Leidenszeit des Simon Koch geht zu Ende

„Brühl war für uns fast immer ein gutes Pflaster. Wir fahren dorthin, um etwas zu holen“, erklärt der Sportliche Leiter des SV Nierfeld, Mario Held, der beispielsweise an die beiden siegreichen Duelle zu Mittelrheinliga-Zeiten erinnert.

Eine Ausnahme sei allerdings erwähnt, denn sie liegt noch gar nicht so lange zurück:. In der Rückserie der vergangenen Spielzeit gastierten die noch mitten im Abstiegsrennen befindlichen Schwarz-Weißen im Schlossparkstadion und unterlagen in einer dramatischen Partie mit 2:3. Nach 0:2-Rückstand glich der SVN aus und besaß kurz vor dem Abpfiff die Riesenchance, um das Spiel für sich zu entscheiden. Während die Nierfelder der vergebenen Gelegenheit noch nachtrauerten, fiel mit dem folgenden Konter unter gütiger Mithilfe der Deckung der Treffer auf der anderen Seite. Direkt danach war die Partie zu Ende.

Trotz dieser schmerzhaften Niederlage fand die Saison für den Klub aus dem Schleidener Tal einen versöhnlichen Ausklang, womit die Verbindung zur aktuellen Situation hergestellt ist. Einen positiven Abschluss hielt auch das vergangene Duell gegen Kohlscheid bereit, das den Platzherren den ersten Dreier bescherte. Dennoch war Held vom Auftritt seines Teams nicht hundertprozentig überzeugt. „Wir haben zwar das Spiel gedreht, doch es war klar zu sehen, dass viele Automatismen noch nicht greifen. Auch unser Spiel nach vorne war deutlich zu langsam.“

Einen Lichtblick stellte Richard Fröbus dar, der sofort nach seiner Einwechslung knipste und nun auch für die nächste Partie eine Option ist. „Auf dem großen Platz ist er mit seiner Schnelligkeit jemand, der die Räume nutzen könnte“, glaubt Held. Ob Trainer Achim Züll, der unter der Woche von Co-Trainer Willi Küpper vertreten wurde, die zuletzt erfolgreiche Anfangsformation ändert, bleibt jedoch abzuwarten.
Neben Fröbus wäre auch Wesley Schleicher ein Kandidat. Zuletzt konnte der Außenspieler nur unregelmäßig trainieren und musste deshalb gegen Kohlscheid Burak Hendem den Vortritt lassen. In Brühl können die Nierfelder aus dem Vollen schöpfen. Einzig Dribbler Ulas Önal ist nach seinem Platzverweis bei der Premiere noch zweimal zum Zuschauen verurteilt.

Sich die Spiele seiner Kollegen vom Spielfeldrand ansehen musste Simon Koch ungefähr ein Jahr lang. Eine Schambeinentzündung und eine Knie-OP setzten den Defensivakteur des SC Germania Erftstadt-Lechenich eine scheinbar endlose Zeit außer Gefecht. Nun aber sieht der Mann für die linke oder rechte Position der Viererkette Licht am Ende des Tunnels.

„Er ist seit vier Wochen im Mannschaftstraining und könnte gegen Vichttal wieder im Aufgebot stehen“, sagt Trainer Paul Esser. Gestärkt durch den Heimerfolg über den FC Niederau, reisen die Schwarz-Gelben positiv gestimmt zum Titelanwärter. „Der Gegner ist im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal stärker geworden. Das wird eine schöne Standortbestimmung für uns, bei der wir mit Fabian Knorr, Sebastian Brüggen und Sebastian Kaiser unsere beste Offensivbesetzung an Bord haben. Ich hoffe, dass der Knoten platzt“, sagt Esser. Ausfallen wird Björn Büscher, der sich für die Polizei im Einsatz befindet.