2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar

Kommentar: Ernsthaft ins Abseits stellen

Projekte gegen Gewalt im Fußball sind notwendig

Am vergangenen Wochenende mussten zwei Partien im Bezirk Freiburg nach Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter abgebrochen werden. Wie sind die Vorfälle einzustufen? Ein Kommentar von BZ-Redakteur Matthias Kaufhold.
Haben Aggressionen auf dem Fußballplatz eine neue Dimension erreicht? Am Wochenende sind gleich zwei Spiele abgebrochen worden, weil durchgedrehte Spieler auf Schiedsrichter losgingen. Zwei Spielabbrüche an einem Wochenende, zwei Spielabbrüche in der gesamten Saison. Im Bezirk Freiburg sind es tatsächlich die ersten beiden Fälle im seit August 2013 laufenden Spielbetrieb der Aktiven. Es wäre deshalb überzogen, von einer Eskalation der Gewalt unter Feierabendkickern im Breisgau zu sprechen. Die betroffenen Vereine beschönigten nichts, ergriffen Partei für den Schiedsrichter und lancierten in einem Fall bereits einen Vereinsaustritt ihres Übeltäters. Natürlich ist es angeraten, sich von dessen Fehlverhalten zu distanzieren, um nicht stigmatisiert zu werden. Am ehrlichen Bemühen der Vereine um Respekt und Toleranz gegenüber Referee und Gegenspielern ist aber nicht zu zweifeln. Dennoch sei daran erinnert, dass der Bezirk Freiburg im vergangenen Jahr das Projekt "Gewalt gehört ins Abseits" ins Leben gerufen hat. Diese Aktion war hoffentlich nicht nur ein Feigenblatt, um das Gewissen zu beruhigen.
Aufrufe: 022.4.2014, 22:00 Uhr
Matthias Kaufhold (BZ)Autor