2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Der Gegner stellte sich quer: Bruck (in weiß) unterlag Neudrossenfeld mit 0:1. F: Sippel
Der Gegner stellte sich quer: Bruck (in weiß) unterlag Neudrossenfeld mit 0:1. F: Sippel

Bruck verliert auch das Rückspiel gegen Neudrossenfeld

28. Spieltag - Freitag: Erste Pleite seit der Winterpause: FSV lässt beim 0:1 Punkte im Aufstiegsrennen liegen +++ Schwabach und Baiersdorf trennen sich ohne Sieger

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Der FSV Erlangen-Bruck hat das erste Spiel seit der Winterpause in der Landesliga Nordost mit 0:1 verloren. Wie schon im Hinspiel unterlag der Tabellenzweite dem TSV Neudrossenfeld. „Vielleicht“, sagt der Trainer, „ist das sogar mal ganz gut.“ Im zweiten Freitagabendspiel trennten sich der SC 04 Schwabach und der Baiersdorfer SV mit 1:1.

FSV Erlangen-Bruck - TSV Neudrossenfeld 0:1

Dann flog auf einmal alles, Rasenbatzen, Tapeknäuel, Plastikflaschen. Alles, was Bastian Lunz in die Hände bekam, flog, so sauer war der Brucker Kapitän nach dem 0:1 (0:0) gestern Abend im Heimspiel gegen den TSV Neudrossenfeld.

Die Wut galt, wie so oft im Fußball, dem Unparteiischen, der tatsächlich die Heimmannschaft nicht gerade bevorteilt hatte. Aber vor allem, da galt sie den Bruckern selbst. „Wir haben heute unsere Leistung einfach nicht abrufen können. Daran lag es. Punkt“, meinte Trainer Normann Wagner kurz und knapp. Damit war alles gesagt über ein Spiel, das der FSV zwar über weite Strecken beherrschte - einzig kurz vor der Halbzeit durfte Neudrossenfeld, das tief stand und leidenschaftlich bemüht war zu zerstören, vorsichtig in Richtung Brucker Gehäuse stürmen. Sonst hatte die Heimelf meist den Ball, es gelang ihr aber lange nicht, zwingend genug nach vorne zu spielen. So war eine ziemlich unorganisierte Schlussoffensive, bei der alle auf das Glück setzten, am Ende alles, auf das Bruck vergeblich hoffte. Eine einzige Unachtsamkeit nach 65 Minuten hatte das entscheidende 0:1 durch Julian Pötzinger bedeutet.

„Wir pfeifen seit Wochen aus dem letzten Loch“, meinte Coach Wagner und meinte damit die angespannte Verletztensituation. Beinahe jede Woche kommt da ein neuer Spieler hinzu, diesmal musste der starke Hayri Özdemir zur Pause passen. „Ich habe starke Kniebeschwerden“, sagte der Winterneuzugang aus Forchheim, „es war klar, dass maximal nur eine Halbzeit für mich herausspringt.“

Erste Niederlage seit Winter

Das tat weh, denn der erfahrene, ungemein zweikampfstarke Verteidiger fehlte deutlich. „Es ist etwas Besonderes hier“, sagte er, „in Forchheim hatten wir eine flache Hierarchie, hier gibt es mit Lunz, Oliver Seybold im Sturm und mir hinten ein paar Erfahrene, die Verantwortung übernehmen sollen.“ Die vielen jungen Spieler, so Özdemir, nehmen die Situation an „und lassen sich führen“. Das, findet der Abwehrspieler, sei auch ein Grund für den Höhenflug seit der Winterpause. Doch der wurde nun von Neudrossenfeld gebremst, es war die erste Niederlage überhaupt seit dem Winter - und für Özdemir beim FSV.

„Woche für Woche sind wir bis zur 90. Minute gefordert, das kostet Kraft, das merkte man heute“, fand Wagner. Und Özdemir hatte bemerkt, dass sich etwas geändert hatte im Team: „Seitdem wir oben stehen, macht sich jeder ein wenig mehr Druck. Manche hemmt das, manche können damit umgehen.“ Auch deshalb fand Normann Wagner letztlich: „Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir verloren haben und in Lauerstellung bleiben - nicht die Gejagten sind.“ Auch wenn Bastian Lunz diese Niederlage richtig fuchtig machte. Christoph Benesch

Schiedsrichter: Sebastian Eder (Holzkirchen) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Julian Pötzinger (65.)


SC 04 Schwabach - Baiersdorfer SV 1:1

Schwabach hatte zuletzt ja nicht gerade Angst und Schrecken verbreitet. Drei der vier Heimspiele im Jahr 2017 verloren, dazu das einzige Auswärtsspiel in Pegnitz. Vielleicht hatten die Gäste die Statistik ein wenig zu genau studiert, auf jeden Fall gingen sie in den ersten Minuten dermaßen unbedarft ans Werk, dass Schwabach schon nach 28 Sekunden die ersten Chance hatte (Michael Weiß) und bis zur fünften Minute weitere zwei gefährliche Torannäherungen.

Damit war gar nicht zu rechnen, denn Trainer Alexander Maul hatte seine Elf kurzfristig umbauen müssen. Bei Torhüter Alexander Gebelein zwickte nach wie vor die Wade, Sturmführer Firat Kaya war nach einer Blessur ebenfalls noch nicht bei 100 Prozent und nahm nur auf der Bank Platz.
Die Schwabacher Herrlichkeit dauerte zunächst aber nur diese fünf Minuten. Dann bekam Baiersdorf einen Freistoß zugesprochen, dessen weite Hereingabe Selmani mit dem Kopf an den Pfosten setzte (6.). Das schockierte die Einheimischen so sehr, dass sie sich für die nächsten 25 Minuten vom Spiel abmeldeten. Baiersdorf übernahm jetzt die Initiative und stand zwei weitere Mal kurz vor der Führung. Ersatzkeeper Andree Schwarm tauchte bei einem scharfen Schuss von Selmani reaktionsschnell ab (22.) und hatte Glück, dass sein Innenverteidiger Thomas Mohrbach das Leder per Kopf knapp über den eigenen Kasten setzte (27.).

Nach einer halben Stunde kam Schwabach wieder besser ins Spiel. Nach Vorarbeit von Oktay setzte Tekdemir, der für Kaya ins Sturmzentrum rückte, den Ball noch knapp am langen Pfosten vorbei (32.). Zwei Minuten später verließ sich Oktay nicht mehr auf seine Nebenmänner und zirkelte einen zu kurz abgewehrten Ball von der Strafraumgrenze aus trocken ins rechte Eck – 1:0 (35.). Die Hausherren waren jetzt wieder im Spiel und bis zur Pause dem 2:0 näher als Baiersdorf dem Ausgleich. Nur Zentimeter fehlten Dennis Schillinger, dessen Schlenzer an den Querbalken klatschte (42.). Ob beim zurückspringenden Ball ein Baiersdorfer Feldspieler seine Hände im Spiel hatte? Schwabach forderte Elfmeter, Baiersdorf sah kein Vergehen. Der sehr umsichtig leitende Schiedsrichter Marius Heerwagen schloss sich der Meinung der Gäste an.

Auch nach dem Wechsel machte Schwabach jetzt einen stabilen Eindruck – kein Vergleich mehr zum 1:6 vom vergagnenen Dienstag gegen Quelle Fürth. Die beste Chance zum 2:0 hatte Nisslein, der nach Pass von Sadikis den Ball am Torwart, aber auch am Kasten vorbei zirkelte (59.). Stattdessen hieß es acht Minuten später 1:1. Hoffmann traf mit einem Freistoß von der Strafraumkante unhaltbar ins lange Eck (67.). In der hektischen und von vielen kleinen Fouls geprägten Schlussphase schnupperte am ehesten Carmine de Biasi am Siegtreffer für die Hausherren. Er scheiterte aber aus kurzer Distanz am Bayersdorfer Torhüter Drummer (81.). rog/rn

Schiedsrichter: Marius Heerwagen (Hainsacker) - Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Selahattin Oktay (36.), 1:1 Patrick Hoffmann (69.)


Aufrufe: 08.4.2017, 12:33 Uhr
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