2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse
Wenn Jan-Niklas Kersten im gegneirschen Strafraum aufkreuzt, dann droht Gefahr. Am Sonntag beim 6:0-Sieg schoss der Stürmer seine Treffer 27 und 28 und wurde Torschützenkönig in der Bremenliga. Foto: Volker Schmidt
Wenn Jan-Niklas Kersten im gegneirschen Strafraum aufkreuzt, dann droht Gefahr. Am Sonntag beim 6:0-Sieg schoss der Stürmer seine Treffer 27 und 28 und wurde Torschützenkönig in der Bremenliga. Foto: Volker Schmidt

Wir werden den Bremer SV nicht anpressen

Der Countdown auf das Lotto-Pokal-Finale am Donnerstag läuft für den Bremenligisten Leher TS - Trainer Ley muss um den Einsatz von Marcel Wagner und Julian Bünting bangen

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BREMERHAVEN. Nach der Pflicht mit dem erreichten Platz acht in der Bremenliga freut sich die Leher TS auf das morgige Lotto-Pokal-Endspiel des Bremer Fußball-Verbands (BFV) um 14.45 Uhr im Obervielander Stadion gegen Titelverteidiger und Bremen-Liga-Meister Bremer SV, der als Favorit in die Partie geht, die von der ARD seit dem vergangenen Jahr in einer großen Livekonferenz übertragen wird. Dort wird von allen Endspielen aus den 21 Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bund (DFB) berichtet.

Das spült mehr Geld in die Kassen der Amateurmannschaften. Allein für das Erreichen der ersten DFB-Pokalrunde werden mittlerweile 155 000 Euro ausgeschüttet. Damit könnte LTS vermutlich einige Jahre in der höchsten Bremer Amateurklasse wirtschaften können, die nach dem 2:0-Halbfinalsieg am Karfreitag beim Blumenthaler SV 10 000 Euro sicher hat.

Während die „Blauen“ von Dennis Ley mit dem Einzug ins Endspiel schon den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern konnte, hat der Ligaprimus vom Panzenberg ganz andere Ziele. Das Team von Klaus Gelsdorf und Fabrizio Muzzicato will nun endlich in dritten Anlauf den Sprung in die Regionalliga schaffen. Bereits am kommenden Sonntag muss der BSV ab 15 Uhr im Heimspiel gegen den Hamburger Meister Altona 93 Farbe bekennen, bevor sich die Bremer am 31. Mai bei Eutin 08 und am 3. Juni beim FC Eintracht Northeim vorstellen müssen. Der Druck lastet beim Favoriten, der beide Ligaspiele klar mit 9:0 und 6:1 gewann.

Die Leher Turner wollen mit einer defensiven Grundtaktik zum Erfolg kommen. Ley konnte am Dienstag beim Abschlusstraining – wie schon in den Wochen zuvor – auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, der bereit für große Taten ist. Schließlich gehe es in einer Partie um alles oder nichts.

„Wir werden den BSV nicht anpressen, sondern uns erst einmal zurückziehen“, sagt Ley, der sich ernsthafte Sorgen um den Einsatz von Marcel Wagner und Julian Bünting machen muss, die doch noch nicht beschwerdefrei trainieren können. Ansonsten war gestern Abend die Laune beim Abschlußtraining im Speckenbütteler Park gut und konzentriert.

Aber das LTS-Team muss schon wie beim Sieg in Blumenthal einen „Sahnetag“ erwischen, um die Bremer mit ihrem stark und breit aufgestellten Kader ernsthaft in Verlegenheit zu bringen, der die Saison mit dem 29. Sieg gegen die BTS Neustadt (8:0) beendete. Nur der Habenhauser FV konnte dem Serienmeister der vergangenen Jahre in dieser Spielzeit ein 0:0 abtrotzen.

Die Hoffnungen auf eine Sensation liegen bei Jan-Niklas Kersten, der mit 28 Toren vor Saimir Dikollari (26, Brinkumer SV) und Nils Laabs (24, Bremer SV) und Philipp-Bruno Rockahr (23, Bremer SV) Torschützenkönig in der Bremenliga wurde.

„Die Vorfreude ist riesig, auch wenn wir als krasser Außenseiter in das Endspiel gehen. Aber wir rechnen uns durchaus etwas aus, falls der Bremer SV einen schlechten Tag erwischen sollte“, sagt Bundeswehrnationalspieler Kersten, der mit seinen Mitspielern alles geben will, da der Pokal ja bekanntlich seine eigenen Gesetze schreibe.

LTS darf sich wie schon im Burgwallstadion auf große Unterstützung freuen, da sich über 100 Fans mit zwei Fanbussen auf den Weg auf die Bezirkssportanlage Obervieland machen. „Dazu kommen viele Personen, die mit dem Auto nach Bremen fahren“, berichtet Teammanager Steffen Wolfram, der in den vergangenen Wochen im Umfeld viel zu tun hatte.

Bei den Kickern läuft der Countdown für das „Spiel des Jahres“, die alle brennen und auf einen Einsatz hoffen. Für den Großteil wird der Traum in Erfüllung gehen, für einige aber nicht, die sich das Endspiel von der Tribüne ansehen müssen. „Die Aufgabe, es den Spielern zu sagen ist nicht angenehm, aber das gehört zu meinen Traineraufgaben. Jeder Spieler hatte in den vergangenen Wochen genug Spielzeiten bekommen, um sich für den Saisonhöhepunkt in die Startelf zu spielen“, so Ley, der mit seinen Männern dem Bremer SV alles abverlangen will.
Aufrufe: 024.5.2017, 08:41 Uhr
Nordsee-Zeitung / Fupa Bremerhaven / V.SchmidtAutor