2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Die Referenten des Förderkonzepts des Niedersächsischen Fußballverbands im Kreis Cloppenburg haben zusammen mit Bundesligist Hannover 96 einen Workshop angeboten, der auf großes Interesse stieß. Aus Hannover waren Ex-Profi Mike Barten und Dr. Jens Rehhagel angereist. NFV Cloppenburg
Die Referenten des Förderkonzepts des Niedersächsischen Fußballverbands im Kreis Cloppenburg haben zusammen mit Bundesligist Hannover 96 einen Workshop angeboten, der auf großes Interesse stieß. Aus Hannover waren Ex-Profi Mike Barten und Dr. Jens Rehhagel angereist. NFV Cloppenburg

Lehrgang lockt fast 100 Trainer an

"Ich bin beeindruckt." Dr. Jens Rehhagel, Administrativer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) von Hannover 96, konnte sich am Montag über rund 100 Teilnehmer am gemeinsamen Workshop des Bundesligisten mit den Referenten des NFV-Förderkonzepts freuen.
Die vierte gemeinsame Veranstaltung in der Sportschule Lastrup war traditionell in einen Praxis- und einen Theorieteil gegliedert. Thema war das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive und umgekehrt oder "Ballgewinn bzw. Ballverlust, was nun?"

Um die Umsetzung zu demonstrieren, stand das C-Juniorenteam der JSG Lasturp/Hemmelte/Kneheim zur Verfügung. Doch bevor der U-16-Trainer und Koordinator der U-14 bis U-10 der 96er, Mike Barten, "ans Werk" gehen konnte, erhielten die jungen Kicker eine zusätzliche Motivationsspritze. Rehhagel lud sie im Namen von Hannover 96 zu einem Bundesligaspiel der "Roten" ein.

Mike Barten forderte die Spieler bei den einzelnen Übungen immer wieder auf, sich gegenseitig selbst lautstark zu coachen. Dies sei besonders bei Ballverlusten wichtig, um den Ball schnell zurückzuerobern. Barten stellte Trainingsvarianten vor, in der es zu Unterzahl-/Überzahlsituationen kam, in denen die Spieler flexibel reagieren mussten.

Unterstützt von den Referenten des Förderkonzepts wurden in kleinen Gruppen mit den engagierten Jugendspielern die Trainingsmöglichkeiten zur Umsetzung des Pressings und Gegenpressings demonstriert.

Nach einem gemeinsamen Abendessen gingen die Teilnehmer zum Theorieteil über, in dem es um die Individual- und Frühförderung am Beispiel des NLZ ging. In seinem Vortrag ging Rehhagel dabei auf die Ausbildungsprinzipien ein. Dabei hob er besonders hervor, dass im Gegensatz zu anderen Bundesligisten, 96 erst mit der U-10 den Trainings- und Spielbetrieb betreibt. Für die U-10 bis U-19 gibt es Ausbildungsbausteinen. Die Übungen ziehen sich zum Teil wie ein roter Faden durch die Altersklassen.

Rehhagel wies auch darauf hin, dass bei 96 nicht das Ergebnis, sondern die individuelle Entwicklung im Vordergrund steht. "Ziel ist es, den einen oder anderen Spieler aus dem NLZ an den Profikader heranzuführen." Dabei werden die Spieler sozial und pädagogisch betreut.

Anhand der U-10 und der U-11 stellte Rehhagel beispielhaft die Spielidee vor: Aus einer 3-1-2 Variante entwickelt sich dann langsam und der Jahrgangsklasse entsprechend das taktische Rüstzeug bis hin zur Viererkette. Im unteren Bereich wird dabei bereits Wert darauf gelegt, dass bei Ballgewinn alle Spieler in der Vorwärtsbewegung sind und bei Ballverlust zum Gegenpressing übergehen. Erst ab der U-14 wird auf Großfeld gespielt. Dann werden die Spieler auch langsam positionsbezogen eingesetzt. Ziel ist dabei, dass sie bis hin zur U-19 möglichst auf zwei Positionen ausgebildet worden sind.

Bereits während des Vortrages stellten die Teilnehmer Fragen. So war zum Beispiel der Umgang der 96er mit den Vereinen in der Region von Interesse. Laut Rehhagel hat der Bundesligist ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarclubs. Insbesondere die Tatsache, dass 96 erst ab der U-10 "aktiv" werde und sich auf Talente aus der Region beschränke, werde positiv bewertet.

Den anwesenden Trainern und Trainerinnen zollte Rehhagel Lob für ihr reges Interesse, den Mitstreitern des Förderkonzeptes für die Umsetzung des Konzepts. Er sicherte ihnen eine weitere Kooperation zu.

Darüber freuten sich die Referenten, sie waren aber auch traurig. Schließlich verabschiedete sich mit Wilfried Dannebaum (BW Ramsloh) ein Referent, der von Beginn an dabei und eine treibende Kraft war. "Wir sind froh darüber, dass wir so lange mit ihm zusammenarbeiten durften", sagte Förderkonzept-Koordinator Jochen Hochartz was langen Applaus nach sich zog.

Aufrufe: 03.7.2015, 12:00 Uhr
Volkhard PattenAutor