2024-03-27T14:08:28.225Z

Vereinsnachrichten
Der neue Trainer des SV Türkgücü Königsbrunn, Ajet Abazi (links). Tritt freiwillig und gerne seinen Trainerposten ab: Mehmet Celik (Mitte). Abteilungsleiter Taner Zan (rechts) freut sich über die neuen Entwicklungen.  Archivfotos: Karin Tautz/Reinhold Radloff/Christian Kruppe
Der neue Trainer des SV Türkgücü Königsbrunn, Ajet Abazi (links). Tritt freiwillig und gerne seinen Trainerposten ab: Mehmet Celik (Mitte). Abteilungsleiter Taner Zan (rechts) freut sich über die neuen Entwicklungen. Archivfotos: Karin Tautz/Reinhold Radloff/Christian Kruppe

Komplikationen? Fehlanzeige

Der Trainerwechsel beim SV Türkgücü Königsbrunn geht auf besondere Art über die Bühne

Es schlug in Fußballerkreisen wie eine Bombe ein: Es gibt schon wieder einen neuen Trainer beim SV Türkgücü Königsbrunn, und schon wieder anscheinend ohne Grund. Doch die Wahrheit ist nicht ganz so spektakulär wie die Vermutungen.

Nein, Mehmet Celik, der Trainer des Kreisligisten SV Türkgücü Königsbrunn, wurde nicht entlassen. Er verließ den Posten auf eigenen Wunsch. „Er hatte uns schon mehrmals angekündigt, dass ihm Training und Spiele einfach zu viel wären. Deshalb sollten wir uns spätestens zur neuen Saison nach einem Nachfolger umschauen“, erklärte Abteilungsleiter Taner Zan. Die Königsbrunner waren schon längere Zeit an Ajet Abazi, dem bisherigen Trainer des Stadtwerke SV, dran. Doch der wollte eigentlich seinen Verein nicht vor Saisonende 16/17 verlassen.

Da aber die Fußballabteilung bei Stadtwerke jetzt völlig überraschend aufgelöst worden ist, war Abazi plötzlich frei und entschloss sich spontan, zu Türkgücü zu gehen: Wir sind sehr schnell in Kontakt gekommen und ich habe ein gutes Gefühl bei diesem Verein. Ich kenne viele Leute, viele Spieler, da steckt Potenzial drin und der Club ist sehr familiär. Deshalb ist mir die Entscheidung auch sehr leicht gefallen.“

Abazi hat die Mannschaft auch schon gesehen, und zwar im Spiel gegen Zusmarshausen, das unglücklich verloren ging: „Die Mannschaft gefällt mir sehr gut. Ich halte viel von ihr. Eigentlich müsste sie besser dastehen als Platz neun und 26, 27 Punkte haben.“

Probleme mit seinem Vorgänger Mehmet Celik gibt es überhaupt keine: „Im Gegenteil. Er hat mich geholt und gibt das Amt freiwillig ab“, so Abazi, der weiß, dass Celik mehr im Management des Vereins arbeiten will. Auch der spielende Co-Trainer, Burak Tok, bleibt an seiner Seite: „Wir machen alles in Zukunft zusammen.“

Zan freut sich über diese positive Entwicklung im Verein: „Abazi tut uns gut, denn er kennt die Szene bestens und kann uns bei Spielerverpflichtungen positionsbezogen helfen.“

Eigentlich wollte sich Türkgücü zur Winterpause gar nicht verstärken, obwohl es in der Kreisliga nicht gerade erwartungsgemäß läuft. „Wir hatten viel Pech mit Verletzungen und in Spielen. Ich hoffe, das ist jetzt vorbei“, so Zan, der sich keine Sorgen darum macht, in Abstiegsgefahr zu geraten.

Dass jetzt trotzdem neue Spieler geholt werden, hat mehrerlei Gründe. „Dogdu Baris wird uns zu 95 Prozent verlassen. Deshalb brauchen wir Ersatz.“

Ganz sicher ist bisher, dass Hüseyin Keles, ein Innenverteidiger, kommt. Er war derzeit inaktiv und spielte bei Türkspor Augsburg. Laut Abazi kommt auch noch eine zweite Verstärkung auf dieser Position: Serkan Demharter. Ein oder zwei weitere Spieler sind noch im Gespräch. „Auf jeden Fall suchen wir noch jemanden für die Außenbahn“, so Abazi. Laut Zan sind Spieler vom Stadtwerke SV im Gespräch, „doch die haben derzeit viele Angebote, weil sie ablösefrei zu haben sind. Mal sehen, wer sich für uns entscheidet“, sagte Zan. Ob Abazi auch als Sechser ins Spiel eingreift, wird sich zeigen: „Wenn jemand ausfällt, springe ich gerne ein. Ich halte mich auf jeden Fall mit der Mannschaft und auch privat fit“, betont Abazi. Als Ziel für die Saison gibt er aus: „Nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und ein paar Plätze nach vorne rücken.“ Wie es kommende Saison weitergeht, ist noch unklar: „Offiziell bin ich bis Saisonende Trainer. Wir haben uns aber schon darüber unterhalten, dass ich auch in der nächsten Spielzeit weitermache. Dann wollen wir ganz nach vorne.“

Wann Türkgücü mit dem neuen Trainer anfängt, steht noch nicht fest. Abazi will aber die Zusage zur Landkreismeisterschaft in der Halle erfüllen, allerdings nur mit wirklich gesunden Spielern und solchen, die freiwillig antreten. „Wir wollen nichts riskieren“, so Abazi, der sich auf seine neue Aufgabe freut.

Aufrufe: 09.12.2016, 10:28 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor