Lebloser VfB blamiert sich gegen Allgäuer Team

Es standen sich zwei Teams gegenüber mit grundverschiedener Vorgabe. Der VfB brauchte die Punkte nicht, der SV Maierhöfen wollte sie unbedingt - und so traten beide Teams auch auf. Wann war Trainer Christian Wucherer in seiner Amtszeit beim VfB schon einmal so sprachlos, ob der Leistung seines Teams. Am Samstag war es auf jeden Fall schwer nach dem Abpfiff Worte zu finden. "Ich kann mir diese Leistung nicht erklären", sagte Wucherer, das Ganze war leblos. Das was wir abgeliefert haben, war unterirdisch". Daniel Di Leo konnte sich diesem Statement nur anschließen: "Das war einfach eine Blamage, so kann man sich nicht präsentieren". Geht es nach Wucherer, dann will der VfB schon noch ein, zwei Plätze nach oben klettern - mit der Leistung ist das allerdings Wunschdenken.

Die Tore an diesem Nachmittag sind gleich erzählt. Nach einer miserablen ersten Spielhälfte und einer noch schlechteren zweiten aus Sicht des VfB nutzten die Gäste die Gunst der Stunde. Beim 1:0 in der 47. Minute stand die VfB-Abwehr nur Spalier, Maximilian Petzel sagte Danke. Nico Di Leo wusste sich zehn Minuten später am eigenen Sechzehner nur durch eine Foulspiel zu helfen, Patrick Zeh zirkelte den fälligen Freistoß zur 2:0-Führung ins VfB-Tor. Ein harmloser Freistoß in der 64. Minute aus dem Halbfeld in den VfB-Strafraum, versenkte Petzel unbedrängt mit dem Kopf zum 3:0-Endstand. "Solche Tore bekommt man normalerweise nicht", sagte Wucherer, "die sind Maierhöfen in den Schoß gefallen". Wer dachte, danach ging ein Ruck durch den VfB, der irrte. Im Gegenteil, Gästekeeper Thomas Vogel erlebte weiter einen ruhigen Nachmittag. "Es hat uns an allem gefehlt. Viel zu wenig Bewegung, zu wenig Ballsitz. Ich hatte das Gefühl, keiner wollte den Ball unbedingt oder etwas am Spiel verändern".

"Viel zu viel Blabla"

Passend zum Auftritt des VfB schickte Schiedsrichter Alexander Nipp in der letzten Spielminute auch noch Sandro Caltabiano mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen. Ein Platzverweis mit Ansage, denn Caltabiano diskutierte in Hälfte zwei mehr mit dem Unparteiischen als sich auf das zu konzentrieren, für das er eigentlich auf dem Rasen stand. Er erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst, wird im nächsten Spiel fehlen. Auf die Frage, ob er es sich so leicht vorstellte in Friedrichshafen zu punkten, antwortete Gästetrainer Alex Odemer: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, Friedrichshafen hatte heute nicht seinen besten Tag erwischt", was dem Gastgeber eher noch schmeichelte, "unsere Körpersprache war eine ganz andere als in den letzten Partien". Sollte der VfB am Wochenende mit der gleichen Einstellung ins Derby gegen den SV Kehlen gehen, darf sich die Mannschaft von Michael Steinmaßl schon mal über drei wichtige Punkte im Abstiegskampf freuen. Diese Hoffnung hat Mike Gleich, Trainer des SV Weingarten, der sich die Begegnung anschaute, nicht. Der SV, Gegner des VfB am Dienstag, 10. Mai (18:30 Uhr) im Zeppelinstadion. "Der VfB wird gegen uns so ganz sicher nicht auftreten", auch sein Team könnte die Punkte dringend gebrauchen.

VfB Friedrichshafen -

SV Maierhöfen/Grünenbach 0:3

Tore: 0:1 Maximilian Petzel (47.), 0:2 Patrick Zeh (57.), 0:3 Petzel (64.) - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Alexander Nipp (Sigmaringen) - Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Friedrichshafens Sandro Caltabiano (89.)

VfB: Meier, Senkbeil, Tuncay (28. Ljevakovic), Nico Di Leo, Sanli (46. Yosef), Nikic, Müller (79. Kölle), Booch (64. Selak), Caltabiano, Merz, Daniel Di Leo.