Video: ASN Pfeil müht sich gegen DJK Falke zum Remis

ASN Pfeil/Phönix Nürnberg - DJK Falke Nürnberg 0:0

Roland Frey war angespannt. In doppelter Hinsicht. Der Trainer des ASN Pfeil Phönix, den sie im hiesigen Fußball nur "Landi" nennen, hatte beim Gang in die Kabine den Blick aufs Handy gerichtet. Bevor er seine Schützlinge auf das bevorstehende Gipfeltreffen der Kreisklasse 4 mit der DJK Falke einstimmte, galt seine Aufmerksamkeit auch dem Geschehen im fernen Niedersachsen. "1:0 für Wolfsburg" grummelte der Eishockey-Fan, als er den Spielstand zwischen den Grizzlys und den Ice Tigers im ersten Drittel vernahm. In den folgenden Minuten galt Freys Konzentration freilich dem Geschehen im "Nudeltopf", der sportlichen Heimat der "Assen" an der Marienbergstraße.

Immerhin wartete mit der DJK Falke der schärfste Verfolger des Tabellenführers. Gut 150 Zuschauer lockte dieses Spitzenspiel an, allerdings blickten auch die immer wieder aufs Handy, um die Play-off-Partie der Ice Tigers zu verfolgen. Denn den hohen Erwartungen wurde das Fußballspiel nur selten gerecht. "Ein Spiel, in dem man viel gewinnen oder verlieren kann", sagte Falke-Trainer Saim Kök anschließend treffend, und erklärte damit wohl auch etwas das über weite Strecken zerfahrene Geschehen.

Die Gäste zeigten die bessere Spielanlage und hatten die Mehrzahl an Torchancen – doch wirklich zwingend wirkten die DJK-Aktionen im letzten Moment auch nicht. Die beste Gelegenheit im ersten Durchgang hatte nach einer Hereingabe von Dominic Speidel Sercan Celik, doch unter Bedrängnis schoss er in aussichtsreicher Position vorbei (11.).

Die "Assen", die mit 50 Toren in 17 Spielen immerhin die beste Offensive der Liga stellen, kamen dagegen kaum einmal zur Entfaltung. "Wir waren gut eingestellt", lobte Saim Kök das Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft, "wir haben uns kaum einmal durchsetzen können, Falke hat schon eine gute Mannschaft", sagte Landi Frey.

Lediglich nach einer Stunde wurde es brandgefährlich für den Gast: Markus Mertschings Versuch aus spitzem Winkel prallte abgefälscht gegen den Innenpfosten, DJK-Schlussmann Marius Steger entschärfte die Situation in höchster Not. Da sein Gegenüber Alexander Lowig stark gegen Christoph Neubauer (50.) und Friedrich Meisner parierte (88.) und außerdem Speidel freistehend am langen Pfosten knapp verzog (49.), endete die Partie torlos.

"Wir hatten mehr Spielanteile und die besseren Chancen und hätten den Sieg eher verdient gehabt", bilanzierte Kök, der aber auch nicht unzufrieden mit dem Resultat und dem einen Punkt war: "Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen", sagte er, "die Saison ist noch lang, wir sind in Lauerstellung."

Die Rolle der "Assen" ist freilich eine andere, sie haben einen knappen Drei-Punkte-Vorspung zu verteidigen. Das ist gegen den Verfolger im direkten Duell schon einmal gelungen, laut Trainer Frey das Minimalziel. "Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein, mit der Leistung nicht. Wir müssen uns in den letzten neun Spielen wieder steigern." Kommenden Sonntag gastiert Pfeil Phönix beim Kellerkind in Altenfurt.

Zuvor allerdings wird sich Landi Frey seiner zweiten Leidenschaft widmen. Am Mittwoch steht das Heimspiel der Ice Tigers gegen Wolfsburg an, am Freitag macht sich Frey auf den weiten Weg nach Niedersachsen. Seine Hoffnung: Nach vielen gescheiterten Anläufen der ersehnte Aufstieg mit den "Assen" in die Kreisliga und der erste Meistertitel für das Nürnberger Eishockey.