Landesliga: Zwei-Klassen-Gesellschaft

Nur mal angenommen, der FC Bayern München würde sich aus der Fußball-Bundesliga verabschieden, weil er so gut ist, dass er nur noch auf galaktischer Ebene gegen Real Alpha Centauri und Milchstraße United kicken will. Dann hätte das für die Bundesliga lediglich die Konsequenz, dass sich rund ein halbes Dutzend Mannschaften um den Titel balgen dürfen. Die restlichen Teams tun das, was sie angesichts der finanziellen und damit meist auch personellen Übermacht dieser Handvoll Spitzenclubs seit Jahren tun: mal mehr, mal weniger heftig gegen den Abstieg kämpfen.

Sechs potenzielle Meisterschaftsanwärter

Glaubt man den Prognosen der Übungsleiter, dann wird die Landesligasaison 2015/2016 ein bisschen so wie Bundesliga ohne Bayern. Einen herausragenden Favoriten gibt es nicht, aber sechs Vereine, die bei der Titelvergabe wohl ein Wörtchen mitsprechen werden. Auf Platz eins auf der Liste potenzieller Meisterschaftsanwärter liegt der Ex-Verbandsligist SV Bonlanden. Knapp dahinter folgen der in der Aufstiegsrelegation gescheiterte amtierende Vizemeister TSV Weilheim und der SC Geislingen. Wobei vor allem die Geislinger einen kräftigen Umbruch vollzogen haben. Apropos Umbruch: Auch Calcio Leinfelden-Echterdingen langte kräftig zu, verpflichtete 13 neue Kicker, darunter Ex-Profis wie Shkemb Miftari (Stuttgarter Kickers, SSV Reutlingen, Waldhof Mannheim) und Denis Berger (unter anderem VfL Bochum, Jahn Regensburg, Hansa Rostock). Kein Wunder, dass der Club ebenso zum Favoritenkreis gezählt wird wie dessen Lokalrivale TV Echterdingen, der in der vergangenen Spielzeit Platz vier erreichte. Die SF Dorfmerkingen komplettieren den Kreis der künftigen Meisterschaftskandidaten.
Und der andere Teil dieser Zwei-Klassen-Gesellschaft? Der kann sich wie erwähnt schon einmal auf eine Saison im Zeichen des Abstiegskampfs einrichten.