2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Benni Celik
Benni Celik

Kreuzbandriss auf der Geburtstagsfeier

VERLETZTENSERIE: +++ Benjamin Celik von TuBa Pohlheim arbeitet intensiv an seinem Comeback +++

POHLHEIM . Für die meisten gilt er als der schönste Tag des Jahres. An seinem letzten Geburtstag hat Benjamin Celik, vor der Saison von A-Ligist Watzenborn-Steinberg II zu TuBa Pohlheim in die Kreisoberliga gewechselt, dagegen gar keine guten Erinnerungen. Denn der 26-Jährige zog sich ausgerechnet an seinem Wiegenfest mit einem Kreuzbandriss eine der schlimmsten Fußballer-Verletzungen zu. Dabei hatte Celik an diesem Tag weder ein Spiel noch eine Trainingseinheit zu absolvieren.

Rückblende: Am 30. August treffen Celiks Tubaner zuhause auf die Leuseler Spielvereinigung und nicht nur für Pohlheim wird es ein mehr als gebrauchter Tag, sondern auch für den Angreifer. Mit 1:6 muss sich sein Team am Ende geschlagen geben, Celik selbst nach 54 Minuten den Platz verletzt verlassen. "Ich bin irgendwie komisch aufgekommen und habe mir das Knie leicht verdreht. Der Coach hat mich dann ausgewechselt, aber schon kurz darauf hatte ich keinerlei Schmerzen mehr und wollte unbedingt wieder aufs Feld." Wiedereinwechselungen sind in der Kreisoberliga durchaus erlaubt, Trainer Peter Morbe schob dem, vielleicht auch ob des bereits deutlichen Rückstandes, einen Riegel vor und ließ Celik bis zum Ende auf der Bank schmoren. "Dabei fühlte ich mich wirklich bestens", so der 26-Jährige im Nachklapp.

Bestens verliefen dann auch die nächsten ein, zwei Tage. Celik lud zu seinem Geburtstag Freunde und Verwandte ein, der Grill wurde angeworfen. Und weil der Pohlheimer durch und durch Fußballer ist, wurde mit Freunden und Neffen vor dem Essen ein wenig gekickt. Doch der Spaß war nur von kurzer Dauer. "Dann hat es einen Knall gegeben im Knie, und ich wusste sofort, dass was kaputt ist. Es hat sich angehört, als würde man ein Blatt Papier durchreißen", sagt der TuBa-Akteur zum Verletzungsmoment.

Eine erste Schädigung hatte sich Celik in der Leusel-Partie wohl bereits zugezogen, was aber letztlich nichts mehr zur Sache tat.

Nun folgte eine wochenlange Ärzte-Konsultation, denn insgesamt vier Mediziner waren sich nicht einig über die Verletzung an sich und auch nicht über die weiteren Behandlungsmethoden.

"Ich habe dann zum Glück einen Arzt in Lich gefunden, dem ich auch komplett vertraut habe. Ich hatte zuvor nur einen Bandscheibenvorfall, aber ansonsten keine schwerwiegende Verletzung. Daher hatte ich auch, was Ärzte angeht, keinerlei Erfahrungswerte", berichtet Celik.

Im Oktober fand die OP statt, bis zum heutigen Tage schreitet die Heilung optimal voran. Aber in Geduld muss sich Celik dennoch üben. "Wenn die Schiene am Bein weg ist, denkt man, man sei morgen oder in einer Woche wieder fit. Aber ein Tick zu viel Belastung und man merkt, dass es noch ein weiter Weg ist."

Für einen fußballverrückten Kicker wie Benjamin Celik eine schwierige Zeit, überstürzen will er aber nichts. "Am allerwichtigsten ist doch neben der Heilung der Verletzung, dass der Kopf zu 100 Prozent Vertrauen ins Knie hat. Denn wenn ich bei jedem Zweikampf an das Knie denke und es vielleicht schonen will, ist die nächste Schädigung erst recht vorprogrammiert", weiß der Angreifer. Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, hofft Celik, seinen Tubanern in dieser Saison noch in der Kreisoberliga helfen zu können. An seinem nächsten Geburtstag im September belässt er es aber wahrscheinlich dann doch nur beim Grillen.
Aufrufe: 015.1.2016, 17:01 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor