2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Laubsdorfs Dörry (hier in der Partie gegen Schöneiche) war der entscheidende Mann gegen Frankfurt. F: Sven Bock
Laubsdorfs Dörry (hier in der Partie gegen Schöneiche) war der entscheidende Mann gegen Frankfurt. F: Sven Bock

Laubsdorfer holen zweimaligen Rückstand auf

Elanvoller BSV Guben Nord kämpft Brandenburg nieder

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Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und viel Siegeswillen kippten die Laubsdorfer in Frankfurt einen zweimaligen Rückstand und feierten damit ihren ersten Auswärtssieg in einem Meisterschaftsspiel nach 16 Monaten. Von Beginn an sehr engagiert und zielstrebig agierend, zeigte sich der BSV Guben Nord den Brandenburgern fast durchgängig überlegen und setzten sich mit dem, auch in dieser Höhe verdienten 4:1-Sieg, vorerst in der oberen Tabellenhälfte fest.

1.FC Frankfurt – Blau-Gelb Laubsdorf 3:4 (1:1)
Die ersten 20 Minuten dominierten die Gastgeber recht deutlich, denn die Laubsdorfer hatten Probleme auf dem eng bemessenen Kunstrasenplatz zu ihrem Spielrhythmus zu finden. So kam die Frankfurter Führung auch nicht ganz unerwartet. Einem guten Angriff über die linke Seite folgte ein präziser Pass in die Mitte und Fiebig konnte freistehend aus elf Metern einnetzen. Diesen Rückstand nahm BGL als Weckruf. Die Mannschaft biss sich quasi in das Spiel hinein. Insbesondere über Sven Kubis und Matthias Jäckel wurden die Bälle gesichert und das Spiel nach vorn angetrieben. Schließlich war es Kapitän Sebastian Nuhs, der in einen in den 16er geschlagenen Freistoß lief und zum Ausgleich in die Ecke köpfte. Im anschließenden hin und her setzten die Gäste den stark spielenden Oderstädtern mit Standards zu. Zum zweiten Durchgang kamen die Laubsdorfer besser aufgelegt aus der Kabine. Kubis leitete einen sauberen Konter ein, indem er tief auf Jäckel spielte. Der umspielte noch den Torwart und vollendete zum 1:2. Bereits im Gegenzug - die Blaugelben hatten sich nicht schnell genug zurück gezogen - nahm der agile Frankfurter Regisseur Georgi einen Querpass auf und egalisierte das Resultat. Im darauf folgenden Schlagabtausch liefen die Niederlausitzer in einen Konter. Attila Szobonya kreuzte den Laufweg eines Angreifers und der Schiri zeigte zu Recht auf den ominösen Punkt. Der Elfer wurde auch verwandelt, doch weil sich ein Frankfurter zu früh bewegt hatte, fand das Tor keine Anerkennung. Den zweiten Versuch wehrte, einmal mehr, Thoms ab. Dann kam Frankfurt in Folge eines ungeahndeten Fouls in Ballbesitz und, geradlinig durch die Mitte spielend, doch noch zur erneuten Führung. Laubsdorf agierte nun bissig - die Einwechsler spielten wieder eine stabilisierende Rolle -, drängte auf das 3:3 und war andererseits auch bei einigen Kontern des 1.FCF durchaus mit dem Glück im Bunde. In einem Strafraumgewühl spitzelte dann der zu Boden gerissene Jäckel das Leder auf Marcus Dörry, der per Pike das 3:3 erzielte. Nach einem weiteren Ballgewinn der Laubsdorfer wurde Max Pohl regelwidrig am Torschuss gehindert. Den fälligen Freistoss versenkte Dörry, indem er die Kugel direkt über die Mauer ins Tor zirkelte. In den Schlussminuten hielt die BGL-Abwehr dem Frankfurter Druck stand und brachte das Resultat relativ sicher über die Zeit.

BSV Guben Nord – Stahl Brandenburg 4:1 (2:1)
Die Breesener ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, den Platz als Sieger verlassen zu wollen. Die ersten Aktionen brachten allerdings noch keinen Erfolg, weil bei den verheißungsvollen Angriffen noch der richtig positionierte Vollstrecker fehlte. So verliefen bis zur 11.Minute drei gut heraus gespielte Torszenen im Sande. Zwischenzeitlich parierte der nicht immer sattelfeste Stahlkeeper einen gefährlichen Freistoß Marvin Wegners, nach dem Florian Kunzke gefoult wurde (7.). Dann schickte Kunzke André Götze in Richtung gegnerischen 16er. Dessen Abschluss wurde zur Ecke geblockt. Spezialist Wegner lancierte diese so gefährlich vor den Kasten, dass der Ball, vom Torwart noch berührt, im Netz zappelte. Der BSV zeigte sich von der Führung beflügelt, blieb weiter am Drücker und ließ die Brandenburger nur zu sporadischen Entlastungsangriffen kommen, welche keine große Herausforderung für die insgesamt sicher stehende Abwehr bedeuteten. Weitere Chancen boten sich. U.a. als der Torwart nach einem Freistoßhammer Wegners den Ball prallen ließ (28.) oder als Mariusz Karpinski, von Wegner in Szene gesetzt, den Keeper zur Fußabwehr zwang. Nach einem Foul an Arek Waszkowiak verlängerte Franz-Aaron Ullrich per Kopf den von Enrico Schwittlich gut getimten Freistoß zum überfälligen 2:0. Die Brandenburger versuchten durch Fallen und Schreien bei fast jedem Körperkontakt den Spielfluss des BSV ins Stocken zu bringen. Bei einem ihrer wenigen Angriffe wurde dann auf diese Weise ein vermeintlicher Freistoss herausgeholt, welchen Meyer prompt und direkt verwandelte. Bei mehr Konzentration im Abschluss hätte der BSV wohl schon vor der Pause für klare Verhältnisse sorgen können. So ging es trotz anhaltender Überlegenheit des BSV spannend weiter, denn das entscheidende Tor ließ auf sich warten. Stahl spielte zwangsläufig etwas offensiver, bekam aber nie den richtigen Zugriff, von 1 - 2 Halbchancen abgesehen, auf die Gastgeber. Diese drängten und kombinierten, brauchten für das 3:1 allerdings auch wieder einen Standard. Christian Schulz hatte sich rechts durch getankt, seine Eingabe wehrte ein Stahlverteidiger mit dem Oberarm ab. Sebastian Lawrenz konnte, zu unplatziert schießend, den Keeper nicht überwinden. Doch Waszkowiak reagierte blitzschnell und traf im Nachsetzen. Die Partie war damit gelaufen. Stahl hatte nichts mehr zuzusetzen und nach einem verunglückten Abschlag hob Kevin Hauf den Ball zum 4:1 und seinem ersten BBL-Tor in das leere Gehäuse.

VfB Hohenleipisch 1912 – Oranienburger FC Eintracht 1:1 (1:1)
Schon in der Anfangsviertelstunde war abzusehen, dass es für die Zuschauer kein ansehnliches Spiel werden würde. Der VfB musste wieder einige Ausfälle im Kader beklagen. Zwei Akteure gingen zudem angeschlagen in die Partie. Der Kampf überwog und die Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Bei beiden ging nach vorn wenig. Dass der VfB dann doch in Führung ging, lag am tollen Zuspiel von Paul Werner, das der beste Mann im VfB-Trikot Torsten Schollbach gekonnt zum 1:0 vollendete. Doch die Führung sollte nur kurz Bestand haben. Nach einem umstrittenen Freistoß köpfte Wendel wuchtig aus Nahdistanz zum Ausgleich ein. Viel mehr Höhepunkte hatte die erste Hälfte auch nicht zu bieten. Die Abwehrreihen beider Teams standen gut und den Sturmreihen fiel auf beiden Seiten nicht allzu viel ein. Auch nach der Pause änderte sich das nicht. Der VfB hatte mehr mit sich selbst zu tun, als Druck entwickeln zu können und fand keine Linie. Viele technische Fehler unterliefen den Hausherren und Oranienburg gewann leicht die Oberhand, wenngleich sie spielerisch auch keine Bäume ausrissen. Trotzdem wäre der VfB nach gut einer Stunde Spielzeit fast wieder in Führung gegangen. Carsten Gärtner verpasste eine weite Freistoßeingabe von Kevin Schüler freistehend und kurz danach ging ein Kopfball von Tim Seifert knapp neben den Pfosten. 20 Minuten vor Ende hatten die Gäste dann die Riesenmöglichkeit zum 2:1. Ein OFC-Angreifer narrte zwei VfB-Verteidiger auf der rechten Seite, doch sein Sturmkollege schaffte es nicht, die flache Eingabe aus drei Metern im leeren Tor unterzubringen. Er traf nur den Pfosten. Auf der anderen Seite dann der einzige echte Höhepunkt der zweiten Halbzeit für die Hohenleipischer: In der 80. Minute schoss Paul Werner ansatzlos aus 16 Metern, doch das Geschoss traf nur die Querlatte. Mehr aufregende Szenen gab es nicht mehr vor dem Gästegehäuse. Oranienburg hatte in der Nachspielzeit noch eine Großchance, aber die VfB-Abwehr konnte in höchster Not klären. Insgesamt war es sicher ein gerechtes Unentschieden. Der VfB wirkte verunsichert und die Gäste waren nicht imstande, daraus Kapital zu schlagen. Die Hohenleipischer tun sich zurzeit zu Hause schwerer als in der Fremde und müssen weiter daran arbeiten, zur spielerischen Frische und Offensivkraft des Aufstiegsjahrs zu finden. Aber man hat in den bisherigen Saisonspielen auch deutlich gesehen, dass alle Gegner in der Brandenburgliga körperlich äußerst präsent auf dem Platz sind und immer 100 Prozent Leistung nötig sind, um Punkte zu holen – egal ob auswärts oder zu Hause. Nächste Woche hat die VfB-Elf wieder Heimrecht im Landespokal-Achtelfinale gegen den aktuellen Tabellenführer Victoria Seelow. Eine gute Möglichkeit, sich das Selbstbewusstsein zurückzuholen, das die Hohenleipischer für den Rest der Hinrunde unbedingt benötigen, um weiter mithalten zu können.

Aufrufe: 06.10.2013, 22:44 Uhr
Roland ScheumeisterAutor