2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Nach 14 Jahren zurück in der Bayernliga: Keeper Tobias Antoni schreit die Freude über den Meistertitel in der Landesliga Südwest raus. F: Fred Schöllhorn
Nach 14 Jahren zurück in der Bayernliga: Keeper Tobias Antoni schreit die Freude über den Meistertitel in der Landesliga Südwest raus. F: Fred Schöllhorn

Die Schwabenritter galoppieren zurück in die Bayernliga

FuPa wirft einen Blick zurück auf die abgelaufene Spielzeit in der Landesliga Südwest

Die Vereine der Landesliga Südwest haben die fünfte Saison seit der Ligareform im Verbandsspielbereich 2012 abgeschlossen. 272 Spiele sind absolviert worden. Die Landesliga Südwest hat zum zweiten Mal in Folge mit nur 17 Teams gespielt, 13 Mannschaften aus Schwaben und vier aus Oberbayern. Der TSV Schwaben Augsburg wurde Halbzeitmeister, Wintermeister und sicherte sich zum Ende auch den Titel und den Aufstieg in die Bayernliga. Damit gelang dem Traditionsverein der Durchmarsch aus der Bezirksliga zurück in die Bayernliga, aus der die Augsburger 2003 verschwunden sind. Vizemeister wurde Türkspor Augsburg, aber der Zweite schied schon in der ersten Runde der Relegation zur Bayernliga aus, scheiterte am TSV Landsberg. Absteigen musste Schlusslicht Kissinger SC nach nur zwei Jahren auf der Verbandsebene, 16 Punkte aus 32 Spielen waren einfach zu wenig. In der Abstiegs-Relegation erwischte es auch den Aufsteiger FC Ehekirchen, der gegen den BSK Olympia Neugablonz ausschied.

Die Rückkehr der Schwabenritter

14 lange Jahre musste der TSV Schwaben Augsburg auf diesen Moment warten. Nach einer überragenden Saison krönten sich die "Schwabenritter" zum Meister der Landesliga Südwest und schafften damit in souveräner Manier den Durchmarsch von der Bezirks- in die Bayernliga. Die Väter des des Erfolgs sind auf der einen Seite Coach Sören Dreßler (41), unter dessen Kommando der zweite Meistertitel in Folge eingetütet wurde. Auf der anderen Seite wäre da der Sportliche Leiter Jürgen Reitmeier. Mittlerweile ist Reitmeier das Gesicht der Schwaben, der Verein ist für ihn längst eine Herzensangelegenheit geworden. Er hält die Zügel fest in der Hand, investiert den Großteil seiner Freizeit ("Gut zehn Stunden in der Woche"), organisiert und hat dem Klub ein neues, modernes Gesicht verpasst. Er nennt da die Organisationsstruktur, das Marketing und die Neuen Medien. Unterstützung bekommt er von Dieter Zoglauer, seinem Stellvertreter. Trotz aller sportlicher Erfolge, Fußballfunktionär im gehobenen Amateurbereich zu sein, das ist ein hartes Brot. Gerade in diesen Wochen. Der neue Kader muss zusammengestellt werden, Gespräche mit Sponsoren stehen an. Denn ohne Moos ist auch bei den Schwaben nix los. "Wirtschaftlich sind wir stabil", sagt Reitmeier zwar, bezeichnet aber die Akquise neuer Unterstützer als schwierig, "denn viele Unternehmen engagieren sich halt beim FCA". Doch jammern will der engagierte Schwaben-Boss nicht. Im Gegenteil, er krempelt die Ärmel hoch und blickt zuversichtlich nach vorne. Mit Sören Dreßler, dem ehemaligen Kapitän des FC Augsburg, hat er einen engagierten Mitstreiter als Trainer gefunden. "Wir schwimmen auf einer Wellenlänge und passen gut zusammen", betont Reitmeier. Der Fortsetzung des Höhenfluges scheint nichts im Wege zu stehen.

Die Fieberkurve des Champions:

Die Kanoniere der Liga:

837 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,08 Treffern pro Partie bedeutet (Schnitt Vorjahr 3,13). Bester Schütze ist Jerome Fayé von Vizemeister Türkspor Augsburg mit 27 Treffern in 32 Einsätzen. Es folgen Ramon Adofo (23, TSV Gilching-Argelsried), Manuel Müller (21, SV Mering), Markus Rolle (16, FC Stätzling), Maurice Strobel (14, FV Illertissen II), Lukas Zink (14, SpVgg Kaufbeuren), Alexander Nollenberger (13, FV Illertissen II), Achim Speiser (13, FC Memmingen), Bernhard Dehmel (12, SC Olching), Marius Kefer (12, TSV Schwaben Augsburg), Marco Bläser (11, SC Olching), Tobias Schuhwerk (11, SV Egg an der Günz) und Mehmet Ayvaz (11, SC Oberweikertshofen).

F: Krieger
F: Krieger
1. Fayé,
Jérôme (30)
27 32 6/7 2. Adofo,
Ramon (27)
23 29 4/4 3. Müller,
Manuel (32)
21 31 4/5 4. Rolle,
Markus (29)
16 28 1/1 5. Strobel,
Maurice (21)
14 25 0/1 Zink,
Lukas (24)
14 30 -/- 7. Nollenberger,
Alexander (20)
13 15 -/- Speiser,
Achim (19)
13 31 1/2 9. Dehmel,
Bernhard (27)
12 28 -/- Kefer,
Marius (25)
12 29 5/5

Die Zuschauermagneten:

48.815 Zuschauer kamen in die 17 Stadien, ein Schnitt 179 Fans pro Spiel (Schnitt Vorjahr 183), was erneut einen leichten Rückgang zum zweiten Mal in Folge bedeutet. Zuschauerkrösus ist der SC Olching mit einem Schnitt von 279 Interessierten. Es folgen der FC Ehekirchen (272), SC Oberweikertshofen (228), SV Raisting (214), TSV Schwaben Augsburg (212), TSV Nördlingen (203), TSV Aindling (201), Türkspor Augsburg (192), TSV Gilching-Argelsried (184), SV Egg an der Günz (181), Kissinger SC (174), SC Ichenhausen (170), FC Stätzling (165), SV Mering (141), SpVgg Kaufbeuren (97), FC Memmingen II (66) und FV Illertissen II (65). In einem Spiel wurde eine vierstellige Besucherzahl erreicht, und zwar im Spitzenspiel und Augsburger Stadtderby zwischen dem TSV Schwaben und Türkspor, das 1.100 Fans sehen wollten. Den Minusrekord der Liga hält die Begegnung des FV Illertissen II gegen den FC Stätzling mit lediglich 20 Zusehern. Zum Vergleich die Besucher der anderen Landesligen: Mitte (75.489, Schnitt 247), Südost (59.175, 218), Nordwest (50.515, 186) und Nordost (49.546, 162). Damit Damit liegt die Gruppe Südwest in der Zuschauergunst der fünf Landesligen nur auf Platz vier.

MinMaxGesamtØ 1. SC Olching 16 80 535 4.475 279 2. Ehekirchen 16 150 700 4.360 272 3. Oberw.hofen 16 90 350 3.660 228 4. SV Raisting 16 120 320 3.430 214 5. Schw. Augsb. 16 100 1.100 3.390 211 6. Nördlingen 16 70 350 3.255 203 7. TSV Aindling 16 70 370 3.220 201 8. TürkAugsburg 16 50 800 3.082 192 9. Gilching-A. 16 100 300 2.950 184 10. SV Egg/Günz 16 110 270 2.910 181 11. Kissinger SC 16 50 650 2.790 174 12. SC Ichenhsn. 16 35 250 2.720 170 13. FC Stätzling 16 50 350 2.645 165 14. SV Mering 16 75 250 2.260 141 15. Kaufbeuren 16 60 150 1.565 97 16. FC Memmingen II 16 40 100 1.060 66 17. Illertissen II 16 20 130 1.043 65 Gesamt 272 48.815 179

Die Dauerbrenner:

6 Spieler haben keine einzige Minute bei Ihrem Verein gefehlt. Dauerbrenner waren Martin Wenni (SC Ichenhausen), Michael Stahl (SpVgg Kaufbeuren), Tobias Antoni, Benjamin Woltmann (beide TSV Schwaben Augsburg), Stefan Brunner (SC Oberweikertshofen) und Christoph Mittermaier (FC Stätzling). Neun weitere Spieler absolvierten ebenfalls alle 32 Partien, aber nicht über die volle Länge. Das waren Markus Hartmannsgruber, Maximilian Hölzl, Max Ruml (alle TSV Gilching-Argelsried), Maximilian Schuch, Mehmet Ayvaz (beide SC Oberweikertshofen), Julian Baumann (FC Stätzling), Jerome Fayé (Türkspor Augsburg), Matthias Rutkowski (FC Ehekirchen) und Johannes Jehle (SV Egg an der Günz).
Aufrufe: 020.6.2017, 07:02 Uhr
dme/hsAutor