2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Rinke
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Landgericht hebt HFV-Urteil auf

HESSENLIGA: +++ TSV Lehnerz erhält die Punkte aus dem Stadtallendorf-Spiel zurück +++ Auswirkungen auf den Kampf um die Meisterschaft +++

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FRANKFURT/FULDA/GIESSEN (rg/wi). Der TSV Lehnerz hat in der Causa ,,TSV Lehnerz gegen den Hessischen Fußballverband" vom Landgericht Frankfurt Recht bekommen und erhält die drei Punkte vom sportlich errungenen 3:0-Sieg in Stadtallendorf zurück. Am Montag wurde das Urteil verkündet, nachdem wegen des Einsatzes eines Spielers, der anfangs nicht auf dem Spielbericht gestanden hatte, Lehnerz in der zweiten Instanz des HFV die Punkte aberkannt worden waren. Das Urteil hat auch Auswirkungen auf den Kampf um die Meisterschaft. Stadtallendorf dürfte damit aus dem Rennen sein, somit kommt dem Gipfeltreffen am kommenden Freitag zwischen Rot-Weiss Frankfurt und Teutonia Watzenborn-Steinberg noch größere Bedeutung zu.

,,Wir haben gewonnen und die Punkte wieder. Das Landgericht hat das Urteil des Verbandsgerichts aufgehoben", freute sich der Lehnerzer Finanzvorstand Martin Geisendörfer über das Urteil des Frankfurter Landgerichts. Der TSV war vor ein ordentliches Gericht gezogen, nachdem das Verbandsgericht des HFV in zweiter Instanz den Osthessen die Punkte vom 3:0-Sieg in Stadtallendorf wieder aberkannt hatte, da Sebastian Bartel für den verletzten Niklas Odenwald in der Halbzeit nachgetragen worden war, anfangs allerdings gar nicht auf dem Spielberichtsbogen gestanden hatte und dann von Beginn an spielte.

In erster Instanz hatte das Verbandssportgericht noch für den TSV entschieden. Aufgrund der schwammigen Rechtslage hat der Verbandsspielausschuss mittlerweile eine Handlungsempfehlung herausgegeben, in der ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass ein Nachtragen nur vor Spielbeginn möglich ist und der Gegner darüber zu informieren ist, Spieler die nicht auf dem Spielbericht stehen, verlieren die Einsatzberechtigung, eine Spielwertung tritt ein.

,,Diese Handlungsempfehlung war nochmals Wasser auf unsere Mühlen. Damit hat der HFV quasi gegen die eigene Spielordnung argumentiert", erklärte Geisendörfer, der betont: ,,Für kleine Vereine ist dieser Passus eigentlich nicht haltbar. Das hat man schon gestern beim SVA gesehen, der erst zwei Spieler von der Zweiten nachgeschickt hatte."

Eine genaue Urteilsbegründung wird dem TSV noch zugestellt, so viel ist aber schon klar: ,,Die Richterin meinte, dass das HFV-Urteil den rechtsstaatlichen Grundsätzen widerspricht. Wir haben die Regeln des HFV und danach haben wir gehandelt. Im DFB gibt es ganz andere Richtlinien, aber die kann man gar nicht heranziehen. Allein von der sportlichen Seite her war das die richtige Entscheidung. Wir haben das Spiel gewonnen und Sebastian Bartel war spielberechtigt", so Geisendörfer.

Der HFV hatte sich vor Gericht auf die DFB-Spielordnung berufen, ebenso wie das Verbandsgericht unter Vorsitz von Hans-Konrad Neuroth (Steinau). Dieser Ansicht ist das Landgericht Frankfurt nicht gefolgt. ,,Wir sind zufrieden, der Gang durch die Instanzen hat sich gelohnt. Wir danken unseren Rechtsvertretern Henkel und Medler für die gute geleistete Arbeit", sagte Geisendörfer.

Mit jetzt 48 Punkten liegt der TSV Lehnerz nur noch drei Zähler hinter dem Tabellendritten Stadtallendorf zurück: ,,Hätten wir das früher gewusst, wäre sogar noch mehr drin gewesen, da so schon etwas die Motivation gefehlt hat. Aber so können wir noch Dritter werden, dann hätten wir eine richtig gute Saison gespielt", meinte Geisendörfer.



Aufrufe: 025.4.2016, 20:04 Uhr
Gießener AnzeigerAutor