2024-03-27T14:08:28.225Z

Der Spieltag
In der ersten Hälfte hatten Stefan Winzig (rechts) und Teamkollege Stefan Strohhofer gegen einen starken TSV Aindling zu kämpfen. Erst in Halbzeit zwei gelang es den Königsblauen, das Spiel an sich zu reißen. Am Ende stand ein 5:1-Sieg.	F.: Ernst Mayer
In der ersten Hälfte hatten Stefan Winzig (rechts) und Teamkollege Stefan Strohhofer gegen einen starken TSV Aindling zu kämpfen. Erst in Halbzeit zwei gelang es den Königsblauen, das Spiel an sich zu reißen. Am Ende stand ein 5:1-Sieg. F.: Ernst Mayer

Ichenhausen setzt gleich ein Ausrufezeichen

Nach dem 5:1-Sieg gegen den TSV Aindling erster Tabellenführer +++ Bad Grönenbach sorgt für große Kulisse - und einen Trainerwechsel +++ Aystetten bäumt sich in Unterzahl auf und punktet +++ Mering beendet Negativserie im Derby

Das war gleich mal ein Paukenschlag. Mit 5:1 fertigte der SC Ichenhausen den TSV Aindling ab und setzt sich nach dem ersten Spieltag an die Tabellenspitze der Landesliga Südwest. Dort war eigentlich Türkspor Augsburg gleich erwartet worden, doch der Vizemeister patzte und verlor sein Heimspiel gegen den TSV Gilching mit 1:2. Eine Niederlage drohte auch dem SV Cosmos Aystetten, doch der Neuling startete in Unterzahl die Aufholjagd und trotzte dem FC Gundelfingen ein 2:2 ab. Der zweite Aufsteiger TV Bad Grönenbach gewann vor 800 Zuschauern das Eröffnungsspiel gegen den SV Egg - und überraschte zudem mit einem Trainerwechsel vor dem Anpfiff. Dem SV Mering gelang nach 22 Jahren mal wieder ein Derbysieg in einem Pflichtspiel gegen den FC Stätztling.
SC Ichenhausen - TSV Aindling 5:1
Vollgas-Fußball hatte Ichenhausens Trainer Oliver Schmid für den Auftakt versprochen. Und das 5:1 gegen den TSV Aindling scheint wie ein Erfolg auf ganzer Linie. Doch so deutlich wie das Ergebnis war, verlief die Partie nicht.
Zu Beginn ging bei beiden Teams wenig zusammen im Stadion am Hindenburgpark. Dass der SCI bereits in der zwölfgen Minute in Führung ging, war eher ein Zufall. Aindling bekam den Ball nicht aus dem Strafraum, in dem Durcheinander fiel das Spielgerät Andreas Beckmann vor die Füße. Der schob zum 1:0 ein. Aindling ließ sich von dem Rückstand nicht beirren, beschwor vor allem über die Außenbahnen immer wieder Gefahr herauf. Nach einer guten halben Stunde des chancenarmen Hin und Hers brannte es auf einmal im Ichenhauser Strafraum. Aindlings Simon Knauer schnappte sich nach einem Missverständnis in der Ichenhauser Abwehr den Ball und lief allein auf das Tor zu. Der schwache Abschluss war aber kein Problem für SCI-Keeper Simon Zeiser. Gleich darauf musste der Schlussmann aber seine ganze Klasse zeigen, als er einen Kopfball aus nächster Nähe noch an die Latte lenkte.
Der TSV kam jetzt immer wieder gefährlich vor das Tor der Heimmannschaft. Der SCI konnte sich kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien und behalf sich mit weiten Befreiungsschlägen.
Vom Offensivfußall, den Trainer Schmid vor der Partie angekündigt hatte, war in Hälfte eins kaum etwas zu sehen. Zu überhastet und unpräzise waren die Aktionen der Königsblauen, die für den Angriff geholten Neuzugänge Daniel Wiener und Stefan Strohhofer fanden kaum ins Spiel. Einzig Torwart Zeiser, der mit ausgekugeltem Finger und einer Spezialanfertigung der Firma „Keeper Sport“ spielte, war es zu verdanken, dass Ichenhausen die Führung mit in die Kabine nahm.
Nach der Pause blieb der erstmals nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf stehende Dominik Fabinger draußen und machte Platz für Sven Seibold. Beide Mannschaften kamen mit Feuer aus der Kabine. Besser machten es aber die Gäste. Aindling kombinierte sich sehenswert bis vor das Ichenhauser Tor, ehe Daniel Wiener an der Strafraumkante die Grätsche auspackte. Schiedsrichter Elias Wörz verortete das Foul innerhalb des Sechzehners. Den fälligen Elfmeter verwandelte Johannes Raber zum 1:1 (51). Trainer Schmid reagierte, brachte Janick Reitz und Timo Pape für die schwachen Christoph Schiller und Stefan Strohhofer. Das zeigte Wirkung. Mitten in eine Drangphase des TSV Aindling hebelte Joker Pape mit einem schnellen Doppelpass die Aindlinger Abwehr aus, Daniel Dewein traf zum 2:1 (63.).
Es war die Initialzündung für den SCI. Wie entfesselt stürmten die Königsblauen auf den Kasten von TSV-Keeper Florian Peischl zu. In der 69. Minute wurde Kapitän Stefan Winzig im Strafraum gelegt, Martin Wenni verwandelte den Foulelfmeter zum 3:1. Nur zwei Minuten später durfte sich Timo Pape selbst in die Torschützenliste eintragen. Als TSV-Keeper Peischl einen Rückpass nicht schnell genug verwertete, spritzte Pape dazwischen und machte das 4:1. Und es war noch nicht vorbei. Daniel Dewein sprintete in der 75. Minute in den Strafraum, scheiterte noch an Peischl. Den Abpraller verwertete Wiener zum 5:1. Aindling wirkte geschockt, weitere Chancen konnte der SCI aber nicht nutzen.
Trainer Oliver Schmid sah trotzdem noch Verbesserungsbedarf. „Bis zur 60. Minute war Aindling die bessere Mannschaft. Erst als wir in der zweiten Halbzeit umgestellt haben, ist es besser gelaufen. Aber spielerisch ist bei uns noch deutlich Luft nach oben.“ Aindlings Roland Bahl lobte die Gastgeber. „Das war deftig. Wir haben gesehen, dass Ichenhausen zu den Topfavoriten gehört. Unser Ausgleich war hochverdient, aber dass sie aus dem Nichts so zurückkommen, zeigt die individuelle Klasse.“
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Andreas Beckmann (12.), 1:1 Johannes Raber (51./Foulelfmeter), 2:1 Daniel Dewein (62.), 3:1 Martin Wenni (69./Foulelfmeter), 4:1 Timo Pape (71.), 5:1 Daniel Wiener (75.)

SpVgg Kaufbeuren - SC Olching 2:0
Die SpVgg Kaufbeuren hat einen optimalen Start in die neue Saison hingelegt. Vor eigenem Publikum gewannen die Wertachstädter völlig verdient mit 2:0. Erfreulich war der Einstand von Stefan Meisel. Der 31-jährige Neuzugang vom oberfränkischen SV Mitterteich erzielte gegen die Oberbayern bereits sein erstes Pflichtspieltor und zeigte vor eigenem Publikum seine Stärken in der Offensive. Über die gesamte Spielzeit merkte man Kaufbeuren den unbändigen Siegeswillen an. „Da kann man wahrlich von einer Punktlandung sprechen“, so SVK-Coach Christian Möller nach dem Schlusspfiff.
Denn die Vorbereitungsphase verlief alles andere als optimal. Seine Mannschaft habe einen läuferisch, kämpferisch und auch taktisch starken Auftritt gezeigt. „Unsere Abwehr hat sich so präsentiert, wie es für eine Landesliga-Mannschaft üblich ist“, setzt der 44-Jährige fort. Der Zusammenhalt der ganzen Mannschaft sei ausschlaggebend für den Erfolg gewesen. Das 1:0 in der 43. Minute war super herausgespielt. Nach einer Ballstafette schloss Lukas Zink erfolgreich ab. Nicht nur im ersten Durchgang drückte Kaufbeuren den Gästen ihren Stempel auf, auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts an dem druckvollen Spiel der Wertachstädter. Benjamin Kleiner hatte in der 55. Minute die große Chance, doch sein Kopfball ging über das Tor. Eine weitere Großchance vergab Lukas Zink als er sieben Minuten später freistehend aus etwa acht Metern die Kugel knapp übers Gehäuse donnerte. Doch Kaufbeurens Bemühungen wurden in der Folge belohnt. Als erneut Lukas Zink nach einem Konter über links den mitgelaufenen Stefan Meisel sah, passte er quer, sodass dieser in der 71. Minute mustergültig zum 2:0 einschob und Olchings Schlussmann Stefan Held keine Chance ließ.
„Das war natürlich ein super Einstand. Die Mannschaft hat über 90 Minuten das umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat“, freut sich der Schütze des zweiten Tores. Stefan Meisel weiter: „Der Schlüssel zu unserem Erfolg war, dass wir im richtigen Moment auch die Tore gemacht haben.“ Jeder in der Mannschaft sei heiß gewesen. „Wir haben die Olchinger nie zur Entfaltung kommen lassen“, macht Meisel deutlich.
Schiedsrichter: Florian Wildegger (Wehringen) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Lukas Zink (43.), 2:0 Stefan Meisel (70.)

TV Bad Grönenbach - SV Egg an der Günz 1:0
Eigentlich wollte der TV Bad Grönenbach mit Jan Melichercik als Trainer in seine erste Landesliga-Saison gehen. Doch der Slowake verließ den Klub nach der ersten Trainingswoche aus persönlichen Gründen in seine Heimat. Also wurde Ralf Schilling verpflichtet - doch der verpasste das offizielle Saisoneröffnungsspiel, das 800 Zuschauer nach Wolfertschwenden lockte. Und Schilling wird auch nicht mehr auf der TV-Trainerbank auftauchen. „Wir haben Anfang der Woche die Reißleine gezogen. Bis wir einen passenden Mann gefunden haben, übernimmt Florian Hartmann. Die Situation ist nicht optimal, aber wir mussten handeln“, verriet Abteilungsleiter Manfred Müller, der als Grund für die ungewöhnliche Entwicklung angab, dass Schilling einfach nicht den richtigen Draht zum Team fand.
Mit Hartmann als Spielertrainer musste der Neuling aber erst mal anerkennen, dass der SV Egg die reifere Spielanlage zeigte und TV-Keeper Milos Elias mehrfach zu Glanzparaden zwang. Der Ball wollte einfach nicht über die Linie, und so mussten die Egger nach 37 Minuten einen entscheidenden Nackenschlag einstecken. Alexander Kühn sorgte für das erste Landesliga-Tor in der Geschichte des TV Bad Grönenbach, das gleichzeitig der Siegtreffer war. Denn selbst in der fünfminütigen Nachspielzeit konnte der SV Egg die Kugel einfach nicht über die Linie bugsieren und ging als Verlierer vom Platz.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien) - Zuschauer: 800

Tor: 1:0 Alexander Kühn (37.)


Fassungslosigkeit. Die Aystetter Xhevalin Berisha und Torhüter Alexander Bernhardt (von links) können es nicht glauben, dass Schiedsrichter Philipp Ranz ihrem Mitspieler Emre Kurt schon nach 23 Minuten die rote Karte gezeigt und einen Elfmeter gepfiffen hat.   F.: Marcus Merk
Fassungslosigkeit. Die Aystetter Xhevalin Berisha und Torhüter Alexander Bernhardt (von links) können es nicht glauben, dass Schiedsrichter Philipp Ranz ihrem Mitspieler Emre Kurt schon nach 23 Minuten die rote Karte gezeigt und einen Elfmeter gepfiffen hat. F.: Marcus Merk

SV Cosmos Aystetten - FC Gundelfingen 2:2
Die Landesliga-Premiere des SV Cosmos Aystetten hatte es in sich. Nach einem 0:2-Rückstand und einer frühen roten Karte gegen Emre Kurt zeigte der Aufsteiger in Unterzahl großartige Moral und kam gegen den Bayernliga-Absteiger noch zu einem Unentschieden.
Zunächst aber musste der Neuling Lehrgeld zahlen. Gundelfingen wirbelte die Cosmos-Abwehr ein ums andere Mal kräftig durcheinander. Aystetten versuchte verzweifelt, das Geschehen irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Gerade als das so einigermaßen gelungen war, leistete man sich bei einem Eckball einen Zuordnungsfehler und Thomas Schwer köpfte zum 0:1 ein (16.). Sieben Minuten später der nächste Schock. Nach einem Pfiff von Schiedsrichter Philipp Rank dachten die meisten unter den 380 Zuschauern an eine Abseitsentscheidung. Der Unparteiische wertete jedoch einen Rempler von Emre Kurt an dem baumlangen, zum Kopfball hochsteigenden Thomas Schwer als Notbremse, entschied auf Elfmeter und rote Karte für den Aystetter Abwehrchef. Eine sehr harte Entscheidung. Manuel Müller war’s egal, er verwandelte zum 0:2. Als FCG-Keeper André Behrens nur wenige Minuten später einen Kopfball von Thomas Hanselka glänzend parierte (25.), sahen die Aystetter Anhänger die Felle schon davonschwimmen. In Überzahl schien der Bayernliga-Absteiger, der bis dahin dominiert hatte, eindeutig auf der Siegerstraße.
Doch da hatte man die Rechnung ohne die Hausherren gemacht. Zehn Minuten nach der Pause zog Robert Markovic-Mandic nach einem Stellungsfehler von Christoph Schnelle auf und davon. Die Chance schien schon vertan, als der Kroate für Thomas Hanselka zurücklegte, der mit dem ersten Landesliga-Tor in der Gesichte des SV Cosmos den Anschlusstreffer markierte (55.).
Vier Minuten später bröckelte bei Gundelfingen endgültig der Putz. Maximilian Drechsler zirkelte einen Freistoß über die Mauer zum Ausgleich in den Winkel (59.). Ausgerechnet Drechsler, dessen Einsatz aufgrund einer Schnittverletzung, die genäht werden musste, am seidenen Faden hing und von dem bis dato kaum etwas zu sehen war. „Er hat es vor dem Spiel probiert und dann auf eigenes Risiko gespielt“, so Trainer Marco Löring. „Beim 2:2 hat er gezeigt, wie wertvoll er für uns ist. Alles richtig gemacht!“ Symptomatisch für den Auftritt des FCG in der zweiten Halbzeit war eine Szene in der 63. Minute, als sich Mario Laubmeier und Manuel Müller gegenseitig über den Haufen rannten und minutenlang behandelt werden musste. Dieser Lapsus hätte Aystetten die Chance zum Führungstreffer gebracht, doch Samet Kurt spielte den Ball fair ins Aus. Aystetten setzte jetzt keine Nadelstiche mehr, das waren schon Messerstiche. Als Michael Grötzinger Patrick Szilagyi mit einem Trikotzupfer von den Beinen holte, hatte er aus Aystetter Glück, nur Gelb zu sehen. Robert Markovic-Mandic scheiterte mit dem Freistoß an Behrens. In der 75. Minute musste Alexander Bernhardt erstmals ernsthaft eingreifen. Der Ersatzkeeper im Cosmos-Tor bewährte sich bei einem Freistoß von Manuel Müller und dem Nachschuss von Tiemo Reutter. „Das 2:2 würde ich jetzt unterschreiben“, meinte Aystettens Teammanager Christian Geib nach dieser Szene.
Doch Dejan Mijailovic und Robert Markovic-Mandic hatten sogar noch Möglichkeiten zum Siegtreffer. Doch auch mit dem Unentschieden konnte man am Ende zufrieden sein und beim Dorffest das 70. Jubiläum feiern. Getrübt wurde die Freude lediglich durch eine weitere rote Karte gegen Dejan Mijailovic, der sich in der Nachspielzeit ein völlig unnötiges Foul gegen Mario Laubemeier an der Seitenlinie leistete.
Schiedsrichter: Philipp Rank (FC Eintracht München) - Zuschauer: 380

Tore: 0:1 Thomas Schwer (16.), 0:2 Manuel Müller (23./Foulelfmeter), 1:2 Thomas Hanselka (55.), 2:2 Maximilian Drechsler (59.)

Gelb-Rot: Tiemo Reutter (80./FC Gundelfingen/Handspiel)

Rote Karten: Emre Kurt (23./SV Cosmos Aystetten/Notbremse), Dejan Mijailovic (92./SV Cosmos Aystetten/Grobes Foulspiel)

FV Illertissen II - SC Oberweikertshofen 2:3
Eine gehörige Portion Naivität attestierte Trainer Thomas Lemke der zweiten Garnitur des FV Illertissen, die ihr Auftaktspiel gegen den SC Oberweikertshofen mit 2:3 verlor. Nachdem Yannick Glessing den FVI in Führung geschossen hatte (26.), kassierte die junge Mannschaft mit einem Altersschnitt von gerade einmal etwas mehr als 20 Jahren innerhalb von wenigen Minuten vor und nach der Halbzeit drei Gegentreffer.
Lemke stellte fest: „Wir haben jeweils kräftig Beihilfe geleistet.“ Mehmet Ayvaz besorgte den Ausgleich (34.) und fünf Minuten danach prallte der Ball vom Körper des FVI-Torhüters Tizian Fendt zur Führung für Oberweikertshofen ins Netz. Ruben Beneke vergab unmittelbar danach zwei Meter vor dem Tor eine Chance der Marke „muss man machen“. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit stimmte beim FV Illertissen die Zuordnung nicht, Daniel Jais bedankte sich und erhöhte nach einem Solo auf 3:1 für die Gäste. Nach dem Anschlusstor von Beneke (59.), wäre zwar noch reichlich Zeit für Illertissen gewesen, aber der Gegner machte geschickt die Räume dicht und brachte den Vorsprung über die Runden.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (TSV Neusäß) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Fabian Lorenz (26.), 1:1 Mehmet Ayvaz (34.), 1:2 Justus Riederle (39./Eigentor), 1:3 Daniel Jais (49.), 2:3 Ruben Beneke (59.)

Türkspor Augsburg - TSV Gilching-Argelsried 1:2
Lange Gesichter gab es bei der Mannschaft von Türkspor Augsburg. In der 90. Minute fiel am Ende doch noch das entscheidende Tor für den TSV Gilching-Argelsried, das die 1:2-Niederlage der Augsburger besiegelte. Für die Gastgeber um das Trainergespann Pavlos Mavros und Ivan Konjevic besonders bitter, weil Manuel Hiemer in der 24. Minute noch einen Foulelfmeter zu schlecht platziert hatte und Gilchings Torhüter Markus Hartmannsgruber diesen problemlos parieren konnte. Wenig später traf dann aber Neuzugang Emre Yunus doch noch zum 1:0.
Bis zum 1:1 verlief das Spiel auf Augenhöhe, erst gegen Ende wurde Gilching immer stärker. Schon eine nahezu hundertprozentige Chance von Adofo hätte die Entscheidung bedeuten können, so aber war es Nick Schnöller vorbehalten, mit einem Konter gegen die überrumpelten Augsburger den Sack zuzumachen. Jérôme Fayé, Türkspors Torschützenkönig der Saison 2016/17 (27 Treffer) kam erst spät zum Einsatz, Neuzugang Ivan Ristovski gar nicht.
Schiedsrichter: Patrick Höpfler (Zell-Bruck) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Emre Yunus Aydin (30.), 1:1 Ramon Adofo (39.), 1:2 Nick Schnöller (90.)

Bes. Vorkommnis: Manuel Hiemer (Türkspor Augsburg) scheitert mit an Torwart Markus Hartmannsgruber (24.)

SV Mering - FC Stätzling 4:1
So in etwa dürften sich die Verantwortlichen des SV Mering den Start vorgestellt haben. Das Team des MSV setzte sich im Derby gegen den FC Stätzling mit 4:1 durch und fuhr damit auch verdient die ersten drei Punkte ein.
Schon zur Pause war dieses Spiel fast entschieden, denn als Schiedsrichter Florian Ziegler die Aktiven in die Kabine bat, lagen die Hausherren bereits mit 3:0 vorn. Die Meringer warteten mit drei Neuzugängen in der Startelf auf,. Daniel Greimel, Fatih Cosar und Markus Gärtner zeigten, dass sie die erhofften Verstärkungen sein können. Cosar eröffnete den Torreigen und Gärtner stellte seine Torjägerqualitäten gleich mit zwei Toren unter Beweis.
Der FC Stätzling eröffnete die Saison ganz ohne einen Neuzugang in der Startformation. Der MSV, bei dem Stefan Wiedemann in seiner neuen Rolle in der Viererkette zu überzeugen wusste, war über weite Strecken die tonangebende Mannschaft – ohne aber zunächst zu klaren Chancen zu kommen. Den Toren gingen jeweils Standards voraus. Beim 1:0 war es ein weiter Freistoß von Max Lutz, den Cosar mit dem Hinterkopf über den unglücklich aussehenden FCS-Keeper Julian Baumann ins Netz beförderte. Das 3:0 unmittelbar vor der Pause war ein von Gärtner verwandelter Foulelfmeter – Reinthaler hatte sich gegen Harald Kerber etwas ungeschickt angestellt und diesen zu Fall gebracht. Und auch dem 2:0 von Lutz ging indirekt ein Freistoß voraus – allerdings setzte sich Julius Drevs dann sehenswert auf der linken Seite durch. Er „tunnelte“ Hadwiger und seinen präzisen Rückpass setzte Lutz gekonnt ins lange Eck.
Nach dem 1:3, das Maxi Heiss mit einem Abpraller in der 62. Minute erzielte, kamen die Gäste noch einmal auf und setzten die Meringer unter Druck. Doch die hielten dem Stätzlinger Ansturm stand und in der 87. Minute sorgte Markus Gärtner mit dem 4:1 für die Erlösung. Er verwertete die Vorarbeit von Cosar und Kerber sehenswert.
Unterschiedlich fiel das Fazit der Trainer aus. „Das waren zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir haben uns bei den drei Toren wahnsinnig doof angestellt und muss meiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Wir haben auf drei Spitzen umgestellt und Mering hat sich gar nicht mehr ausgekannt. Was den Einsatz und den Teamgeist betrifft, bin ich stolz auf mein Team“, sagte Stätzlings Trainer Alex Bartl, der das Resultat als zu hoch empfand. Merings Co-Trainer Christian Cappek meinte: „ Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit das, was wir uns vorgenommen haben, gut gemacht. In so ein Derby zu gehen, mit der Aggressivität und der Kompaktheit, das haben die Jungs sehr, sehr gut umgesetzt und wir merken immer mehr, dass wir nur als Team eine Chance haben. Und das war jedem bewusst vor der Runde. Wir haben vielleicht individuelle Qualität verloren, sind aber mannschaftlich geschlossen aufgetreten.“ Für Cappek war auch der klare Vorsprung zur Pause ein bisschen trügerisch. „Ein 3:0 zur Pause ist immer gefährlich, wenn du ein Tor kriegst, kann sich die Sache auch schnell drehen. Aber wir haben die Drangphase überstanden und mit dem 4:1 schließlich alles klar gemacht. Darauf können wir aufbauen“, so Cappek.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 318

Tore: 1:0 Fatih Cosar (11.), 2:0 Maximilian Lutz (37.), 3:0 Markus Gärtner (45./Foulelfmeter), 3:1 Maximilian Heiß (62.), 4:1 Markus Gärtner (87.)


FC Memmingen II - SV Raisting 4:1
Mit einem Heimsieg feierte die U21-Mannschaft des FC Memmingen einen Auftakt nach Maß. Achim Speiser erzielte dabei die ersten drei Treffer selbst und war auch noch am vierten beteiligt. Neuzugang Pascal Maier verpasste die mögliche frühe Führung (5. und 10. Minute), die schließlich Speiser nach sehenswerter Vorarbeit durch Simon Ollert gelang. Memmingen setzte nach, musste aber aus den Nichts den Ausgleich hinnehmen, als Nicolai Brugger einen Gäste-Freistoß unglücklich ins eigene Netz lenkte (21.). Speiser legte nach Zuspiel von Roland Wohnlich wieder vor (34.).
Nachdem Wechsel hatte der neue Trainer Candy Decker nur zu bemängeln, dass die zahlreichen Chancen nicht konsequent ausgenutzt wurden und das Spiel nicht früher entschieden wurde. Das Tandem Speiser/Ollert sorgte in der 71. Minute für die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt setzte Nachwuchsmann Jannik Rochelt, der eine überlegte Hereingabe zum 4:1 (75.) versenkte.
Von Raisting kam offensiv nicht viel. Nur kurz nach der Pause musste FCM-Torhüter Jonas Gebauer einmal gegen Jonathon Krukow retten. Decker war mit der Premiere vollauf zufrieden: „Unser Umschaltspiel war Klasse. Wir hatten beinahe jedes Mal eine gute Torchance."
Schiedsrichter: Florian Wernz (Langerringen) - Zuschauer: 90

Tore: 1:0 Achim Speiser (15.), 1:1 Nicolai Brugger (22. Eigentor), 2:1 Achim Speiser (34.), 3:1 Achim Speiser (71.), 4:1 Jannik Rochelt (75.)


Aufrufe: 016.7.2017, 21:28 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor