2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview

Lägerdorfs Hinrich Schröder: "Selbstzufrieden sind wir nie"

Schröder spricht über die Gründe für das 1:3 gegen Altenholz und wagt einen Ausblick auf das Westküsten-Derby

Im SH-Liga-Duell zweier Westküstenrivalen stehen sich am Sonntag ab 14 Uhr der TSV Lägerdorf und der Heider SV auf dem Sportplatz an der Breitenburger Straße gegenüber. Beide Teams belegen Mittelfeldplätze und wollen in ihrem letzten Spiel vor der Winterpause ihre jeweilige Position stabilisieren. Im Defensivbereich der Lägerdorfer gehört seit Serienbeginn der von Alemannia Wilster zum TSV gestoßene Hinrich Schröder zum festen Stammpersonal. Einen Ausblick auf das Derby gegen den „kleinen HSV“ wagt der 26-Jährige im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Gunther Schöniger.

Bei 18 von 19 absolvierten SH-Liga-Spielen ist es ja fast überflüssig zu fragen, ob Sie sich gut ins Team integriert haben nach Ihrem Wechsel aus Wilster?
Es ist in der Tat alles prima für mich gelaufen, ich wurde richtig gut aufgenommen, bin total integriert und fühle mich superwohl.

Wie würden Sie Ihre Rolle in der Mannschaft beschreiben?
Ich spiele da, wo mich der Trainer einsetzt. Ich habe in dieser Saison auf der Sechser-Position gespielt, als Innenverteidiger, im linken Mittelfeld und sogar auch schon als Torwart, als sich unser Keeper verletzt hatte und unser Wechselkontingent erschöpft war. Generell sehe ich meine Position aber in der Innenverteidigung oder als Sechser.

Wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden des TSV in der SH-Liga?
Ausgezeichnet. Wenn dies vor der Saison jemand vorhergesagt hätte, hätten wir das alle sofort unterschrieben. Wir wurden vor der Saison doch eher müde belächelt, dass unser Ziel der Klassenerhalt sei. Da ist es jetzt umso schöner, dass wir so gut dastehen.

Die Niederlage zuletzt gegen Altenholz hatte man nach den vorangegangenen beiden Siegen gegen Schilksee und Hartenholm eigentlich nicht erwartet. Was ist da schief gelaufen?
Das ist schwierig zu sagen. Einerseits hat uns Alexander Feist auf der linken Seite meiner Meinung nach ziemlich stark gefehlt. Dadurch waren ein paar Umstellungen notwendig, die leider nicht ohne Folgen blieben. Wir sind andererseits einfach nicht so ins Spiel gekommen, wie in den Begegnungen davor. Nach dem 4:0-Hinspielsieg dachten wir auch, dass die Aufgabe eine etwas leichtere Nummer wird und wir das mit ein paar Prozentpunkten weniger über die Bühne kriegen.

Musste der Dämpfer vielleicht auch sein, um Konzentration und Zielstrebigkeit wieder hoch zu fahren und nicht in Selbstzufriedenheit leichtsinnig und anfällig zu werden?
Selbstzufrieden sind wir eigentlich nie. Wir haben im Trainer- und Betreuerstab Leute, die uns ganz schnell wieder auf den Boden zurückbringen. Wir haben montags oder dienstags immer eine Besprechung und reden auch bei Siegen viel über das, was falsch gelaufen ist. Daher würde ich jetzt nicht sagen, dass wir wieder auf den Boden zurückgeholt werden mussten.

Ein Dreier gegen den Westküstenrivalen Heider SV am Sonntag wäre jetzt sicher die richtige Antwort.
Das wäre auf jeden Fall eine sehr gute Antwort. Auch im Hinblick auf das Hinspiel, das wir sehr ärgerlich mit 1:2 verloren haben. Wir waren da echt dran an einem Sieg, aber wir waren am Anfang der Saison noch etwas zu ängstlich. Mit etwas mehr Glück hätten wir da auf jeden Fall punkten können. Wir wollen jetzt unbedingt zeigen, dass wir die Nummer eins an der Westküste sind.

Worauf wird es ankommen, damit dies gelingt?
Wir müssen auf jeden Fall wieder an die Leistung wie zum Beispiel gegen Schilksee anknüpfen, wo wir mannschaftlich geschlossen aufgetreten sind. Wir müssen wieder in unser Spiel finden. Gerade gegen Mannschaften, die über uns stehen haben wir immer einen großen Willen gezeigt. Da ist man nicht unbedingt der Favorit, das ist vom Kopf her einfacher. Man kann dann befreiter aufspielen.

Was erwarten Sie vom „kleinen HSV“?
Der Heider SV hat eine etablierte SH-Liga-Mannschaft, die zum Anfang der Saison insbesondere durch die Jungs aus Meldorf gut verstärkt wurde. Sie haben also nochmal SH-Liga-Erfahrung dazu bekommen. Im Hinspiel waren sie auch ein wirklich gutes Team. Ich hoffe, dass die Heider nach unserer Niederlage gegen Altenholz denken, dass sie ein paar Prozent weniger investieren müssen, um uns zu schlagen und dass wir daraus unsere Chance ziehen können.

Ihr Tipp?
Ich sage, dass wir mit 2:0 gewinnen.


In der Innenverteidigung oder im zentralen defensiven Mittelfeld erfüllt der 26-jährige Hinrich Schröder seit Saisonbeginn seine Defensivaufgaben beim SH-Ligisten TSV Lägerdorf. Mit sechs Jahren begann der Fußballer beim SV Vaale, wo er alle Jugendteams bis hin zur A-Jugend (junger Jahrgang) durchlief, ehe er im zweiten A-Juniorenjahr zu Alemannia Wilster wechselte, dort bis zum Ende der Saison 2015/16 spielte und im Sommer diesen Jahres nach Lägerdorf ging. Schröder wohnt in Wilster mit seiner Lebensgefährtin und absolviert nach Abschluss eines BWL-Studiums einen weiteren Studiengang an der Uni Kiel in der Fachrichtung Wirtschafts- und Sportwissenschaften auf Lehramt.
Aufrufe: 03.12.2016, 09:00 Uhr
SHZ / Interview: schöAutor