2024-05-10T08:19:16.237Z

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Anna König hätte beinahe ihren Job beim „Wurstkönig“ verloren. Jetzt darf sie weiterhin Kindern die Pommes servieren. Foto: Teichmann
Anna König hätte beinahe ihren Job beim „Wurstkönig“ verloren. Jetzt darf sie weiterhin Kindern die Pommes servieren. Foto: Teichmann

KSC-Jugend hilft finanziell angeschlagenem Wurstkönig

Inhaberin Silvia Meyer hätte beinahe langjährig-beschäftigtes Personal entlassen müssen. Sven Ascheberg sponsert Ausflug für Kinder

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„Wir wollen den Wurstkönig retten. Es gibt in Kreuzau nur wenige Läden wie diesen“, sagt Robin Heinen voller Überzeugung. Der Elfjährige spielt in der Jugend des Kreuzauer SC. Gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden erlebte er einen „Schlemmer-Samstag“.

Zuerst ging es morgens zum Obst- und Gemüsemarkt Lang und am Nachmittag dann zum einige Meter entfernten „Wurstkönig“ von Inhaberin Silvia Meyer. Seit gut einem halben Jahr verhindert die Großbaustelle Dürener Straße/Hauptstraße eine direkte Verkehrsanbindung der Geschäfte. Stammkundschaft bleibt aus. Der Umsatz schwindet. Kosten steigen. Grund genug für die Kreuzauer Bürger, den Gewerbetreibenden mit verschiedensten Aktionen Rückendeckung zu geben.

So viel Zuspruch überwältigt Silvia Meyer: „Das geht mir ans Herz. Was sich die Leute ausdenken, um uns zu helfen – da können schon einmal die Tränen kullern.“

Einfach waren die letzten Wochen für die „Wurstkönigin“ nun wirklich nicht. Vor zwei Jahren hatte sie den Imbiss von ihrem Vater Dieter Meyer übernommen.

„Alles, was meine Tochter in dieser Zeit erwirtschaftet hatte und auch noch Rücklagen und Startkapital sind aufgebraucht. Alles auf null, weil teilweise nur noch zehn Kunden am Tag kamen“, erklärt der „Ur-Wurstkönig“ die prekäre Lage. „Mitarbeiter-Kündigungen waren schon geschrieben. Vor drei Wochen habe ich dann finanziell ausgeholfen, um das Inkrafttreten der Kündigungen zu verhindern“, hängt Dieter Meyers Herz am Familienbetrieb. Zwei Frauen seien seit 26 Jahren beschäftigt, eine weitere bereits elf Jahre im Team.

In welcher Höhe der 75-Jährige seiner Tochter finanziell unter die Arme griff, wollte er nicht mitteilen. Die 49-Jährige merkt jedoch an: „Das war eine enorm hohe Summe.“ Und „damit ist noch nicht Schluss“, sagt Dieter Meyer: „Auch in den nächsten Monaten werde ich weiter aushelfen müssen.“ Er ist allerdings nicht allein.

Die Kaufaktion der Jugendabteilung des SC Kreuzau ist ein Paradebeispiel für die Kreuzauer Solidarität. Sven Ascheberg, zweiter Vorsitzender des KSC, sponserte mit seinem Unternehmen sämtliche Speisen und Getränke für die Kinder und Jugendlichen. „Wir halten das Dorf zusammen. Ich wohne in Kreuzau und bin mit der Wurstkönig-Wurst groß geworden“, erzählt Ascheberg.

Damit die KSC-Jugend einen gesunden Ausgleich zu Currywurst und Fritten hatte, brachten Ute und Heinz Lang vom Obst- und Gemüsemarkt noch Fruchttüten.

„Auch in den nächsten Monaten werde ich weiter finanziell aushelfen müssen.“

- Dieter Meyer, „Ur-Wurstkönig“ in Kreuzau

Aufrufe: 029.11.2016, 07:00 Uhr
AZ/ANAutor