2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Tritt als Fußball-Abteilungsleiter zurück: Christian Kröger, bislang „Mädchen für alles“ beim SH-Ligisten Oldenburger SV.objectivo
Tritt als Fußball-Abteilungsleiter zurück: Christian Kröger, bislang „Mädchen für alles“ beim SH-Ligisten Oldenburger SV.objectivo

Kröger sieht beim Oldenburger SV zu wenig Entwicklung

„Ich werde künftig sicher ähnlich viel Zeit für den Verein opfern wie bisher, nur eben anders verteilt“

Zum 31. Dezember ist Schluss – zumindest in seiner Funktion als Fußball-Abteilungsleiter des Oldenburger SV. Christian Kröger tritt beim SH-Ligisten zurück, bleibt aber weiterhin Trainer der zweiten Mannschaft und der U15. Der Rückzug des 37-Jährigen hat einerseits zeitliche Gründe – aber das steht nicht im Vordergrund. „Ich werde künftig sicher ähnlich viel Zeit für den Verein opfern wie bisher, nur eben anders verteilt“, erklärt Kröger, der zudem ein paar Konflikte, die die Verknüpfung der Ämter mit sich brachte hinter sich zu lassen glaubt.

In erster Linie führte das Gefühl des Stillstands zur Entscheidung des Funktionärs, der bislang fast alle Fäden beim OSV in der Hand hielt. „Wenn ich sehe wie andere Vereine in der Liga arbeiten, müssen wir uns einfach weiter entwickeln“, sagt Kröger. „Aber das hat keiner hier wirklich hören wollen.“ Den Vereinsvorstand um Heiko Struck nimmt Kröger ausdrücklich in Schutz. „Der Vorstand arbeitet sauber und hat der Sparte immer freie Hand gegeben, sich selbst zu organisieren“, betont er. Auch sportlich sieht er den Verein mit Andreas Brunner gut aufgestellt. „Und wenn es mal mit dem Klassenerhalt nicht klappt, ist das auch kein Drama. Aber die Entwicklung muss zu sehen sein.“


Was er in erster Linie für veränderungsbedürftig hält, sind die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen. „Die Jugend ist gut. Aber darauf allein können wir uns nicht verlassen“, ist er überzeugt. „Wir müssen etwas tun, wir müssen attraktiver für Neue werden und nicht nur danke sagen, sondern sie auch in die Pflicht nehmen.“ Das gehe letztlich nur mit finanziellem Aufwand, mit Verträgen für die Spieler. Auch die Schiedsrichterproblematik (fehlende Referees führten zu drei Punkten Abzug) sei von ihm immer wieder zur Sprache gebracht worden. „Ich habe den Eindruck gewonnen, viele verlassen sich zu sehr darauf, dass Christian Kröger Dinge schon regeln wird“, erklärt er. Damit ist jetzt Schluss – auch wenn Kröger auf der OSV-Sportanlage weiterhin oft präsent sein wird.

Aufrufe: 014.12.2016, 18:30 Uhr
SHZ / cjeAutor