
Mit einem knappen 2:1-Sieg in Korbach kehrt der KSV Hessen Kassel als Sieger des Kasseler Regionalpokals heim. Die Löwen ließen erneut beste Chancen und machten es somit unnötig spannend. Der TSV/FC Korbach schöpfte vor 700 Zuschauern Mut dank des 0:0-Pausenstands, konnte am Ende aber nur noch den Anschlusstreffer bejubeln.
Zwar mit der ersten Garde nach Korbach angereist, vertraute KSV-Trainer Uwe Wolf jedoch wie auch in den vorherigen Pokalspielen einer relativ bunt zusammengestellten Mannschaft. So standen mit Sebastian Schmeer, Tobias Damm und Christian Henel gleich alle drei Kasseler Stürmer in der Startelf, während sich die Abwehr diesmal als Dreierkette präsentierte. Im Mittelfeld kamen unter anderen die Talente Moritz Meuser und Marco dawid zum Einsatz. Der TSV/FC Korbach trat mit seiner möglichst besten Mannschaft an - natürlich auch weiterhin ohne den langzeitverletzten Stürmer und Ex-Löwen Christoph Osterhold.
Bei Nieselregen plätscherte auch das Spiel zunächst vor sich hin. Die Gastgeber zeigten sich bemüht und erspielten sich nach drei Minuten die erste Chance des Spiels. KSV-Keeper Tobias Schlöffel, der etatmäßige Pokal-Torhüter der Löwen war jedoch zur Stelle. Wirklich gefährlich wurde es erstmals nach zwanzig Minuten, als Christian Henels Kopfball den Korbacher Pfosten traf. In der Folge kam es zur einen oder anderen Torchance für den Regionalligisten, doch chronisch leichtfertig ging man auf Seiten des KSV damit um. Auch Korbachs Torhüter Andre Mohr trug mit seiner Präsenz dazu bei. Korbach verlegte sich recht bald auf´s Kontern, wie etwa in der 42. Spielminute, doch Kassels Abwehr zeigte sich konzentriert. Die letzte Chance der ersten Hälfte gehörte dem Gastgeber, als Raphael Leibfacher allein vor Tobias Schlöffel auftauchte. Hätte er sich den Ball nicht zu weit vorgelegt, wäre dies wohl die Führung für Korbach gewesen. So ging es denn ohne Tore in die Kabinen, wo auf Seiten der Löwen eine deftige Ansprache durch den Trainer folgte.
Welche Worte auch immer Uwe Wolf wählte, sie zeigten Wirkung. Neben der Ansprache entschied sich Wolf außerdem für zwei Wechsel - Andreas Mayer und Tobias Becker kamen für Jonas Marz und Viktor Riske ins Spiel. Nach zwei gespielten Minuten der zweiten Hälfte köpfte der mitgelaufenen Matthias Rahn eine Flanke von Gabriel Gallus ins Korbacher Tor. Der KSV Hessen auch danach weiter druckvoll, doch das Glück war heute nicht unbedingt auf Seiten der Löwen. Damms Einschussmöglichkeiten in der 50. und 54. Minute fanden ihren Weg ins Tornetz nicht. Christian Henel konnte sich in der 56. dann aber über sein erstes Tor im KSV-Dress freuen. Nach einem Spurt durch die Mitte kam er zum erfolgreichen Abschluss.
Verbandsligist Korbach hoffte auch weiterhin auf Konterchancen und bekam sie auch. Während beispielsweise Daniel Kinzel in der 51. Spielminute noch vergab, machte es der eingewechselte Kevin Staniek nach toller Vorlage durch Jan Henrik Vogel in der 70. Minute besser. Der Anschlusstreffer durch das 18-jährige Sturmtalent ließ die Korbacher wieder auf die Sensation hoffen. Der KSV schaltete, trotz der nur knappen Führung, einen Gang zurück. Uwe Wolf merkte wohl, dass es um die Motivation seiner Mannschaft an diesem Tag nicht allzu gut bestellt war und nahm einen Wechsel zur Ergebnissicherung vor. In der 77. kam Nico Hammann für den Torschützen Henel. In Spielminute 80 bekam Tobias Damm durch Gallsu dann eine weitere Großchance aufgelegt, doch den Ball verpasste er nur um wenige Zentimeter. Korbach hoffte, Kassel bangte und Schiedsrichter Timo Ide pfiff schließlich nach zwei Minuten Nachspielzeit ab.
Korbachs Trainer Tobias Cramer zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden und war vom spielerischen udn konditionellen Mithalten seiner Mannschaft beeindruckt. Uwe Wolf lobte seine Talente Dawid und Meuser und ermahnte sein Team. Man dürfe ein solches Spiel nicht von vornherein als sicher gewonnen ansehen, sonst ergeht es einem wie dem FC Bayern einen Abend zuvor in der Champions League.
Mit dem Sieg qualifizierte sich der KSV Hessen Kassel für den Hessenpokal, der aller Voraussicht nach im Dezember ausgelost werden wird. An diesem Mittwoch wurden neben dem KSV vier weitere Regionalpokal-Sieger ermittelt. Teilnehmer des Hessenpokals 2013 sind somit die Drittligisten Kickers Offenbach, SV Wehen Wiesbaden und der SV Darmstadt 98, die Regionalligisten KSV Hessen Kassel und der FC Bayern Alzenau, Hessenligist Viktoria Urberach, Verbandsligist FV Biebrich 02 und der Gruppenligist SSV Langenaubach. In der Region Fulda hinkt man mit der Austragung fast schon aus Tradition ein wenig hinterher - dort folgt am 16. Oktober das letzte Regionalpokal-Finale zwischen der SG Bad Soden und dem SV Buchonia Flieden.
