2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Freude und Jubel sind beim FC Affing im Abstiegskampf selten geworden. Hoffnung schöpfen sie nach dem Erfolg gegen Günzburg.  Foto: Michael Eberle
Freude und Jubel sind beim FC Affing im Abstiegskampf selten geworden. Hoffnung schöpfen sie nach dem Erfolg gegen Günzburg. Foto: Michael Eberle

Langsam kehrt Freude zurück

Mit einem zittrigen Erfolg nährt der FC Affing die Hoffnung auf den Klassenerhalt +++ Abteilungsleiter zieht nach der Vorrunde eine Zwischenbilanz

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Warum der FC Affing letztlich um die drei Punkte zittern musste, kann Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter nicht begründen. 3:0 führten die Fußballer nach der ersten Hälfte gegen den FC Günzburg und hatten einen starken Eindruck hinterlassen. „Es gab keinen Grund, nervös zu werden“, betont Berchtenbreiter. Wurden die Affinger aber. In Unterzahl vertändelten sie Kontergelegenheiten, kassierten zwei Gegentreffer und mussten in der Schlussphase froh sein, nicht noch auf einen Punkt gestutzt zu werden.

Womöglich hatten die Affinger ein Kopfproblem. Fünf sieglose Spiele in Serie wirkten sich spürbar auf das Selbstvertrauen der Spieler aus. Als die Günzburger mit enormem Einsatz auf ein Tor herankamen und noch 20 Minuten zu spielen waren, nisteten sich womöglich Versagensängste ein.

In der Begegnung mit Günzburg zeigten die Affinger die beiden Gesichter der Vorrunde. Weil ihnen die Konstanz fehlt und sie nicht kontinuierlich ihr Leistungsvermögen abrufen, kommen sie im Kampf gegen den Abstieg nur mühsam voran. Zumindest stehen sie nach der Hinserie auf keinem direkten Abstiegsplatz und sind nur einen Punkt von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.

Berchtenbreiter versucht, das Positive hervorzuheben. Den komfortablen Vorsprung in Hälfte eins. Die Art und Weise, wie er zustande kam. „Man hat gesehen, die Mannschaft kann Fußball spielen“, sagt er. Was fehle, sei das Vertrauen in die eigene Stärke. Der Verantwortliche hofft, das Erfolgserlebnis zeigt Wirkung, wenn er sagt: „Vielleicht war das der Brustlöser.“ Berchtenbreiter, seit Donnerstag offiziell in sein Amt gewählt, bemüht sich dieser Tage, die Stimmung aufzuhellen. Dem Verein die Schwere zu nehmen. Inständig hofft er, die sportliche Krise zu überwinden, den Abwärtstrend der vergangenen Jahre aufzuhalten. In seine Zwischenbilanz lässt er die Umstände des Sommers einfließen: Ein neu zusammengewürfelter Kader, ein neuer Spielertrainer, begleitet von Unruhe im Verein. Berchtenbreiter: „Mit den 15 Punkten müssen wir zufrieden sein.“ Nachdem er die Trainerdebatte beendet hat – wenn es denn eine gab –, widmet sich der Funktionär nun der Zukunft der Mannschaft und der Fußballsparte. Dass es mitunter schwierig wird, den Kader zu verstärken, ist Berchtenbreiter bewusst. Neuerliche umfassende Umbauten machten nach dem radikalen Schnitt im Sommer kaum Sinn, lediglich punktuell wolle man die Mannschaft verstärken. In der Winterpause seien die Möglichkeiten zudem stark begrenzt, meint Berchtenbreiter. Ablösesummen kann und will sich der Verein nicht leisten.

Spielertrainer Metin Bas soll in der Vorbereitung den Grundstein für eine erfolgreiche Frühjahrsrunde legen. In der Sommervorbereitung war das nicht möglich. Erleichtert würde die Mission Klassenerhalt durch weitere Punkte vor der Winterpause. Vier Begegnungen sind noch angesetzt, drei davon gegen Spitzenteams. Chancenlos sieht Berchtenbreiter den FC Affing nicht. Er sagt: „Vielleicht gelingt uns eine Überraschung.“

Aufrufe: 027.10.2015, 14:14 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor