Laufelder Leidenschaft

Wallscheid. Umgekehrte Vorzeichen: Während der Bezirksligaabsteiger aus Zell mit drei Siegen optimal aus den Startblöcken kam, ging es für Laufeld nach drei Pleiten am Stück schon um mehr als nur drei Punkte. Doch dieses Vorhaben wurde bereits nach elf Minuten zur Makulatur. Nach Hereingabe von Niklas Neukirchen nutzte Benny Wiersch die Schlafmützigkeit der Laufelder Abwehr mit einem Flachschuss ins lange Eck zur Führung. Zell wirkte auch danach spielerisch besser, wacher und besaß mit Lorenz Budinger einen genialen Passgeber. Die Moselaner nutzten die Räume geschickt, Taschken Akin zog aus 22 Metern trocken ab. Laufeld kam nur zögerlich ins Spiel, wurde gegen Ende der ersten Halbzeit aber torgefährlicher. Nach öffnendem Pass des emsigen Christoph Ott spitzelte Kilian Thullen die Kugel um einen Meter am leeren Tor vorbei, einen Moment später traf Thullen aus 25 Metern nur den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel wurde Laufeld deutlich besser, kam mit Herz und Leidenschaft aus der Kabine und erzielte in der 47. Minute durch Ott den Ausgleich. Der 33-Jährige zog aus 16 Metern mit einem straffen Schuss ab. Laufeld ging jetzt früh ins Pressing und zwang die unsicher wirkende Zeller Abwehr zu Fehlern. Ein solcher Fehler unterlief Torwart Dominic Materna, der einen Abwurf direkt vor Markus Jany platzierte und dieser mit einem Lupfer das verwaiste Tor traf – 2:1 (56.). Zell machte Druck, eröffnete aber Laufeld Räume zum Kontern, Thullen und Jany wurden zu ständigen Unruheherden, der Rest verteidigte aggressiv am Mann und körperlich robust. Die Entscheidung reifte, als Thullen die gesamte Zeller Abwehr und auch Materna düpierte und mit einem sehenswerten Chip das 3:1 erzielte. Bezeichnend für den gebrauchten Zeller Tag war der verschossene Foulelfmeter von Moritz Hoffmann (81.) und deren Rote Karte nach einem vermeintlichen Nachtreten in der 86. Minute. „Wir wussten, wo Zell seine Schwächen hat. In der ersten Halbzeit haben wir mit wenig Kopf, danach aber mit viel mehr Leidenschaft und Herz gespielt. Wir haben den Kampf angenommen und sehr gut nach vorn gespielt. Extra-Lob an Otti, der ein bärenstarkes Spiel gemacht hat“, freute sich Laufelds Coach Hein Carl über den ersten Saisonsieg. Sein Pendant Özgür Akin konstatierte, dass „wir erst gut im Spiel waren, auch ein erfolgreiches Pressing spielten. Doch am Ende hat die Kraft gefehlt nach dem schweren Mittwoch-Spiel gegen Thalfang. Im Mittelfeld hatten wir keinen Zugriff mehr, doch die Niederlage ist kein Beinbruch für das junge Team.“ (L.S.).