mannheim war abgezockter. Wir sind noch nicht so weit, dass wir eine so gut stehende Mannschaft auseinanderspielen können. Dafür brauchen wir noch Zeit."

SVE-Trainer Peter Rubeck geht davon aus, dass die Niederlage sein Team nicht umwirft: "Für uns gilt es jetzt, nicht ins Tal der Tränen zu fallen. Gegen Waldhof haben zehn Prozent gefehlt, um der Partie eine andere Richtung zu geben. Vor allem unser Spiel gegen den Ball ist verbesserungswürdig. Das war unser Plus in der vergangenen Saison. Und das muss es auch wieder werden."

Extra

Denkzettel für Karpuz: Muhammet Karpuz (Foto: TV-Archiv) hat bei Eintracht Trier das Potenzial zum Stammspieler. Normalerweise. Gegen Mannheim fehlte der Neuzugang von Fortuna Düsseldorf II jedoch ganz im Kader. Eine disziplinarische Maßnahme von Trainer Peter Rubeck. Ausbaufähige Trainingsleistungen sowie eine bei einem Kontrollwiegen festgestellte und vom Coach nicht tolerierte (leichte) Gewichtszunahme beim Spieler haben Rubeck zur Vergabe des Denkzettels bewogen: "Muhammet ist einer unserer besseren Spieler. Wir haben ihn nicht geholt, damit er nicht im Kader steht. Er müsste eigentlich zur ersten Elf gehören. Er muss sich hinterfragen. Ich gehe aber davon aus, dass wir das in den Griff kriegen."

Anzeigen: Rund ums Spiel gegen Mannheim verzeichnete die Polizei nach eigenen Angaben kleinere Einsätze (zwei Fanschal-Diebstähle, zwei Anzeigen wegen Körperverletzung und Beleidigung). In der Zurmaiener Straße (vor allem stadteinwärts) sowie im Bereich der Paulinstraße/Balthasar-Neumann-Straße kam es zeitweise zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Aufrufe: 016.8.2015, 22:13 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor