2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

"Leistungsfußball wieder ins Leben rufen"

Seit anderthalb Jahren ist Michael Goldmann als Nachfolger von Rolf Weichert Jugendobmann des Fußballkreises Solingen

Herr Goldmann, im März wurden Sie zum neuen Jugendobmann des Fußballkreises Solingen gewählt. Im Rückblick betrachtet: Wie groß waren die Schuhe, die Ihnen Ihr langjähriger Vorgänger Rolf Weichert hinterlassen hat?

Michael Goldmann Ich denke, dass diese Schuhe nicht allzu groß waren, denn ich war ja schon einige Jahre im Kreisjugendausschuss tätig und als DFB-Stützpunktkoordinator für Auswahlmannschaften und als Geschäftsführer des Kreises mit vielen Dingen bereits vertraut und betraut. Ich habe mich also sehr schnell an die neue Aufgabe gewöhnt. Zudem habe ich mit Peter Sollich, Fritz Stuhlpfarrer, Reiner Zabelberg und Werner Melzig ein sehr gutes Team, welches sich hervorragend ergänzt.

Wo haben Sie nach Ihrer Wahl Handlungsbedarf gesehen?

Goldmann Handlungsbedarf gab es genügend. Die Zeiten ändern sich und wir müssen uns entsprechend diesen anpassen. So möchte ich die Vereine nicht als Außenstehende sehen, sondern als Partner in einem gemeinsamen Verbund, eben dem Kreis 2 Solingen. Dies war keine leichte Aufgabe, aber der Verbund ist inzwischen sehr gut ausgebaut. Auch die Kommunikation mit den Vereinen hat sich in vielen Bereichen verbessert. Ich habe den Vorständen mitgeteilt, dass wir im Kreisjugendausschuss die Probleme anpacken wollen, aber sie nur anpacken können, wenn wir immer und überall eine entsprechende Rückmeldung der Vereine erhalten. Die technischen Medien, ohne die es heute nicht mehr geht, sind uns dabei natürlich eine große Hilfe.

Welchen Stellenwert haben im Kreisjugendausschuss die Themen Integration und Sport?

Goldmann Die gegenseitige Achtung, das Miteinander, die Migration unserer Vereine mit großem Ausländeranteil ist für uns ein wichtiges Thema. Da ich Mitglied in der Lenkungsgruppe Integration und Sport sowie beim Runden Tisch Fußball bin, erhoffe ich mir durch unsere Arbeit ein Mehr an Miteinander und Verständnis. Abbauen von sogenannten Feindschaften, ordentliches Benehmen und ein wirkliches faires Miteinander und Spiel sind für uns Hauptaugenmerke.

Wie sehen Sie den Kreis im Jugendbereich derzeit aufgestellt?

Goldmann Den Fußballkreis sehe ich im Moment nicht so aufgestellt, wie wir uns dies wünschen. So würden wir gerne den Leistungsfußball wieder ins Leben rufen. Dies geht aber nur mit den Verantwortlichen aus den Vereinen, denn die müssen das auch wollen. Mich stört auch der gnadenlose Umgang mit den Abwerbungen von Spielern, Schiedsrichtern und Trainern. Für mich ist das ein unmögliches Verhalten. Aber sicher muss noch viel angefasst werden, damit der Fußball wieder besser wird in Solingen.

Einen großen Einfluss dabei haben die Jugendtrainer der Vereine.

Goldmann Die Trainerproblematik lässt sich aktuell nicht von der Hand weisen. Wir brauchen gute und ausgebildete Trainer, aber auch Trainer, die mit den Jugendlichen wirklich umgehen können. Ein Trainerschein oder eine Lizenz reichen dafür eben nicht. Von einem Trainer und Betreuer erwartet man sehr viel, und all dies auch von seinem Vorstand. Da liegt einiges im Argen. Dies zu verändern braucht aber viel Zeit und kostet Mühe. Ich denke, wir werden in den nächsten Jahren diese Probleme angehen - allein schon, um dem Fußball in Solingen die Chancen einzuräumen, die er braucht um "oben" mitzuspielen.

Können Sie einige Stichworte zu Ihren weiteren Arbeitsfeldern geben?

Goldmann Stichworte sind das Einbinden der Vereine in unsere Aufgaben, ein ordentlicher Spielbetrieb, die Stärkung des Ehrenamtes, Integration, die Förderung des Verständnisses mit- und untereinander, sowie ein fairer Umgang auf und neben dem Fußballplatz.

Erlauben Sie sich bitte einen kleinen Blick in die Zukunft.

Goldmann Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, eine für uns positive Zukunft in Solingen im Fußballbereich zu schaffen. Wir werden genügend Tagungen und Treffen haben, um auf die Problematiken hinzuweisen, so dass selbst der Kritischste und Uneinsichtigste ein Verständnis für die Dinge entwickeln wird.

Aufrufe: 019.11.2014, 14:06 Uhr
RP / Michael TeschAutor