2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
<b>F: Christian Hedler</b>
<b>F: Christian Hedler</b>

KSV gegen KSV - Suche nach Gemeinsamkeiten

KSV Hessen Kassel und Holstein Kiel - Zwei Traditionsvereine, die bislang nicht viel miteinander zu tun hatten

Es ist sehr wahrscheinlich, dass der KSV Hessen Kassel und die Kieler Sportvereinigung Holstein in der Relegation den Aufstieg untereinander ausmachen werden. Dies nehmen wir zum Anlass um uns auf die Suche nach Schnittpunkten in der Geschichte beider Vereine zu machen. Bereiten Sie sich vor, auf eine Reise in längst vergangene, aber nicht vergessene Fußballzeiten!

Die Löwen des KSV im Auestadion und die Störche der KSV im Holstein-Stadion - 412 Kilometer liegen zwischen diesen beiden traditionsreichen Spielorten. Diese Entfernung entspricht auch in etwa dem, was die beiden Vereine miteinander verbindet. Beginnen wir in der Gegenwart und bewegen uns Schritt für Schritt zurück zum bislang einzigen Aufeinandertreffen.

Aktuell stehen beide Mannschaften an der Tabellenspitze ihrer jeweiligen Regionalliga. Die Kasseler holten in 33 Partien 63 Punkte und können vor allem auf ihre starke Defensive stolz sein. Gerade mal 31 Gegentreffer kassierte man bislang. In der Offensive fehlt ein echter Knipser. 48 Tore erzielten die Nordhessen, neun davon Mittelfeldspieler Ricky Pinheiro. Die Stürmer Christian Henel und Sebastian Schmeer trafen bislang je fünf mal ins gegnerische Netz. Die Kieler spielen durch die Insolvenz des VfB Lübeck in einer Liga mit zwei Vereinen weniger als die Kasseler in der Südwest-Staffel. Bislang aboslvierten sie 30 Spiele und standen dabei die meiste Zeit souverän an der Spitze, derzeit mit 67 Zählern. Die Abwehr weist mit 29 Gegentreffern eine vergleichbare Stärke zu der des KSV Hessen auf. Anders verhält es sich jedoch in der Offensive. Mit derzeit 75 Tore erzielten die Kieler satte 27 Treffer mehr als die Löwen. Die Störche feierten in dieser Saison gleich mehrere Kantersiege: 5:0 gegen Cloppenburg, 6:0 gegen St. Pauli II und 6:1 gegen den Hamburger SV II. Zwei 3:0-Siege gegen Idar-Oberstein und den SSV Ulm waren auf Kasseler Seite das höchste der Gefühle. Gleich vier Kieler Spieler haben eine zweistellige Trefferzahl auf ihrem Konto. Stürmer Marcel Schied erzielte bislang 16 Tore, Casper Johansen und Marc Heider folgen mit je 11 Treffern. Auch Mittelfeldspieler Fiete Sykora konnte bereits zehn mal jubeln.

Wollen die Norddeutschen wissen, wie sich ein Auftritt im Auestadion anfühlt, brauchen sie nur ihren Torhüter zu fragen. Morten Jensen stand in der Saison 2010/11 in 28 Spielen im Kasseler Tor. Auf nordhessischer Seite gibt es auch ein paar Spieler, die zumindest mal gegen Holstein Kiel aufliefen. Torhüter und Mannschaftskapitän Carsten Nulle war bislang drei mal letztes Hindernis für die Kieler. Im September 2004 unterlag er mit Fortuna Düsseldorf (damals 3. Liga) in Kiel mit 1:2. Nulle wird sich da doch lieber an die Saison 2009/10 erinnern, als er mit Carl Zeiss Jena zwei mal als Sieger und ohne Gegentor den Platz verließ. 1:0 siegten die Jenaer in Kiel, 3:0 im Rückspiel auf eigenem Platz - solche Ergebnisse wären aus Kasseler Sicht auch für die Relegation wünschenswert. Auch Verteidiger Sebastain Gundelach verlor noch nie gegen die Kieler. In vier Partien mit den Kickers Emden gab es zwischen 2005 und 2007 einen Sieg und drei Unentschieden. Der letzte Kasseler Spieler mit Erfahrungen gegen Holstein Kiel ist Ricky Pinheiro. Im April 2010 kam er für den VfL Osnabrück zu einem 30-Minuten-Einsatz gegen die Kieler. Osnabrück gewann die Partie mit 3:1.

Nun geht es in der Zeitreise gleich um mehrere Jahrzehnte zurück. Zunächst ein Abstecher ins Jahr 1962. Dort schieden sowohl Holstein als auch der KSV Hessen im Achtelfinale des DFB-Pokals aus. Ohne die Kieler Heimniederlage gegen Schalke und die Kasseler Auswärtspleite bei 1860 München wäre es im Viertelfinale zum ersten Pflichtspiel-Duell der beiden KSV-Mannschaften gekommen. Da dies aber nciht der Fall war, reisen wir nochmals um ein paar Jahre zurück, zur ersten und bislang einzigen Partie der Störche und der Löwen gegeneinander. Wir schreiben das Jahr 1954. Deutschland hatte gerade die Fußball-Weltmeisterschaft in Bern erreicht und in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit reiste der KSV Hessen Kassel mit Weltmeister Karl-Heinz Metzner im August 54 nach Norddeutschland. Nach einem 2:2 gegen den Bremer SV stand ein Testspiel in Kiel an. In der ersten Halbzeit spielten die Kasseler druckvoll, nutzten aber ihre Chancen nicht. Die Kieler machten es nach 18 Minuten besser und gingen durch einen Treffer von Diether Trede in Führung. Im zweiten Durchgang brachen die Nordhessen ein, Kassels Torhüter Helmut Schubert verhinderte lange Zeit einen höheren Rückstand. In der 80. Minute war aber schließlich auch er machtlos, als Harry Karl zum 2:0 der Gastgeber traf. Drei Minuten später fand die Partie ihr vorzeitiges Ende. Schiedsrichter Präfke brach das Spiel wegen der einbrechenden Dunkelheit ab.

Aufrufe: 013.5.2013, 22:56 Uhr
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