KSV Hessen: Restrundenauftakt gegen Pfullendorf

Mit der letzten Veränderung ließ sich der neue KSV-Trainer Matthias Mink bis zum Ende der Vorbereitung Zeit. Mit Tobias Becker ernannte er nun einen neuen Kapitän für´s Löwenrudel. Becker überzeugte ihn in den vergangenen Wochen mit Einstellung, Auftreten und Spielweise. Ein weiterer Grund dürfte aber auch sein, dass Beckers Platz in der Startelf des KSV Hessen unumstritten ist. Auch Andreas Mayer, der die Spielführerbinde im vergangenen Herbst von Carsten Nulle übernommen hatte, genießt unter anderem als bester Torschütze sicherlich auch Respekt unter seinen Mitspielern, doch hat Matthias Mink in der Offensive nunmehr ein paar Optionen mehr als seine Amtsvorgänger Großkopf und Hoffmeister / Nulle. Ein Mannschaftskapitän besitzt in gewisser Weise einen Grad an Immunität gegen mögliche Auswechslungen. Mit dieser Maßnahme des Wechsels hat Mink im Offensivspiel seines Teams nun mehr Spielraum.

Verzichten muss er allerdings - neben Stefan Müller, Ingmar Merle und dem gesperrten Morike Sako - in nächster Zeit auf Gabriel Gallus. Der zentrale Mittelfeldspieler zog sich im letzten Testspiel am vergangenen Dienstag gegen Hessenligist Eintracht Stadtallendorf einen Einriss am Innenband des rechten Knies zu. Bei jener Partie wurden vier der fünf Winter-Neuzugänge geschont. Lediglich Jung Yeon-Woong kam nach seiner Rückkejr aus Südkorea zum Einsatz. 5:3 gewann der Regionalligist und zeigte dabei die neugewonnene Reife und Moral, sich nach einem Rückstand wieder aufzurappeln. Immerhin war Stadtallendorf zu Beginn der zweiten Halbzeit mit 1:3 davongezogen. Die Löwen hatten zunächst durch Marcel Andrijanic die Eintracht-Führung ausgleichen können, ehe die Gäste aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause zweifach zuschlugen. William Wachowski, Florian Nagel und der eingewechselte Doppeltorschütze Sebastian Schmeer sicherten aber schließlich noch den Löwen-Erfolg.

Zu einem Kurzeinsatz kam beim Testspiel auch Stürmer Christian Henel. Nach zwei Hüftoperationen tastet er sich nun allerdings allmählich wieder heran. Mit Tobias Damm und Neuzugang Christopher Kullmann, der in den Testspielen bereits zu überzeugen wusste, stehen aber starke Alternativen bereit. Aber nicht nur durch die Neuverpflichtungen steht der KSV Hessen nun wieder besser da, insgesamt ist das Löwen-Lazarett nicht mehr so überfüllt wie noch vor der Winterpause. In den verbleibenden fünfzehn Spielen werden die Nordhessen auch in der Defensive anders auftreten... anders auftreten müssen. In den letzten sechs Partien fing sich der KSV immerhin 24 Gegentore ein, zwölf davon im Abschluss

Der Gegner am kommenden Samstag wird der Tabellenletzte SC Pfullendorf sein. Das Hinspiel am Bodensee endete 2:2 - Christian Henel erzielte damals beide KSV-Treffer. Es war der dritte Spieltag und die noch ungeschlagenen Löwen blickten zu jenem Zeitpunkt noch zuversichtlich auf die Saison 2013/14. Ein halbes Jahr später hat man in Kassel neuen Mut im Kampf um den Klassenerhalt gefasst. Beim SC Pfullendorf sieht die Situation hingegen etwas anders aus. Dort herrscht wohl eher Zweckoptimismus. Acht Spieler, darunter Stürmer Silvio Battaglia und die beiden Torschützen aus dem Hinspiel (Werne und Hörtkorn), verließen im Winter den Verein. Hinzu kamen vier Spieler. Drei spielten bislang in der 2. und 3. Schweizer Liga, Stürmer Ideal Iberdemaj kam beim Regionalliga-Konkurrenten TuS Koblenz in der Hinrunde kaum zum Zug. Ob diese Fußballer die erhoffte Verstärkung im Abstiegskampf darstellen, bleibt abzuwarten.