Landesliga: Drittes Spiel des Jahres ohne Tor

Die Szene in der 35. Minute war symptomatisch für den TSV Eltingen des Jahres 2015: Nach einem Querschläger kam Sascha Häcker zehn Meter vor dem gegnerischen Tor frei zum Schuss, traf dieses jedoch nicht. In der vergangenen Saison, als Häcker mit 28 Treffern Torschützenkönig wurde, hätte der Angreifer den Ball wahrscheinlich mit verbundenen Augen in den Winkel versenkt. ,,Ein Tor zu dem Zeitpunkt hätte uns gutgetan", meinte Eltingens Trainer Karl-Heinz Fuhrmann nach dem Abpfiff.

Denn zu diesem Zeitpunkt lag seine Mannschaft bereits mit 0:1 zurück: Nach einem Freistoß von Michele Ancona von der linken Angriffsseite in den Strafraum stieg TSV-Innenverteidiger Michael Sparka am höchsten und köpfte in der 29. Minute von rechts ins lange Eck. ,,Wir haben vor dem Spiel besprochen, dass wir Standards möglichst vermeiden wollen und die Zuordnung nach dem ersten Ball nicht gleich auflösen", kritisierte Fuhrmann. Es war die erste echte Torchance in der gesamten Partie. In der ersten halben Stunde hatten beide Mannschaften in einem insgesamt sehr fairen Derby die Räume in Mittelfeld eng gemacht und waren fast nur durch Fernschüsse zu Tormöglichkeiten gekommen.

Kalte Dusche im Gegenzug

Kurz vor Sascha Häckers Chance hatte Gianluca Crepaldi mit einem Schuss in den Winkel ebenfalls die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Michael Quattlender im Münchinger Kasten war auf dem Posten. Im Gegenzug gab es dann die nächste kalte Dusche für die Gastgeber: Diesmal schlug Michele Ancona den Ball von rechts in der Eltinger Strafraum, Christian Buck gab ihm mit dem Kopf die entscheidende Richtungsänderung - 0:2. ,,Das Tor darf niemals fallen, Buck hat den Ball auf Brusthöhe erwischt", monierte Fuhrmann.

Eine Minute später hätte Nico Klenk sogar das 0:3 erzielen können, doch nach einem Konter über vier Stationen schoss er den Ball aus zwölf Metern über das Tor. Die beste Möglichkeit für die Eltinger sahen die rund 120 Zuschauer in der 40. Minute, als Simon Hunger auf der linken Seite durchlief und nach innen passte, Münchingens Moritz Wemmer den Schuss von Crepaldi jedoch auf der Linie klären konnte.

Zu viele Fehler im Aufbau

Die zweite Hälfte begannen die Gast­geber sehr dynamisch, erspielten sich jedoch nicht viele Tormöglichkeiten, da im Aufbau zu viele Pässe nicht beim Mitspieler ankamen. Die beste Chance hatte Sascha Häcker, der nach einem Freistoß und Kopfballverlängerung aus zehn Metern volley zum Schuss kam, Quattlender damit jedoch nicht vor Probleme stellte (55.). Münchingen hätte das Ergebnis sogar noch deut­licher gestalten können, doch Salvatore Pellegrino scheiterte in der 65. Minute an einem Verteidigerbein, nachdem er Eltingens Schlussmann Julian Bär schon ausgespielt hatte, und einen Heber des eingewechselten Markus Steib köpfte ein Eltinger von der Torlinie. ,,Uns hat der Wille zum Tor gefehlt", bedauerte Fuhrmann, während Münchingens Coach Dietmar Seethaler frohlockte: ,,Bei 13 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz können wir den Abstiegskampf jetzt abhaken."

TSV Eltingen: Bär, Bozkurt (85. Gritsch), Hunger, Sailer, Trefz, Klotz, Mörk, Schilling (70. Kocaoglu), Heinemann, Crepaldi (76. Avraam), Häcker

TSV Münchingen: Quattlender, Wemmer, Sparka, Schäffler, Di Clemente (78. Hübner), Pellegrino, Klenk, M. Ancona, R. Ancona (89. Futterknecht), Hussein (85. Steib), Buck.