2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
FCA-Keeper Matthias Götz (l.) neben Michael Plänitz in Unterhaching der Turm in der Schlacht. F: Krieger
FCA-Keeper Matthias Götz (l.) neben Michael Plänitz in Unterhaching der Turm in der Schlacht. F: Krieger

Last-Minute-Treffer versetzt FCA den K.o.

SpVgg Unterhaching gewinnt gegen die Elf von Timo Rost mit 1:0 (0:0) +++ Markus Einsiedler macht in der Nachspielzeit das entscheidende Tor

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Das Warten auf den ersten Auswärtssieg in dieser Saison geht weiter. Am Samstagnachmittag unterlag der Regionalligist FC Amberg bei der SpVgg Unterhaching vor 1000 Zuschauern mit 0:1 (0:0). Dabei machte der Drittliga-Absteiger erst in der Nachspielzeit durch Markus Einsiedler den entscheidenden Treffer. Besonders bitter dabei: In der Szene zuvor, die zur Ecke geführt hatte, wurde Tobias Wiesner im eigenen Strafraum gefoult, was der ansonsten gut leitende Referee Steffen Grimmeißen und seine Assistenten jedoch übersehen hatten.

Es war ein nicht unverdienter Sieg der Hachinger“, gab Ambergs Teammanager Hubert Kirsch dann nach dem Schlusspfiff unumwunden zu. Denn die Gastgeber hätten im zweiten Durchgang mehr investiert und enorm viel Druck gemacht. „Wir wollten den Punkt über die Zeit retten, was uns leider nicht gelungen ist. Wobei wir bei den Chancen der Unterhachinger auch Glück hatten“, so Kirsch weiter. „Wir wären gerne mit dem einen Zähler nach Hause gefahren. Aber die Niederlage ist kein Beinbruch, es ärgert nur die Art und Weise. Jetzt müssen wir uns die nächsten Zähler halt zuhause gegen Illertissen holen“, blickte Kirsch dann schon wieder optimistisch nach vorne.

Richtig große personelle Probleme hatte Unterhachings Coach Claus Schromm vor der Partie: Neben den beiden langzeitverletzten Franz Rathmann (Kreuzbandriss) und Sebastian Wiesböck (Wadenbeinbruch und Syndesmosebandriss) fielen auch Vincent Friedrich (Faserriss) und Andreas Markmüller (Kniereizung) aus. Ebenso Kapitän Jonas Hummels, der nach einer Knie-Arthroskopie fehlte. Schlussmann Stefan Marinovic war mit der neuseeländischen Nationalmannschaft unterwegs, für ihn begann Maximilian Hehn. Zudem war Tim Schels nicht mit von der Partie, ihn ersetzte Neuzugang Maximilian Nicu.

Ambergs Coach Rost konnte nahezu seine Bestbesetzung ins Rennen schicken. Kai Hempel war wegen seiner fünften gelben Karte gesperrt, für ihn rückte Frank Lincke in die Anfangsformation. Die wurde gegenüber dem 2:2 in Augsburg auf zwei weiteren Positionen verändert: Silas Göpfert und Tobias Wiesner saßen zunächst auf der Auswechselbank, für sie starteten Alexander Jobst und Junior Torunarigha. Andreas Graml, der nach seiner Knochenhaut-Entzündung letzte Woche erst wieder ins Training eingestiegen war, trat die Reise nach Oberbayern erst gar nicht mit an.

„Wir werden uns nicht verstecken. Wir wollen versuchen, den ersten Auswärtssieg dieser Saison zu holen“, hatte Rost vor der Partie gesagt. Allerdings traf seine Elf auf einen Gegner, der aus den jüngsten drei Spielen sieben Punkte geholt hatte. Zuvor war im DFB-Pokal eine Überraschung gegen den Bundesligisten FC Ingolstadt 04 (2:1) gelungen. Mit entsprechend Selbstvertrauen ausgestattet gingen die Gastgeber dann auch in die Begegnung, die mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen wurde.

Beide Mannschaften waren in der Anfangsphase darauf bedacht, erst einmal keine Fehler zu machen und aus einer geordneten Defensive heraus zu agieren. Die erste nennenswerte Chance gab es dann auch erst nach zehn Minuten, wobei eine Standardsituation herhalten musste. Nach einer Ecke stieg FCA-Kapitän Michael Plänitz am höchsten, brachte aber nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball, der über die Latte segelte.

Erst allmählich investierte Unterhaching etwas mehr ins Spiel nach vorne und erarbeitete sich ein leichtes optisches Übergewicht, ohne sich aber zwingende Möglichkeiten zu erspielen. Einzig erwähnenswert in einer bis dahin nur mäßigen Regionalliga-Partie, in der vieles Stückwerk blieb, war dabei ein 30-Meter-Schuss von Alexander Sieghart (22.), der aber von der FCA-Abwehr problemlos abgeblockt wurde.

Gefährlicher waren da schon die beiden Hachinger Aktionen in der 32. und 34. Minute: Zunächst entschärfte FCA-Torwart Matthias Götz einen Freistoß von Dominic Reisner an den Fünf-Meter-Raum, ehe Nicus abgefälschter Schuss aus 16 Metern nur um Zentimeter am Pfosten vorbeizischte. Mehr gab es von einer mauen ersten Halbzeit mit wenig Höhepunkten nicht zu berichten, außer Torunarighas Kopfball (45.), der auf dem Tornetz landete. Allerdings beging Ambergs Stürmer dabei ein Offensivfoul.

In unveränderten Aufstellungen gingen beide Mannschaften in die zweiten 45 Minuten, in denen die SpVgg Unterhaching die erste Möglichkeit hatte. Ein langer Diagonalball landete bei Nicu, der diesen geschickt mit der Brust mitnahm und mit links aus elf Metern abzog. Allerdings war Götz auf dem Posten (49.). Die Gastgeber, die weitaus agiler aus der Kabine kamen, suchten weiter ihr Heil in der Offensive, wollten den Führungstreffer und drückten den FC Amberg in dessen Hälfte. Der wiederum blieb durch seine Konter gefährlich.

So hatte Marco Wiedmann nach einem unglücklichen Klärungsversuch der Hachinger das 1:0 auf dem Fuß, doch sein Schuss segelte am Tordreieck vorbei (74.), ehe drei Minuten später Plänitz seinen Kopfball nach einer Ecke völlig freistehend am langen Pfosten vorbeisetzte. Und in der turbulenten Schlussphase ging es hin und her: Auf der Gegenseite brachten Maximilian Dombrowka und Ulrich Taffertshofer (80.) aus wenigen Metern das Spielgerät nicht im Tor unter, ehe Nicu in Götz seinen Meister fand (82.) fand und der Amberger Torhüter auch gegen Markus Einsiedler im Nachfassen zur Stelle war (87.).

Als sich alle schon mit einer Punkteteilung abgefunden hatten, belohnten sich die Hachinger für ihre Leistungssteigerung im zweiten Durchgang schließlich doch noch: Einsiedler, der schon im DFB-Pokal gegen Ingolstadt entscheidend traf, köpfte nach einer Ecke in der Nachspielzeit zum vielumjubelten und glücklichen 1:0 (92.) ein – der K.o. für die aufopferungsvoll kämpfenden Vilsstädter.

SpVgg Unterhaching – FC Amberg 1:0 (0:0)

SpVgg Unterhaching: Hehn – Bauer, Winkler, Welzmüller, Dombrowka – Taffertshofer, Marseiler (70. Kiomourtzoglu), Nicu, Piller – Reisner (92. Krabler), Sieghart (76. Einsiedler).

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Plänitz, Ceesay (54. Göpfert), Jobst – Wiedmann, Schneider, Lincke (63. Seitz), Dietl – Hauck, Torunarigha (67. Wiesner).

Tore: 1:0 Einsiedler (91.).

Zuschauer: 1000.

Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen).

Aufrufe: 05.9.2015, 16:29 Uhr
Stephan LandgrafAutor