Kräftemessen der Favoriten

Der 1. FC Romonta Amsdorf geht als Tabellenführer in das Spitzenspiel gegen den VfB IMO Merseburg. Die Mannschaft von Trainer Recardo Egel hat bereits zwei Partien mehr ausgetragen als der direkte Verfolger aus Stendal und konnte durch die Erfolge der letzten Wochen die Pole Position übernehmen. "Es ist für eine schöne Momentaufnahme. Meine Mannschaft hat sich das in den letzten Wochen durch kontinuierliche harte Arbeit im Training und einen hohen Aufwand in den Partien aber auch verdient. Wir haben in den letzten zwölf Monaten eine tolle Entwicklung genommen", bilanziert Egel. Der Übungsleiter war fast auf den Tag genau vor einem Jahr als Coach bei der Romonta eingestiegen und führte das Team aus der Abstiegszone in die Spitzengruppe der Verbandsliga. Am Samstag gastiert der bislang noch ungeschlagene Gast aus der Saalestadt im Sportzentrum "Peter Müller". Egel selbst ist sich zwar der Schwere der kommenden Aufgabe bewusst, bleibt aber weiterhin seiner Philosophie treu. "Wir werden auch gegen diesen Gegner nur auf uns schauen und wollen im Spiel agieren. Wir sind keine Taktikmannschaft, die sich anpasst und reagiert. Trotzdem ist der VfB der Titelaspirant Nummer eins in dieser Liga. Wer seinen Trainer ohne Niederlage entlässt, hat sicherlich die höchsten Ansprüche. Meine Jungs sollen die Euphorie der letzten Spiele mitnehmen und mutig auftreten", so der Coach weiter. Der Tabellendritten aus Merseburg ist neben Stendal in der höchsten Spielklasse noch ungeschlagen und könnte bei einem Remis im zweiten Topspiel des Wochenendes mit einem Sieg in Amsdorf die Führung im Tableau übernehmen. "Unsere Zielsetzung ist es, jedes Spiel siegreich zu gestalten. Und so fahren wir auch nach Amsdorf. Wir haben gegen Bernburg Selbstvertrauen getankt und intensiv unter der Woche trainiert. Ich persönlich freue mich auf solche Vergleiche zwischen zwei spielstarken Mannschaften. Gegen Stendal haben wir gezeigt, dass wir auswärts mithalten können und darum muss uns vor dem Spiel gegen Amsdorf nicht bange sein. Aber wir dürfen sie nicht auf die leichte Schulter nehmen und müssen unser Leistungsvermögen voll abrufen", blickt VfB-Mittelfeldspieler Fabian Schößler auf Samstag.

"Es ist eine reizvolle Aufgabe in Stendal"

Im zweiten Kracher des Wochenendes stehen sich am Sonntag der Tabellenzweite aus Stendal und der vierte des Tableaus, der SV Dessau 05, gegenüber. Den Hausherren ging zuletzt nach optimalem Saisonstart etwas die Luft aus. Nur eines der letzten vier Spiele konnte die Elf von Übungsleiter Sven Körner für sich entscheiden. Am letzten Wochenende verspielte die Lok beim Gastspiel in Haldensleben eine 2:0-Führung und musste sich erneut mit einem Remis begnügen. "In Haldensleben haben wir eine gute erste Halbzeit geboten, im zweiten Durchgang dafür aber vieles vermissen lassen. Dies haben wir im Training am Dienstag ausgewertet und richten unseren Blick seither zielgerichtet auf Sonntag", so der Trainer.

Die abgelaufene Spielzeit endete für Stendal mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Dessau. Dies soll sich, geht es nach Körner, am Sonntag nicht wiederholen. "Auf das letzte Duell gegen Dessau blicken wir nicht zurück. Die Niederlage war einfach unglücklich. Die 05er werden es sicher anders machen und einmal mehr gestärkt ans Hölzchen anreisen. In dieser Saison zeichnet die Gäste eine überragende Arbeit gegen den Ball aus. Das belegen erst drei Gegentore, die Dessau bislang kassiert hat. Darüber hinaus spielt der SV einen intensiven Fußball und hat dafür einen guten Mix aus jungen aber auch gestandenen Spielern im Kader. Somit ist es für mich nicht verwunderlich, dass Dessau bisher so gut positioniert ist", bewertet der Coach den Gast. Sein Pendant, Marcus Jeckel, blickt nach der Spielabsage gegen Zorbau ebenfalls voller Vorfreude auf die kommende Begegnung. "Es ist eine reizvolle Aufgabe in Stendal. Wir fahren mit einem guten Gefühl in die Altmark. Uns erwarten eine tolle Anlage, ein ordentlicher Platz und viele Zuschauer. Darauf freuen sich die Jungs. Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die Fußball spielen wollen. Beide Vereine haben in der Vergangenheit eine tolle Entwicklung genommen", so Jeckel. Dass die Reise nach Stendal nicht nur touristische Hintergründe hat, stellt der 41-jährigen Übungsleiter heraus: "Wir wollen bei der Lok etwas Zählbares mitnehmen. Was nach dem Spieltag dann die Tabelle zeigt, ist erstmal sekundär. Wir wollen den Weg der letzten Jahre fortführen."

Ebenfalls am Sonntag steigt in Magdeburg das Stadtderby zwischen dem SV Fortuna und dem MSV Börde. Im Duell der Tabellennachbarn benötigen beide Teams jeweils die Punkte, um sich etwas von der Abstiegszone zu distanzieren. Für Tobias Ellrott, den sportlichen Leiter beim MSV, ist dies nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie wichtig. "Partien wie gegen Ammendorf sind Optionsspiele, bei denen man sich freut, wenn man etwas mitnimmt. Bei Begegnungen gegen direkte Kontrahenten geht es in erster Linie darum, dass wir punkten und nicht nur die Derby-Atmosphäre genießen. Wir sind etwas unter Zugzwang und insofern wollen wir drei Punkte einfahren. Die Mannschaft brennt natürlich auf das Spiel, aber im Derby wird sicherlich die Tagesform entscheiden", so Ellrott. Auf Seiten der Gastgeber wartet man bereits seit fünf Partien auf einen dreifachen Punktgewinn. Trotzdem ist die Heimbilanz des Aufsteigers durchaus beachtlich. Gegen die Topteams aus Merseburg und Dessau erreichten die Schützlinge von Dirk Hannemann jeweils einen Punktgewinn und blieben in den bisherigen fünf Auftritten am heimischen Schöppensteg noch ohne Niederlage. Acht der zehn Punkte auf dem Konto der Fortuna fuhr die Hannemann-Elf zuhause ein. "Wir haben zuhause einen guten Lauf und wollen das Derby für uns entscheiden. Es wird von Emotionen und Leidenschaft geprägt sein. Es wird ein 50:50-Spiel und wir müssen gut in den Partie finden. Mit einem Sieg können wir zudem etwas Boden gutmachen", sagt Hannemann vor dem Spiel. Den letzten Vergleich der beiden Rivalen konnte die Fortuna in der Saison 2014/15 mit 2:1 für sich entscheiden, damals noch in der Landesliga Nord.

Sachsen-Anhalt

Im Tabellenkeller wollen der Burger BC gegen Aufsteiger Blau-Weiß Dölau und die Oberliga-Reserve von Askania Bernburg gegen den Haldensleber SC jeweils Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Jedoch kein leichtes Unterfangen, blickt man auf die Auswärtsbilanz der Blau-Weißen und die aktuelle Formstärke des HSC. Für den abstiegsbedrohten 1. FC Bitterfeld-Wolfen geht es am Samstag zum Team der Stunde nach Arnstedt. Die Edelweißen blieben in den abgelaufenen vier Begegnungen ohne Punktverlust und schoben sich in der Tabelle auf Rang sechs vor. Der VfB Sangerhausen verließ durch den 3:2-Heimsieg am letzten Spieltag gegen Fortuna Magdeburg die Abstiegsränge und möchte nun beim starken Liga-Neuling aus Zorbau nachlegen. Bereits am Freitag eröffnen der zuletzt mit aufsteigender Form agierende BSV Ammendorf und Grün-Weiß Piesteritz das Verbandsliga-Wochenende.

Hier alle Paarungen des 12. Spieltags in der Übersicht:

BSV Halle-Ammendorf - FC Grün-Weiß Piesteritz (Fr 19:00)

Schiedsrichter: Frank Hildebrandt (HallescherFC)

Blau-Weiß Zorbau - VfB Sangerhausen (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Marcus Peter (Amsdorf)

TV Askania Bernburg II - Haldensleber SC (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Robert Päßler (Thalheim)

1. FC Romonta Amsdorf - VfB IMO Merseburg (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Benjamin Bartsch (Leipzig)

Burger BC - SV Blau-Weiß Dölau (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Karsten Fettback (Lok Stendal)

SV Edelweiß Arnstedt - FC Bitterfeld-Wolfen (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Tristan Tauché (Bennstedt)

SV Fortuna Magdeburg - Magdeburger SV Börde (So 14:00)

Schiedsrichter: Christian Wesemann (Quenstedt)

1. FC Lok Stendal - SV Dessau 05 (So 14:00)

Schiedsrichter: Tim Heyer (Halberstadt)