2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Thomas Schloeßer (rechts) ist wieder ins Training eingestiegen., Foto: BILDER: HERHAUS
Thomas Schloeßer (rechts) ist wieder ins Training eingestiegen., Foto: BILDER: HERHAUS

Kontrastprogramm als Therapie

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Vor dem Heimspiel gegen Hertha Walheim bietet Dietmar Schacht den 09-Fußballern eine Wohlfühloase. Nach zuletzt fünf Niederlagen am Stück ist am Sonntag ein Heimsieg Pflicht. Langsam entspannt sich auch die Personalsituation.

In dieser Woche hat Dietmar Schacht alles anders gemacht. Er hat nicht kritisiert, er hat seine Spieler nicht über den Platz gescheucht, er hat keine schonungslose Analyse der zuletzt in Freialdenhoven erlittenen schmerzlichen Niederlage durchgeführt. Im Gegenteil: Der Trainer der Mittelrheinliga-Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 hat eine Wohlfühloase errichtet. Am Dienstag ging es zur Erholung ins Mediterana. In den beiden weiteren Einheiten standen Übungen auf dem Programm, die Spaß mache, die Selbstvertrauen geben. „Die Jungs müssen den Kopf freibekommen. Wir haben alles Negative bewusst ausgeblendet”, sagt Schacht. „Die positiven Dinge müssen jetzt im Mittelpunkt stehen.”

Womöglich hat dieses Umdenken auch damit zu tun, dass bei Schacht selbst ebenfalls ein Umdenken stattgefunden hat. Nach fünf Niederlagen in Folge wird sich der 52-Jährige zwangsläufig die Frage gestellt haben, wie viel Schuld er an dieser Entwicklung trägt. Sind seine Methoden zu hart? Braucht die Mannschaft einen anderen Führungsstil? Oder fehlt einfach nur die nötige körperliche und geistige Frische? Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus allem. Trotz der erzwungen Positivstimmung ist eine Sache aber ganz entscheidend: Im Heimspiel am Sonntag (14.30 Uhr, Belkaw Arena) gegen Hertha Walheim ist ein Sieg Pflicht, sonst droht der Sturz auf einen Abstiegsplatz.

Nicht ohne Grund hat Schacht die Begegnung mit dem Aufsteiger zu einem ersten Endspiel vor der Winterpause ausgerufen. Auch wenn er diese Einschätzung inzwischen etwas relativiert. „Es ist eine wichtige Begegnung, keine Fragen. Aber egal, wie es ausgeht, es ist noch nichts verloren”, sagt Schacht. „Es bringt nichts, die Mannschaft jetzt unter Druck zu setzen.

Einige Spieler sind sowieso schon viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Klar ist jedoch auch, dass wir die drei Punkte holen wollen. Wir brauchen dieses Erfolgserlebnis.” Gegen Walheim sollte das möglich sein. Der Gegner hat als Tabellenzwölfter ebenso wie Bergisch Gladbach elf Punkte auf dem Konto. Zuletzt gab es ein unglückliches 2:2 gegen den FC Bergheim 2000. „Das ist ein gefährlicher Konkurrent, gegen den wir wieder alles abrufen müssen”, sagt Schacht. „Aber wenn wir endlich wieder unser Potenzial abrufen und wenn wir vor allem mal wieder unsere Torchancen nutzen, dann haben wir sehr gute Möglichkeiten auf die drei Punkte.”

Immerhin entspannt sich die personelle Situation zusehends. Thomas Schloeßer ist wieder ins Training eingestiegen. Auch Tobias Zinken könnte nach seiner Rückenprellung ein Kandidat für die Startelf sein. Lucas Musculus ist nach seiner einwöchigen Denkpause am Donnerstag wieder in das normale Programm eingestiegen. „Ich hoffe, dass er sich ein paar Gedanken gemacht hat und jetzt mit neuer Motivation dabei ist”, sagt Schacht. „Wenn das der Fall ist, ist er natürlich sofort wieder eine Option.”

Denn gerade im Angriff hat es zuletzt ja gehapert. Metin Kizil läuft seit Wochen einem Erfolgserlebnis hinterher, das den Knoten zum Platzen bringen soll. Celal Kanli hat sehr gute Ansätze, aber zuletzt auch viel Pech. Und der gedachte Königstransfer Lucas Musculus konnte bisher nicht voll überzeugen. „Ich mache mir meine Gedanken. Einige Möglichkeiten schwirren mir im Kopf umher. Ich weiß noch nicht genau, wofür ich mich entscheiden werden”, betont Schacht.

Eines ist nur klar: Es muss ein Erfolgserlebnis her. Egal wie. Egal in welcher Besetzung. Egal mit welcher Vorbereitung.

Aufrufe: 030.10.2014, 18:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian NinskiAutor