2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Oeffinger Trainer (rechts) mischt wieder selbst mit. Patricia Sigerist
Der Oeffinger Trainer (rechts) mischt wieder selbst mit. Patricia Sigerist

Landesliga: Harte Brocken für TVOe und SVF

Die Vorschau in der Landesliga zum TV Oeffingen und SV Fellbach

Trostpreise gibt es in der Landesliga nicht - weder für den TV Oeffingen noch für den SV Fellbach.

Wer genug investiert und oft genug verliert, wird irgendwann belohnt. Das ist das Fazit des Fellbacher Herbstes. Viermal scheitern beim Dosenwerfen bringt ein Mitleidsgeschenk - einen kleinen Stoff-Minion, den die zwei adretten blonden Damen unmissverständlich begehrten. Und unweit davon investierte ein Typ mittleren Alters beim Körbewerfen einen Zehn-Euro-Schein nach dem anderen, bis er so oft verdaddelt hatte, dass er einfach so einen großen Stoff-Minion bekam (mutmaßlich das einzige Mittel, um zu Hause den Familienfrieden zu wahren).

Ach wenn es auf dem Fußballplatz doch nur genauso zugehen würde wie auf dem Rummelplatz! Die Spieler des Landesligisten TV Oeffingen können noch so oft verlieren, bekommen aber erst keinen Trostpreis. Die ganze Investition ist bisher umsonst. Ein Punkt aus acht Partien lautet vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Schluchtern die ernüchternde Bilanz für die Mannschaft, die in der vergangenen Saison ohne eine Niederlage zum Aufstieg von der Bezirks- in die Landesliga eilte.

Das "Zitterfüßchen" geht um

Eine Klasse weiter oben ist nichts mehr, wie es noch vor wenigen Monaten war. Statt Tor um Tor fällt jetzt Gegentreffer um Gegentreffer. Bei 1:20 steht die Ausbeute aktuell. Selbst beste Möglichkeiten lassen die Oeffinger aus. Jüngst im Derby zum Fellbacher Herbst beim SV Fellbach (0:1), das etliche Besucher hinterher auffällig gleichsam kurz und bündig mit ,,Not gegen Elend" zusammenfassten, boten sich zwar nicht viele Chancen. Doch kurz vor dem Ende hatte der Verteidiger Florian Frenkel, der per Strafstoß den bisher einzigen TVOe-Saisontreffer erzielt hat, eine große Gelegenheit. Statt ins Fellbacher Tor schoss er den Ball völlig freistehend aus guter Position allerdings vorbei. Es ist das Sinnbild der Misere.

Der Trainer Haris Krak spricht schon mal vom ,,Zitterfüßchen" im Zusammenhang mit der Angriffsproblematik. Im Derby mischte der Angreifer mit Oberliga-Vergangenheit zum zweiten Mal in dieser Runde selbst von Beginn an mit, doch es brachte keinen durchschlagenden Erfolg. Und was nun? ,,Das Spiel ist abgehakt und vergessen, die Konzentration gilt dem Sonntag", sagt Haris Krak. ,,Die Punkte- und Torausbeute spricht eine deutliche Sprache. Es geht darum, weiter im Offensivbereich zu arbeiten und die Jungs zu motivieren - es ist noch nicht vorbei am achten Spieltag."

Hinten stehen die Oeffinger nicht schlecht, vorne schaffen sie jedoch viel zu wenig Entlastung. ,,Wir müssen noch eine Schippe drauflegen - wir müssen das selbst anpacken, uns hilft keiner", sagt Haris Krak. Auf die Dienste des Zugangs Muhidin Suljkic verzichtet er dabei bis auf Weiteres freiwillig - er hat ihn suspendiert. ,,Da haben ein paar Sachen nicht gepasst. Er hat sich mehr als Einzelspieler gesehen, das geht nicht, wir sind nicht beim Tennis." Sascha Beck (Ellenbogenverletzung), Denny Khedira (Bänderriss) und Markus Lyska (noch für drei weitere Spiele rotgesperrt) fallen aus. Dafür ist Filmon Woldezion, der zuletzt wegen einer Leistenverletzung gefehlt hatte, am Mittwoch wieder ins Training des Tabellenletzten eingestiegen.

TV Oeffingen: Peric - Göktas, Mailat, Frenkel, Marco Cafaro, Lösch, Stampete, Fischer, Russo, Krak, Siciliano.

Fellbach gegen die Topmannschaft Crailsheim

Beim SV Fellbach ist Jan Ackermann wieder gesund, dafür fällt Philipp Röseke für das Gastspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim TSV Crailsheim krankheitsbedingt aus. Neben den Langzeitverletzten Thomas Doser und Jamie Miller fehlt überdies Christian Buck, der sich im Derby gegen den TV Oeffingen eine Oberschenkelzerrung zuzog und früh ausgewechselt werden musste.

Der TSV Crailsheim wurde vor der Saison als Topfavorit gehandelt. Mit nur elf Punkten aus acht Partien steht der Zweite der vergangenen Runde aus der zweitgrößten Stadt des Landkreises Schwäbisch Hall augenblicklich nur auf dem achten Tabellenplatz. ,,Die Crailsheimer gehören für mich absolut zu den besten Mannschaften und werden sich am Ende auch unter den ersten zwei oder drei wiederfinden", sagt der SVF-Trainer Markus Kärcher.

Auch die Fellbacher (Rang zehn) hinken den Erwartungen hinterher. Nach zuvor zwei 1:2-Pleiten gegen den SV Schluchtern und beim FV Ingersheim haben sie zuletzt im Derby immerhin mal den Negativtrend gestoppt - ohne jedoch spielerisch zu überzeugen. Auch das soll sich ändern. ,,Priorität haben die Punkte. Das Ganze bedingt sich aber so ein bisschen gegenseitig - wir werden an beidem weiterarbeiten", sagt Markus Kärcher. Timo Marx wird er dazu aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld vorziehen. ,,Mit seiner Physis kann er da noch mehr Einfluss aufs Spiel nehmen."

SV Fellbach: Matsuoka - Mosca, Ackermann, Schmid, Hörterich, Marx, Güra, Saltarelli, Jaric, Klaus, Virit.

Aufrufe: 017.10.2015, 13:30 Uhr
Fellbach-Zeitung / Gerhard PfistererAutor