2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal
Der Weg zum 0:1: Makana Nsimba Baku (2. von links) hat nach innen gepasst, Matthias Jan Filla und Torwart Nico Mock müssen den Ball passieren lassen, Joel Richter trifft zur Mainzer Führung. Foto: E. Daudistel
Der Weg zum 0:1: Makana Nsimba Baku (2. von links) hat nach innen gepasst, Matthias Jan Filla und Torwart Nico Mock müssen den Ball passieren lassen, Joel Richter trifft zur Mainzer Führung. Foto: E. Daudistel

Lehrstunde mit Spaßfaktor

Hassia-A-Junioren verlieren 0:6 gegen Mainz 05, dürfen aber auf 20 gleichwertige Minuten stolz sein

Bingen. Es war eine Lehrstunde für den Verbandsliga-Tabellenführer. Eine Lehrstunde der besonderen Art deshalb, weil der Gegner zwar in fast allen Belangen überlegen war, man aber trotz der 0:6-Niederlage erhobenen Hauptes den Platz verlassen konnte. Die Fußball-A-Junioren von Hassia Bingen, Tabellenführer in der Verbandsliga, sind im Achtelfinale des Verbandspokals gegen den Bundesligisten Mainz 05 ausgeschieden. Vorher hatten sie in 34 Pflichtspielen hintereinander gewonnen. Jetzt wurden die Spieler von Daniel Heinen daran erinnert, wie sich eine Niederlage anfühlt. „Trotzdem hat es Spaß gemacht“, sagte der Hassia-Trainer nach dem Spiel vor rund 270 Zuschauern am Binger Hessenhaus. „Noch schöner wäre gewesen, wenn wir ein, zwei Tore weniger gefangen und selbst eins geschossen hätten.“

Mainz 05 war von Beginn an die bessere Mannschaft. Spritziger, athletischer, taktisch und technisch besser. Der Bundesligist kombinierte schnell und variantenreich, mal mit steilen Pässen durch die Schnittstelle, mal von außen kommend, manchmal fast zu verspielt. Bis das erste Tor fiel, war nur eine Frage der Zeit. Eine der schnellen Kombinationen im Strafraum, die die Hassia-Abwehr oft überforderten, führte zum 0:1 durch Joel Richter (25.). Beim 0:2 ließ Jannik Mause nach Balleroberung im Mittelfeld seinen Gegenspieler Juan Manuel Schmitt einfach stehen und schloss überlegt ab. Der Pausenstand hätte auch höher ausfallen können, hätte Hassia-Torwart Nico Mock mit glänzenden Paraden nicht Schlimmeres verhindert.

Nach dem Seitenwechsel bot der Außenseiter 20 Minuten lang Paroli, war aggressiver, stand höher und ging den Gegner früher an. Der Anschlusstreffer von Ayoub Hartit wäre verdient gewesen. Aber sein Schuss nach flachem Freistoß-Zuspiel von Dominik Bäcker landete am Pfosten (52.). In den letzten 20 Minuten musste die Hassia die überlegene Physis der Mainzer anerkennen. Vier Tore fielen noch, jedes Mal nach überlegten Kombinationen.

„Mein Co-Trainer hat 30 Torabschlüsse gezählt“, sagte 05-Coach Thomas Krücken nach dem Spiel. Insofern war ihm die Ausbeute zu gering. Daniel Heinen freute sich darüber, dass seine Jungs nach der Pause mutiger gespielt hatten. Schade nur, dass ihre Courage nicht mit einem Treffer belohnt wurde.

Hassia Bingen: Mock – Filla, Schmitt, Hooks, Luge – Schuster, Ceyhan (40. Kellerer, 85. Funk), Mukamba, Winter (64. Hermann) – Bäcker, Hartit.

FSV Mainz 05: Dahmen – Siegert, Breitenbach, Gürleyen, Grau – Baku (46.Yüksel), Mouhaman (70. Kinsombi), Rosenbaum, Richter (46. Ostrowski) – Wimmer, Mause.

Tore: 0:1 Richter (25.), 0:2 Mause (32.), 0:3 Yüksel (70.), 0:4 Yüksel (78.), 0:5 Breitenbach (82.), 0:6 Wimmer (87.).

Zuschauer: 265.

Schiedsrichter: David Rau (Nierstein).



5000 Euro für die Jugendarbeit

Hassia Bingen wurde vom DFB aufgrund besonderen Engagements in der Nachwuchsförderung berücksichtigt- Die Jugendabteilung hat mit dazu beigetragen, dass ihr ehemaliger Spieler Suat Serdar (jetzt Mainz 05) einen Lizenzvertrag unterschrieben hat. Diese Leistung honoriert der DFB mit einer Bonuszahlung in Höhe von 5000 Euro.

Der Scheck wurde von SWFV-Präsident Hans-Dieter Drewitz am Rande des Bundesligaspiels des 1. FSV Mainz 05 gegen Bayer 04 Leverkusen in der Opel Arena an Hassia-Vorsitzenden Oliver Wimmers übergeben. Die 5000 Euro sind zweckgebunden einzusetzen und dürfen nur für Maßnahmen zur Förderung des Jugendfußballs Verwendung finden.


Aufrufe: 028.9.2016, 22:50 Uhr
Andreas SchererAutor