2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das wiedergewählte FVR-Präsidium um Hans-Dieter Drewitz (Vierter von rechts).	Foto: FRV Südwest
Das wiedergewählte FVR-Präsidium um Hans-Dieter Drewitz (Vierter von rechts). Foto: FRV Südwest

Kontroverse Debatte um Regionalligen

VERBANDSTAG Fußball-Regionalverband Südwest will an bisheriger Struktur festhalten

Edenkoben. Stabilität: Die hat es bei den Vorstandswahlen des Fußball-Regionalverbands (FRV) Südwest in Edenkoben gegeben - und die forderte der alte und neue Präsident Hans-Dieter Drewitz angesichts von Reformdiskussionen in Sachen Regionalliga und Zweiter Frauen-Bundesliga.

,,Zwei Themen begleiten mich, seitdem ich Sportfunktionär bin: Vereinswechsel und Spielklassenreformen - wenn es diese Themen nicht mehr gibt, wird wahrscheinlich kein Fußball mehr gespielt", schmunzelte Drewitz beim Verbandstag des FRV, der die Landesverbände Südwest, Rheinland und Saar bündelt. Aktuell steht vor allem die Regionalliga mit ihren fünf Staffeln und der Aufstiegsrunde im Debattenfeuer. ,,Als Meister nicht aufzusteigen, das ist schwer", sagte Drewitz, erinnerte aber an die bislang letzte Reform 2010: ,,Es war der Wunsch der anderen Regionalverbände, eine eigene Liga zu haben - und wir waren solidarisch bereit dazu."

Als Ausgleich für die Schaffung der ,,Riesen-Regionalliga", die der FRV zusammen mit Hessen und Baden-Württemberg bildete, wurden dieser Südwest-Staffel zwei Plätze für die Relegation zugestanden, so dass auch der Vizemeister eine Aufstiegschance hat: ,,Wir werden in den anstehenden Verhandlungen mit diesem Pfund wuchern", signalisierte Drewitz und machte eine klare Ansage gen Westen, Norden und Nordosten: ,,Eines kann nicht sein: Die Staffeln Südwest und Bayern zu häckseln zugunsten anderer." Stellt der Gesamt-Süden doch gut die Hälfte aller Fußballteams Deutschlands. ,,Meiner Meinung wäre es am besten, wenn die Struktur weitere Jahre so bleibt", betonte der DFB-Vizepräsident, denn ,,Reformen müssen mit Bedacht gemacht werden - und mindestens für zehn Jahre lebensfähig sein".

Strukturüberlegungen gebe es auch bei den Frauen, informierte Drewitz: nämlich die Zweite Frauen-Bundesliga eingleisig zu machen. ,,Das hat mich ein Stück weit betroffen gemacht, denn man muss das immer am jeweiligen Wettbewerb messen - und der Ozean zwischen Zweiter Liga und Regionalliga wäre zu groß", bezog der Präsident auch hier klar Position.

Innerhalb der Fußball-Familie sei der FRV sehr gut vernetzt: ,,Der Regionalverband ist anerkanntes Mitglied der DFB-Familie. Das war nicht immer so", erinnerte Drewitz. Kleinere hätten immer das Problem, dass andere meinen, sie aufnehmen zu müssen. ,,Früher gab es den Regionalverband Nordost nur aus Berlin bestehend - was die können, können wir schon lange", meinte der gebürtige Berliner, der den Verbandstag gewohnt humorvoll-souverän führte. Die Eigenständigkeit des FRV jedenfalls sei ,,gut für den Föderalismus - nicht zu verwechseln mit Provenzialismus".

Auch der Gastredner, DFB-Direktor Stefan Hans, attestierte dem Regionalverband ,,sehr, sehr gut aufgestellt" zu sein - ,,da nenne ich zum Beispiel Hans E. Lorenz, der als Vorsitzender des Sportgerichts einen super Job macht". Hans berichtete vom geplanten Bau der DFB-Akademie in Frankfurt, ,,einem absoluten Filetstück - das größte Projekt, dass der DFB jemals hatte". Drewitz sei einer der maßgeblichen Väter der Talentförderung ab 2000 gewesen, ,,und auch heute merken wir, dass wir den nächsten Schritt gehen müssen", begründete Hans die Planungen. Bei diesen gehe es ,,aber nicht um einen Think Tank, nicht um ein geheimes Forschungslabor, das dann die Spieler noch zwei Sekunden schneller macht. Sondern es geht um ein Haus für den ganzen Fußball, das sieht man schon an der offenen Bauweise". Deshalb sei es richtig, dass auch die Zentralverwaltung näher an die Stadt heranrücke.

Präsidium wiedergewählt

Bei den Wahlen wurde das gesamte Präsidium einstimmig bestätigt: Neben dem seit 2006 amtierenden Drewitz sind dies Schatzmeister Bernd Müller, Hans-Bernd Hemmler (Spielausschuss), Peter Lipkowsky (Jugend), Werner Föckler (Schiedsrichter), Heiner Bost (Presse), Heinz Haupenthal (Verbandsgericht und Rechtswart) sowie Markus Kuntz (Vertreter der Vereine). Vorsitzende des neu installierten Frauen- und Mädchenausschusses und damit stimmberechtigtes Präsidiumsmitglied wurde Bärbel Petzold. Die Verbandsehrennadel in Silber erhielt Referee Jochen Drees (Mainz), die in Bronze Schiedsrichterin Moiken Wolk (Worms).



Aufrufe: 06.7.2015, 18:00 Uhr
Christian ScheiderAutor