2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: privat
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Kreisliga-Kicker posieren für Kalender

Mit einer ziemlich ungewöhnlichen Aktion sorgt die zweite Mannschaft des 1. FC Heelden für Aufsehen.

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Mit seinen Lieblingsfußballern durchs Jahr. Das bieten viele Profivereine, indem sie einen Kalender herausgeben. Bei Amateurclubs ist das nach wie vor eine Seltenheit. Ein eigener Kalender von einer Mannschaft, die in der Kreisliga C kickt, ist allerdings beinahe schon eine Sensation. Doch die Kicker der Reserve des 1. FC Heelden haben noch einen draufgepackt - vielmehr ausgepackt: Die Jungs aus dem Isselburger Ortsteil gewähren intime Einblicke in die Umkleidekabine.

Mit einem leicht schelmischen Auftritt, viel Ironie und teilweise spärlich bekleidet sind die Heeldener ein Hingucker in einem Kalender, der nun in einer Auflage von 100 Stück erschienen ist. "Wir konnten überhaupt nicht ahnen, dass das so hohe Wellen schlägt. Deshalb haben wir auch erstmal nur 100 Exemplare drucken lassen. Wir wussten ja überhaupt nicht, wie die ganze Sache ankommt", erklärt Trainer Christian Stolz. Lediglich ein kleiner Restbestand des begehrten Kalenders ist im Übrigen noch vorhanden.

Aus einer Bierlaune heraus sind die Kreisliga-Kicker auf die Idee gekommen. Im Sommer wurde nach dem Training noch ein bisschen geflachst. Der ein oder andere Akteur nutzte die Kabine als seinen persönlichen Laufsteg und schmiss sich wie ein Model in Pose. Bei Torwart Rene Tangelder hatte es an diesem Abend klick gemacht. Im Laufe der nächsten Monate sprach er immer wieder von einem Kalender, in dem die Kreisliga-Kicker zu sehen sein sollten. Er ließ nicht locker und so reifte aus dem Jux eine echte Aktion.

Im November war es dann soweit: Rene Tangelder rückte mit seiner Fotoausrüstung an. Recht schnell hatten sich aus der Mannschaft genug Freiwillige gefunden, die sich ablichten lassen wollten. "Jeder Spieler konnte dann Accessoires mitbringen", berichtet Christian Stolz. In der Umkleidekabine, dem Duschtrakt und im Heeldener Vereinsheim fand das Fotoshooting statt. Anschließend wurden die besten Aufnahmen ausgesucht. Der Druck des Kalenders wurde in Auftrag gegeben. Doch die Aktion war beileibe keine Schnapsidee. Denn der Erlös durch den Verkauf des Kalenders kommt der Jugendarbeit des 1. FC Heelden zu gute. Passenderweise richtete die Reserve in diesem Jahr auch die Weihnachtsfeier des Vereins aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde dann auch ein Exemplar des außergewöhnlichen Kalenders versteigert.

Für sage und schreibe 103 Euro kam das gute Stück unter den Hammer. Gleich mehrere Vereinsmitglieder kauften im weiteren Verlauf des Abends ebenfalls noch Kalender, so dass der Bestand mittlerweile ziemlich zusammengeschmolzen ist. Neben dem finanziellen Erlös gibt es aber noch eine weitere wichtige Komponente, die bei der Kalender-Aktion als voller Erfolg gewertet werden kann: die mannschaftliche Geschlossenheit. "Kameradschaft ist bei uns eines der Hauptthemen. Eigentlich ist es in der Kreisliga C das Nonplusultra", sagt Christian Stolz, der die Reserve des 1. FC Heelden bereits seit drei Jahren trainiert.

"Ich habe 22 Spieler, die ich alle bei Laune halten muss, da sind solche Aktionen außerhalb des Platzes eine ganz tolle Geschichte." Der Coach, der im Übrigen selbst nicht im Kalender abgebildet ist (Stolz: "Da habe ich den Jüngeren den Vortritt gelassen."), kündigt dann auch an, dass sein Team schon jetzt weitere ausgefallene Ideen in ihrem Köcher hat.

Verraten will er diese aber natürlich noch nicht. Der Überraschungseffekt soll schließlich nicht zerstört werden. Nur so viel: Einen weiteren Mannschaftskalender seines Teams wird es in absehbarer Zukunft nicht geben.

"Wir werden uns ganz sicher etwas Neues einfallen lassen. Noch mal einen Kalender herzustellen, wäre allerdings langweilig", meint der Übungsleiter.

Aufrufe: 027.12.2014, 07:46 Uhr
RP / Torsten TenbörgAutor