2024-06-17T07:46:28.129Z

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F: Patten
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Lange Sperre für zwei Jugendtrainer

Schiedsrichter tätlich angegriffen

Kein Pardon kannten die Sportrichter der Bonner Fußball-Kreisjugendspruchkammer unter Vorsitz von Reiner Rönz bei ihrem Urteil gegen zwei Nachwuchstrainer des 1. FC Hardtberg. Einer wurde mit einem Betätigungsverbot von 18 Monaten belegt, der andere wurde für zwölf Monate auf Eis gelegt.

In beiden Fällen wurden sechs Monate der Sperre zur Bewährung ausgesetzt, wenn ein Kurs des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) zum Konfliktcoaching besucht wird, dessen Kosten die Beschuldigten selbst tragen müssen.

Nach Überzeugung der Spruchkammer hatte der Hardtberger Cheftrainer in der Partie der C-Junioren bei Hertha Bonn zwei Minuten vor Schluss beim Stande von 11:0 für die Hertha nach einer Roten Karte gegen einen seiner Spieler den angesetzten Senioren-Schiedsrichter tätlich angegriffen: zunächst mit einem Schlag gegen die Brust, dann mit der Faust.

Nachdem der Referee, der das Spiel sofort abgebrochen habe, unter dem Schutz von Hertha-Ordnern in die Kabine gelangt sei, so Rönz, sei er dort vom Hardtberger Co-Trainer bedroht worden, sodass schließlich sogar die Polizei habe anrücken müssen.

Beide „Übeltäter“, selbst Seniorenspieler, wurden von den Sportrichtern auch in ihrer Eigenschaft als Spieler für jeweils zwei Monate aus dem Verkehr gezogen.

„Die Beschuldigten haben alle Vorwürfe abgestritten“, so Rönz. „Doch wir haben dem nach den Zeugenaussagen keinen Glauben geschenkt.“ Fassungslos machte ihn die Tatsache, „dass keine Reue erkennbar war. Dabei war das Spiel an sich fair. Die Jugendlichen waren nicht das Problem, sondern die beiden Trainer“. Die Partie wurde mit 11:0 für Hertha Bonn gewertet.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig; die Trainer haben die Möglichkeit, Berufung einzulegen.

Aufrufe: 030.10.2015, 11:00 Uhr
General-Anzeiger / Wolfgang LeyAutor