2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Wenn in Freystadt ein Derby oder, so wie heute, ein Aufstiegskracher anstehen, dann strömen die Fans zahlreich auf das Sportgelände. Foto:Etzold
Wenn in Freystadt ein Derby oder, so wie heute, ein Aufstiegskracher anstehen, dann strömen die Fans zahlreich auf das Sportgelände. Foto:Etzold

Kann Freystadt den Primus unter Druck setzen?

Vorschau 26. Spieltag - vorgezogene Partien: Wettelsheim könnte Meister werden +++ Forchheim/Sulzkirchen kämpft gegen den Abstieg

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An den letzten beiden Spieltagen sollen alle Partien zeitgleich angepfiffen werden, besagt das Regelwerk des Bayerischen Fußball-Verbandes. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. So könnte Wettelsheim die Meisterschaft in der Kreisliga Neumarkt/Jura Süd einfahren – als Zuschauer in Freystadt.

Die Stadtmeisterschaften in Hilpoltstein und Freystadt erfreuen sich in Fußballerkreisen großer Beliebtheit. Immer am Pfingstwochenende werden diese Turniere ausgetragen, nicht selten vermelden die Ausrichter vierstellige Besucherzahlen. Der Termin ist den Teilnehmern gewissermaßen heilig, was in der aktuellen Saison zu einer ungewöhnlichen Situation führt: Wegen der Stadtmeisterschaft wird der letzte Spieltag in der Kreisliga Neumarkt Süd gesplittet, bereits am Mittwoch sind der TV Hilpoltstein und Ortsrivale TSV Meckenhausen sowie der TSV Freystadt und Nachbar SG Forchheim/Sulzkirchen im Einsatz.

Eine Konstellation, die laut BFV-Statuten eigentlich gar nicht möglich ist. Denn um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, sollen die Partien der letzten beiden Spieltage zeitgleich ausgetragen werden. Lediglich wenn ein Spiel keine entscheidenden Auswirkungen auf die Tabelle mehr hat, also die Auf- und Abstiegsfrage, darf verlegt werden.

Die letzten Saisonspiele, die am Abend auf dem Spielplan stehen, können allerdings sehr wohl Auswirkungen haben. Forchheim/Sulzkirchen kämpft gegen Meckenhausen gegen den Abstieg, in der Partie Freystadt gegen Hilpoltstein geht es um nicht weniger als die Meisterschaft (beide 18.30 Uhr). „Die Vereine haben der Vorverlegung vor der Saison auf der Spielleitertagung zugestimmt“, erinnert Thomas Jäger, Vorsitzender des Kreises Neumarkt/Jura und Spielleiter der beiden Kreisligen, an das Treffen der Vereine im Sommer 2016. Zwar gab es im Juli bei der Tagung in Meckenhausen durchaus Diskussionen über diesen Sachverhalt, doch letztlich einigte man sich auf die Ausnahmeregelung. Was aktuell zur Folge hat, dass der SV Wettelsheim bereits als Meister der Süd-Staffel feststehen könnte – wenn Freystadt gegen Hilpoltstein nicht gewinnt. Holt der TSV den Dreier, bleibt dem SV die Möglichkeit, mit einem Sieg am Pfingstsamstag daheim gegen Heideck, das als Tabellendritter in Sachen Aufstiegsrelegation ebenfalls vom Freystädter Ergebnis abhängig ist, alles klarzumachen.



TSV 1906 Freystadt - TV 1879 Hilpoltstein (Mi 18:30)

In Freystadt werden die Nerven heute wohl blank liegen. Denn der TV Hilpoltstein wird ein harter Prüfstein. „Ich sage es noch einmal ganz deutlich: Das ist für mich die spielerisch stärkste Mannschaft der Liga. Wir müssen den Druck hoch halten und könnten uns ein Remis leisten, um Zweiter zu werden. Das ist mir aber zu riskant – deshalb wollen wir gewinnen. Leider müssen war dann den Samstag abwarten, wenn Wettelsheim Heideck zu Gast hat“, sagt Schmid, der der Mannschaft Erholung gönnt und nicht mehr trainiert hat.

Denkbar knapp ging das Spiel gegen Spalt aus, das die Hilpoltsteiner mit 5:4 für sich entschieden. „So schlampig arbeiten habe ich die Truppe noch nicht gesehen“, sagte Trainer Jügen Wellert im Nachhinein. In der Partie beim TSV Freystadt will er eine Leistungssteigerung von 30 Prozent sehen, denn er ist überzeugt, dass das Team dazu absolut in der Lage ist. „Es ist das letzte Saisonspiel und mir ist klar, dass es da schwer fällt, noch einmal alles abzurufen. Wir wollen aber nichts verschenken", so Wellert.



SG Forchheim/Sulzkirchen - TSV Meckenhausen (Mi 18:30)

Es gibt nicht mehr viel Möglichkeiten für die SG Forchheim/ Sulzkirchen. Es ist ohnehin schon ein mittleres Fußballwunder, dass die Oberpfälzer nach fünf Niederlagen am Stück noch auf den Klassenerhalt hoffen dürfen. „Wir kennen unsere Lage und wissen, dass es unheimlich schwer wird. Wir geben aber noch nicht auf, denn unser Trainer Johannes Spitz wird alles versuchen, dass ein Klassenverbleib noch möglich wird“, sagt Heinz Bachmeier, Abteilungsleiter der SG. „Verletzte Leistungsträger und die stundenlangen Fahrten, das setzt schon arg zu. Aber wir beschweren uns nicht, andere Vereine müssen auch damit leben. Heute wird alles noch einmal herausgepresst. Wenn es nicht reichen sollte, gehen wir erhobenen Hauptes vom Platz und aus der Liga.“ In der Hinrunde setzte es eine 1:5-Niederlage gegen Meckenhausen.

Reinhold Dittenhofer, scheidender Coach vom TSV Meckenhausen, staunte am Sonntag nicht schlecht, als ihm seine Truppe zum Abschied ein völlig unerwartetes Geschenk überreicht hat. „1:4 — da bist du leer normalerweise, aber irgendwie haben die Jungs noch den zweiten Wind bekommen.“ Sie bezwangen den DJK Limes mit 5:4. Doch noch liegt ein Meisterschaftsspiel vor dem Coach. Dabei muss er auf einige Akteure verzichten wie Fabian Lerzer und Stefan Hamperl. „Die SG hat es heute nicht leicht und kann vielleicht noch den Strohhalm der Relegation ergreifen. Wir erwarten einen Kampf, der aber bitte nicht zu hitzig geführt werden möge.“






Aufrufe: 031.5.2017, 11:40 Uhr
mho/ghi Autor