2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Die Teams von Egon Hartmann, Dieter Jokesch und Armend Mehmeti (v.l.n.r) stehen bei uns im Fokus.
Die Teams von Egon Hartmann, Dieter Jokesch und Armend Mehmeti (v.l.n.r) stehen bei uns im Fokus.

Kreisliga A2: Kosova, Leinfelden und Musberg im Fokus

Wir blicken auf die drei Teams und den bevorstehenden Rückrundenauftakt voraus.

An diesem Wochenende steigen auch die A- und B-Klassen im Bezirk Stuttgart wieder in den Spielbetrieb ein. Grund genug, um uns die Lage der Mannschaften genau anzuschauen. Im dritten Teil unserer Serie beleuchten wir die Situation der KF Kosova Bernhausen, des TSV Leinfelden und des TSV Musberg.

Kosova Bernhausen: Traumhaftes nach dem Gewitter

Gewitter sollen mitunter eine reinigende Wirkung haben. Im Fall von Kosova Bernhausen scheint es allemal zuzutreffen. Es war in der Anfangsphase der laufenden Saison, als der Vorstand des Vereins die kickende Belegschaft zum Rapport bat. Die klare Ansage: kein Weiter in dieser Form – was sich zum einen auf die Trainingsbeteiligung bezog, zum anderen darauf, dass sich „der ein oder andere auf dem Platz einfach zu schnell provozieren lassen hat“, wie der Trainer Egon Hartmann sagt. Zur Bekräftigung der Änderungsvorstellungen habe man dann einigen Spielern „für ein paar Wochen eine schöpferische Pause“ auferlegt. Das Ergebnis, Hokuspokus, Simsalabim: mittlerweile läuft’s. Erst recht, wenn man die aktuelle Rückrunden-Vorbereitung zum Maßstab nimmt. In dieser ergaben sich für Hartmann im Vergleich zu bisherigen Kosova-Gepflogenheiten geradezu traumhafte Voraussetzungen. Seit sieben Wochen schuftet er mit den Seinen – und das fast durchgängig mit einem voll besetzten Kader.

So sind die Hoffnungen genährt, dass die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte „ins Rollen kommt“, wie Hartmann es nennt. Am großen spielerischen Potenzial hatte eh nie einer gezweifelt. Nun fügt sich die nötige konditionelle Basis hinzu – was aufwiegen sollte, dass es auch zwei personelle Wermutstropfen gibt. Das erhoffte Comeback der Leistungsträger Argjend Avdiu (Studienauszeit) und Isuf Berisha (Kreuzbandriss) fällt erst einmal aus. Was noch drinliegt? Hartmann sagt: „Wir schauen in der Tabelle nach vorn. Schaffen wir es noch auf Platz drei oder vier, wäre es toll.“

TSV Leinfelden: Schadensbegrenzung nach dem Exodus

Kennengelernt hatten sie sich über die Trainerbörse des Verbands, doch von Dauer war die Beziehung des TSV Leinfelden und seines im Juni 2014 verpflichteten Coachs Vincenzo Santoianni nicht. Letzterer hat um die Auflösung seines Vertrags gebeten, wodurch der Filderclub nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit vor einem Neuanfang steht. Richten sollen es nun der bisherige Trainer der „Zweiten“, Dieter Jokesch – und mehrere seiner bisherigen Spieler.

Gut ein Dutzend Kicker bringt Jokesch aus der Kreisliga B mit, weil umgekehrt etwa die gleiche Anzahl an Akteuren aus dem Kader der „Ersten“ gegangen ist, die meisten im Unfrieden und mit unbekanntem Ziel. Santoiannis Engagement scheint im Nachhinein ein einziges Missverständnis gewesen zu sein. Der Ex-Coach lässt Probleme mit der Führung durchklingen, der Abteilungsleiter Günther Pakai keilt zurück. „Er ist gegangen, weil wir ihm nicht genügend Spieler zur Verfügung gestellt hätten“, sagt er. „Die traurige Wahrheit aber ist, dass sich viele wegen ihm verabschiedet haben.“

Für den Tabellensechsten geht es in der Rückrunde damit nur noch um Schadensbegrenzung. Der Vorsprung zur Abstiegszone beträgt vier Punkte. Die „Zweite“ hat der Verein inzwischen abgemeldet, um alle Kräfte zu bündeln. „Ich bin guter Dinge, dass wir die Klasse halten“, sagt Pakai und wertet das 2:2 im vorgezogenen Spiel am vergangenen Sonntag gegen Musberg als Mutmacher. Lediglich zweimal habe die neu zusammengewürfelte Mannschaft im Vorfeld trainiert und dennoch eine ansprechende Leistung gezeigt.

TSV Musberg: Verletzungen verboten

Klein, aber fein ist er, der Stammkader des TSV Musberg, findet der Spielertrainer Armend Mehmeti. In der Winterpause haben sich drei Akteure verabschiedet, darunter der Torwart Christos Kaltsidis. Sedat Duran, ein Mann für die Sechserposition, stieß dafür aus der eigenen „Zweiten“ hinzu. 15 Spieler stehen dem Coach damit noch regelmäßig zur Verfügung. Das Verletzungspech möge also gefälligst fernbleiben, sonst hat Mehmeti ein Problem. Den Übriggebliebenen aber bescheinigt er eine „starke Moral und eine hohe Identifikation mit dem Verein“.

Weil zudem die Qualität stimme, ist der Trainer vom Erreichen des Saisonziels überzeugt. Rang sieben soll es am Ende sein. Das klingt machbar, sind im Klassement doch einige Teams eng beieinander. Magengrimmen bereiteten Mehmeti in der Hinrunde vor allem die Resultate gegen die Clubs aus dem Tabellenkeller. Aus den drei Spielen gegen Büsnau, Steinenbronn und den MTV Stuttgart II gab es null Punkte. „Diese Big Points musst du eigentlich holen“, sagt der Coach.

Woran es lag? In erster Linie an der Chancenverwertung, befand Mehmeti – und setzte dort in der Winterpause die Stellschrauben an. Munter nach vorne spielen, egal gegen welchen Gegner, das könne seine Mannschaft. Allein: die Tore müssten dann eben auch fallen. Das 2:2 im vorgezogenen Spiel am vergangenen Sonntag in Leinfelden ließ den Trainer etwas zwiegespalten zurück. „Im Prinzip“, sagt er, „haben wir dort weitergemacht, wo wir vor Weihnachten aufgehört haben.“ Die Moral aber stimmte. Die Musberger kamen nach einem 0:2-Rückstand zurück.


Aufrufe: 020.3.2015, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor