2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Irgendwer kommt Stefan Vogler (weißes Dress, TSG Balingen) in dieser Saison zumeist in die Quere. Und wenn es, wie hier, der eigene Bruder Jonas vom SC Pfullendorf ist. SZ-Archiv: Bodon
Irgendwer kommt Stefan Vogler (weißes Dress, TSG Balingen) in dieser Saison zumeist in die Quere. Und wenn es, wie hier, der eigene Bruder Jonas vom SC Pfullendorf ist. SZ-Archiv: Bodon
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Krise macht Stefan Vogler ratlos

Ex-SCP-Torjäger mit Balingen im Sinkflug - TSV Aach-Linz mischt Tabellenspitze auf

Pfullendorf / ok - Alles andere als rund läuft die Saison bisher für Stefan Vogler und die TSG Balingen in der Fußball-Oberliga. Im Sommer war der aus Sigmaringen stammende Stürmer vom SC Pfullendorf nach Balingen gewechselt, nachdem er zum Klassenerhalt des SCP mit 21 Toren den entscheidenden Beitrag geleistet hatte. Da die Balinger in der Vorsaison bereits Tabellenvierter geworden waren, ließ sich nun kaum ein Oberligakenner finden, der die TSG mit Torgarant Stefan Vogler in ihren Reihen nicht ganz oben auf der Liste der Titelanwärter hatte. Doch nach 13 Spieltagen steht die Mannschaft von Trainer Matthias Zahn auf Platz 14, der am Ende der Saison gar den Abstieg in die Verbandsliga Württemberg bedeuten könnte. Am vergangenen Wochenende unterlag die TSG im eigenen Stadion Pforzheim mit 0:2.

Stefan Voglers persönliche Bilanz ist mit fünf Treffern zwar nicht ganz so schlecht, doch der Torjäger sagt selbst: "Mein Anspruch an mich selbst ist da höher. Ich versuche mein Bestes, aber wenn es allgemein nicht so gut läuft, ist es natürlich auch für mich als Stürmer schwer." Bei der Ursachenforschung zur TSG-Krise tut sich der 25-jährige Ex-Profi (Greuther Fürth, Offenbacher Kickers) derzeit so schwer wie im Torabschluss: "Schwer zu sagen. Verletzte haben wir kaum, ein allzu großer personeller Umbruch hat vor der Saison auch nicht stattgefunden." Keeper Kevin Kraus und Torjäger Jonas Wiest wechselten am 1. Juli zum FV Ravensburg, Andreas Kohle und Dominik Stikel beendeten ihre Laufbahn. Dafür kamen Vogler sowie einige U19-Spieler aus der eigenen Jugend und Francisco Ugarte vom FC Limon (Costa Rica). Die Qualität im Kader, dem mit Jörg Schreyeck ein weiterer ehemaliger SCP-Führungsspieler angehört, sei da. Doch es läuft halt nicht. Vogler: "In einigen Spielen hatten wir einfach Pech. Manchmal funktioniert aber auch das Zusammenspiel noch nicht richtig. Und wir kassieren relativ viele Gegentore nach individuellen Fehlern." Am Samstag geht die Reise für die Balinger zum FV Ravensburg. Vogler: "Da weiß ich aus der Vorsaison mit dem SCP, wie schwer es wird." Als Saisonziel war im Juli unverfänglich die "Sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft" auf der Club-Website ausgegeben worden. Derzeit sieht es so aus, als ob nicht mal dieses damals gekünstelt bescheiden wirkende Minimalziel erreicht werden könne.

In der Bezirksliga Bodensee hat der TSV Aach-Linz am Sonntag dem Tabellenführer SV Deggenhausertal ein Bein gestellt. Durch einen von Todor Staykov sicher verwandelten Elfmeter kam die Mannschaft von Trainer Alessandro Paolantonio in der 84. Minute noch zu einem 1:1-Unentschieden. Florian Beck hatte die Gäste schon in der 3. Minute in Führung gebracht, danach war beim TSV erstmal Sand im Getriebe. "So gesehen war der Punktgewinn für uns etwas glücklich. Andererseits wäre auch noch mehr drin gewesen, wenn wir in der ersten Halbzeit schon so gespielt hätten, wie in der zweiten", sagt Paolantonio. Letztlich wertete der Aach-Linzer Coach das Remis aber als "leistungsgerecht". Durch den Punktgewinn hat der TSV den SC Markdorf, der zu Hause den SV Orsingen/Nenzingen 2:1 schlug (dank eines Doppelpacks von Fabian Mauch) zum neuen Tabellenführer gemacht. Und wie es der Zufall will, kommt Markdorf nun am Sonntag zum TSV Aach-Linz. Manuel Fitz & Co. bekommen also zum zweiten Mal in Folge einen Spitzenreiter vorgesetzt. Das freut natürlich den Kassierer - und Trainer Paolantonio, der sich auch gegen den SCM gute Chancen ausrechnet: "Wenn wir an unser oberes Limit kommen, können wir in dieser Liga jeden Gegner schlagen. Auch den Tabellenführer." Sein eigenes Team sähe er deshalb aber noch nicht als Spitzenmannschaft. "Bisher fehlt uns die Konstanz, sonst wären wir ja ganz oben dabei." Mit drei Niederlagen in Folge gegen Öhningen, Pfullendorf II und Allensbach, knickte die Leistungskurve des TSV zwischenzeitlich mal ein. Durch Siege gegen Bermatingen, Bodman/Ludwigshafen und den Punkt gegen den SV Degg'tal zeigt sie jetzt wieder in Paolantonios Lieblingsrichtung: steil nach oben.

Aufrufe: 026.10.2015, 19:26 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor