Lauchhammer erkämpft drei glückliche Punkte

Oliver Keutel hätte sich seinen Einstand als Trainer von Wacker Schönwalde sicher anders vorgestellt: "Ich kann der Truppe aber keinen Vorwurf machen. Vor dem Tor hat das Quäntchen Glück gefehlt. Aus dem Spiel heraus haben wir nur wenige Chancen von Lauchhammer zugelassen. Das 0:1 war deswegen glücklich aufgrund einer blöden Fehlerkette von uns, die vorne schon beim Ballverlust anfing und wir dann hinten nicht mehr entscheidend gestört haben", so der neue Wacker-Coach.

Sein Team zeigte bis dahin eine engagierte Leistung. Alleine vor dem gegnerischen Kasten fehlte die letzte Duchschlagskraft. Lauchhammer versuchte es stattdessen aus der Distanz und brachte Wacker-Torwart Mario Tworeck, der zur Halbzeit verletzungsbedingt ausschied, mehrmals in Verlegenheit. Die Abpraller konnte aber die Eintracht nicht nutzen. So brauchte es doch eine Einzelaktion von Julian Schenk zur Führung in der 38. Minute: Am 16er ließ er zwei Verteidiger aussteigen und konnte mit Rechts unbedrängt abziehen. Die Kugel schlug links unten zum 1:0 aus Lauchhammeraner Sicht ein.

Nach der Pause hatten die Gäste 15 Minuten lang die Partie klar im Griff, aber versäumten es in der Phase, das Spiel schon früh zu entscheiden. Eintracht-Trainer Silvio Schenk: "In der Situation, wo wir dran waren, hätten wir den Sack zumachen müssen. So haben wir uns selbst noch in Schwierigkeiten gebracht." Denn die Gastgeber, die nach einer Stunde schon stehend k.o. wirkten, bekamen die zweite Luft und intensivierten wieder das Angriffspiel.

In der Folge tauchten sie mehrfach gefährlich vor Lauchhammers Keeper Mathias Günther auf. In der 64. Minute musste er bei einem Kopfball von Dennis Köhler völlig freistehend aus fünf Metern noch nicht eingreifen. Dafür lenkte er in der hektischen Schlussphase einen weiteren Kopfball von Rene Sauerbrei mit einer sehenswerten Flugparade noch über den Querbalken. Und bei der drauffolgenden Ecke zielte der Wacker-Angreifer knapp neben den Pfosten. Im Anschluss musste Sauerbrei ebenso wie Lauchhammers Silvio Taupp den Platz vorzeitig verlassen. Der Gästespieler bekam von Schiedsrichter Lennart Niestle aus Zossen die Rote Karte nach einem harten Zweikampf gezeigt und Sauerbrei musste, nachdem er übermotiviert in Torwart Günther gerutscht war, mit Gelb-Rot früher zum duschen. Am Ende blieb es beim knappen Gästesieg bei hochsommerlichen Temperaturen in Schönwalde.

Die Freude darüber hielt sich bei Eintracht-Trainer Schenk aber in Grenzen: "Wir müssen und können natürlich mit dem glücklichen Sieg leben. Aber unser großes Manko ist momentan die schlechte Chancenverwertung. Meine Mannschaft hat körperlich Moral bewiesen. Schönwalde ist eine robuste Truppe, gegen die wir uns immer schwer tun. Da musst du den Kampf erstmal annehmen. Dazu hatte heute auch das Schiedsrichterkollektiv nicht den besten Tag."

Für Neu-Coach Keutel werden die kommenden Aufgaben nicht leichter: "Wir wollen Zuhause alles holen, was geht. Jetzt haben wir aber drei ganz dicke Brocken mit Friedersdorf, Altdöbern und Döbern vor uns. Dazu gab es heute auch noch drei Verletzte. Da kommt die freie Woche durch das Pokalspiel ganz gelegen, um zu regenerieren."