2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
<b>F: Christian Hedler</b>
<b>F: Christian Hedler</b>

KSV braucht neuen Trainer

Uwe Wolf verlässt den KSV Hessen Kassel +++ Neuer Trainer soll in den nächsten Tagen vorgestellt werden

Nach 15-monatiger Amtszeit verlässt Trainer Uwe Wolf den KSV Hessen Kassel. Zwar hatte ihm der Verein ein Vertragsangebot vorgelegt, doch konnten sich beide Partein nicht einigen. Während Wolf Gerüchten zufolge von höherklassigen Vereinen umworben wird, müssen sich die Löwen nun wieder auf die Suche nach einem neuen Trainingsleiter begeben. Einer neuer Trainer soll bereits in den kommenden Tagen vorgestellt werden.

Trotz des angekündigten Sparkurses legte der KSV dem 45-jährigen Trainer ein Vertragsangebot zu nahezu gleichbleibenden Bezügen vor. Uwe Wolf hatte aber bereits nach dem verpassten Aufstieg angekündigt, dass er eine Steigerung zur abgelaufenen Saison anstreben wolle. Dies würde nach der Meisterschaft in der Regionalliga Südwest und den Niederlagen in der Relegation gegen Holstein Kiel natürlich den Aufstieg in die 3. Liga bedeuten. Da sich der nordhessische Traditionsverein allerdings in den kommenden Spielzeiten konsolidieren will, dürfte ein Aufstieg eher schwieriger werden. Bei den von Wolf gestellten Bedingungen für eine Vertragsverlängerung konnte man sich daher nicht einigen.

Uwe Wolf übernahm Ende Februar 2012 das Ruder beim KSV Hessen Kassel. Nach dem ereignisreichen und erfolglosen Engegement von Christian Hock hatte zunächst Holger Brück ausgeholfen. Nach intensiver Suche, bei in den Medien unter anderem über den ehemaligen Bundesliga-Trainer Wolfgang Wolf spekuliert worden war, wurde es schließlich ein anderer Wolf: Uwe. Das erste Spiel mit dem gebürtigen Pfälzer auf der Bank war ein 1:1 bei der Reserve der Spielvereinigung Greuther Fürth am 3. März 2012. In insgesamt 49 Liga-Spielen betreute Uwe Wolf die Löwen-Mannschaft. Bis zum Ende der Saison 2011/12 gab es unter seiner Leitung vier Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen. Im vergangenen Sommer konnte sich Wolf dann daran machen, eine schlagkräftige Mannschaft nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen. Dabei kam er auch mit Spielern zurecht, die eher als schwierig galten. Bestes Beispiel dürfte hierbei Ricky Pinheiro sein, der bei seinem letzten Verein Borussia Neunkirchen in der Vorsaison zu lediglich einem Einsatz kam und beim KSV Hessen als Multi-Talent auf vielen Positionen eingesetzt wurde und dabei außerdem mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze wurde. Schwer abzusehen, wie es für Pinheiro und einige weitere Spieler beim KSV ohne Wolf weitergehen wird. Manche haben einen gültigen Vertrag, mit anderen wird derzeit um eine Verlängerung verhandelt.

In der abgelaufenen Saison wurde der KSV Hessen Kassel mit 20 Siegen, 10 Unentschieden und nur 6 Niederlagen Meister der Regionalliga Südwest. Auf Platz 2 hatten die KSV-Fans gehofft, doch mit effektivem Fußball ohne Offensiv-Feuerwerk sicherten sich die Löwen schließlich mit 5 Punkten Vorsprung die Tabellenspitze. Leider reichte dies nicht zum Aufstieg, unterlag man doch in der Relegation dem Meister der Nord-Staffel. Dennoch ist und bleibt es eine erfolgreiche Saison für die Kasseler, für die sich Verein und Fans gleichermaßen insbesondere bei Uwe Wolf bedanken können. Dabei gab es allerdings auch unruhige Zeiten. Auf Grund seines Gemüts und der nicht immer gern gesehenen Angewohnheit, auszusprechen was er denkt, gab es zwischenzeitlich auch Streit mit Wolf. So erhielt er in der Winterpause eine Abmahnung wegen öffentlicher Kritik an Vereinspolitik und -führung. Mit seiner Art eckte er häufig an, doch der Erfolg sollte ihm dabei mehrmals Recht geben. Der KSV Hessen war in der vergangenen Saison das auswärtsstärkste Team und hinter Großaspach die heimstärkste Mannschaft.

Unklar, wie es mit Wolf weitergeht. Bereits im Winter gab es in den Medien Spekulationen um Interessenten aus der 2. Bundesliga, wo sich derzeit der VfR Aalen und der FC Ingolstadt auf Trainersuche befinden. Unklar auch, wer in der kommenden Saison auf dem Trainerstuhl des KSV Hessen Kassel Platz nehmen wird. Intensive Gespräche würden derzeit geführt, heißt es von Vereinsseite. Die Anhänger des KSV können sich vielleicht derweil mit dem Gedanken an das Jahr 2005 trösten. Damals übernahm ein 37-jähriger Trainer namens Matthias Hamann den Trainerposten beim KSV und hatte dabei als Coach außer einem Konzept (und einem prominenten Namen) nichts vorzuweisen. Doch sein Konzept wusste zu überzeugen und in der folgenden Saison gelang dem KSV der Aufstieg. Es muss also nicht immer ein Top-Trainer mit viel Erfahrung sein. Manchmal reicht auch jemand mit einem Konzept... und genau solch ein Konzept sucht man schließlich derzeit in Kassel.

Aufrufe: 07.6.2013, 17:58 Uhr
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